Maserati Ghibli Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Glamouröses Styling innen und außen
- Eine interessante, unkonventionelle Wahl
- Benziner sind zufriedenstellend schnell
Cons
- Hohe Betriebskosten
- Nicht so gut zu fahren, wie man erwarten würde
- Dieselversionen sind laut und schlecht verarbeitet
Gesamturteil zum Maserati Ghibli
"Traditionell steht die Marke Maserati für Stil, Glamour und Exklusivität. Mit dem Ghibli wollte der italienische Hersteller jedoch einen neuen Weg einschlagen."

Der Maserati Ghibli wurde als günstigere Alternative zu etablierten Oberklasse-Limousinen wie dem Audi A6, BMW 5er und der Mercedes E-Klasse positioniert. Dieses Modell markierte den Beginn von Maseratis Versuch, sich von einem Nischenanbieter zu einer Mainstream-Marke zu entwickeln.
Der Name Ghibli blickt dabei auf eine lange Tradition zurück. Er stammt aus den 1960er Jahren, wobei der damalige Maserati Ghibli als Gran Turismo konzipiert war und mit Fahrzeugen wie dem Ferrari Daytona konkurrierte - ganz anders als die heutige Businesslimousine.
Um die Maserati-Puristen zufriedenzustellen, wurden zwei von Ferrari gebaute 3,0-Liter-V6-Benzinmotoren mit Achtgang-Automatikgetriebe angeboten. Der Erfolg im Segment der Oberklasse-Limousinen hängt jedoch maßgeblich vom Angebot eines Dieselmotors ab. So wurde der Ghibli zum ersten Maserati überhaupt, der an der Dieselzapfsäule betankt werden konnte. Der verwendete 3,0-Liter-V6-Diesel stammte aus dem Jeep Grand Cherokee, klang allerdings eher nach Landmaschine als nach Luxusauto. 2021 ersetzte Maserati den Diesel durch einen 2,0-Liter-Benziner mit Mild-Hybrid-System.
Ehrlich gesagt hatte der Ghibli auch in anderen Bereichen Schwächen. Das Fahrwerk war straff und unkomfortabel, das Handling nur mittelmäßig und die Lenkung schwammig. Im Innenraum mangelte es an Luxus- und Sicherheitsausstattung sowie an Platz. Das Infotainment-System der frühen Modelle war unausgereift, und die Material- sowie Verarbeitungsqualität erreichte nicht das erwartete Niveau. Der Ghibli ist zwar kein schlechtes Auto, aber gerade in diesen Punkten glänzen die deutschen Konkurrenten - wodurch die Unterschiede besonders deutlich werden.
Dennoch hat das Fahrzeug durchaus seinen Reiz. Das Design mit der langen Motorhaube, dem kurzen Heck und den aggressiven, kantigen Elementen - ähnlich dem größeren Quattroporte - ist sehr gelungen. Im Vergleich wirkt die Konkurrenz geradezu gewöhnlich. Seine Seltenheit garantiert außerdem hohe Aufmerksamkeit und Bewunderung. Wer darauf Wert legt, für den könnte der Ghibli durchaus interessant sein.
Ist der Maserati Ghibli das richtige Auto für dich?
Hast du dich bereits durch alle gängigen Modelle der Business-Limousinen-Klasse gearbeitet? Wenn du einen Audi A6, BMW 5er, Mercedes-Benz E-Klasse und Jaguar XF getestet hast und einfach nach etwas anderem, etwas Besonderem suchst - nach mehr Glamour vielleicht? Dann könnte der Maserati Ghibli genau das Richtige für dich sein.
Er ist definitiv ein seltenerer Anblick als seine allgegenwärtigen Konkurrenten, und allein das dürfte für reichlich Bewunderung sorgen. Dazu kommt das aggressive italienische Design, das an die noble Quattroporte-Limousine erinnert. Auch der Innenraum zeigt viel Individualität - und was ihm vielleicht an absoluter Perfektion fehlt, macht er durch Stil und Eleganz wieder wett.
Ja, er ist im Vergleich zur Konkurrenz eine kostspielige Option und liegt in einigen wichtigen Bereichen hinter den Mitbewerbern zurück. Dennoch bleibt er ein interessantes und reizvolles Automobil.
Welches Maserati Ghibli Modell bzw. welcher Motor ist die beste Wahl?
Wir sehen kaum einen Grund, über die Basisausstattung hinauszugehen, da diese bereits mit allem Wesentlichen ausgestattet ist: Zweizonen-Klimaautomatik, Lederausstattung, Tempomat, elektrische Fensterheber rundum, elektrisch verstellbare Vordersitze, schlüsselloses Zugangssystem sowie automatische Scheinwerfer und Scheibenwischer.
Das Einzige, was wirklich fehlt, sind die Parksensoren vorne und hinten. Ein Upgrade auf die GranLusso- oder GranSport-Ausstattung nur dafür wäre jedoch unverhältnismäßig teuer. Wenn wir von "das Einzige" sprechen, müssen wir allerdings auch einen weiteren wichtigen Punkt erwähnen: Unglaublich, aber keines der Ausstattungsniveaus verfügte standardmäßig über einen automatischen Notbremsassistenten - dieses wichtige Sicherheitsfeature gab es nur gegen Aufpreis. Erst 2021 korrigierte Maserati diesen Missstand und führte die Technologie bei den meisten Modellen serienmäßig ein.
Die Dieselvariante dürfte für die meisten Käufer aus rationaler Sicht die beste Wahl sein, auch wenn sie nicht besonders schnell und relativ laut ist. Der Diesel wurde 2021 aus dem Ghibli-Programm gestrichen und durch einen 2,0-Liter-Benziner mit Mild-Hybrid-System ersetzt, der hervorragende Fahrleistungen mit akzeptablem Verbrauch verbindet. Puristen werden jedoch zu einem der V6-Benziner greifen, die zwar deutlich mehr Fahrspaß bieten, allerdings etwas rau laufen und sehr durstig sind.
Welche Autos sind mit dem Maserati Ghibli vergleichbar?
Als Oberklasse-Limousine tritt der Maserati Ghibli direkt gegen Konkurrenten wie den Audi A6, BMW 5er, Mercedes E-Klasse und Jaguar XF an. Allerdings kannst du die Basisversionen dieser Modelle gleich vergessen: Der Ghibli spielt nicht in der Liga eines 520d SE oder E220 CDI Avantgarde. Nein, hier geht es um die leistungsstärkeren Topversionen wie den 530d M Sport oder E350d AMG Line. Auch der Porsche Panamera oder Lexus GS kommen als Alternative in Frage.
Komfort und Design: Das Interieur des Maserati Ghibli
"Die klassischen Analoginstrumente des Ghibli sind übersichtlich und gut ablesbar. Zwischen ihnen befindet sich ein digitales Display, das weitere wichtige Fahrinformationen klar darstellt - hier gibt es also nichts zu bemängeln."

Das Layout des Armaturenbretts folgt einem konventionellen Aufbau: Unterhalb des Touchscreen-Infotainmentsystems befinden sich separate Bedienelemente für die Klimatisierung auf der Mittelkonsole, die sich intuitiv bedienen lassen.
Allerdings gibt es ein paar Eigenheiten: Der Gangwahlhebel verfügt über einen überflüssigen Auslöser an der Rückseite, den man zum Einlegen der Fahrstufe drücken muss. Vergisst man dies (der Hebel lässt sich auch ohne Druck bewegen) oder drückt nicht fest genug, passiert gar nichts - was auf Dauer ziemlich nervig werden kann. Auch der Startknopf ist aus unerfindlichen Gründen hinter dem Lenkrad versteckt.
Alle Ausführungen verfügen über elektrisch verstellbare Vordersitze, wodurch sich die Fahrposition präzise anpassen lässt. Sowohl Sitz als auch Lenkrad bieten einen großen Verstellbereich (beim GranLusso und GranSport elektrisch, beim Basismodell manuell), sodass Fahrer jeder Statur eine komfortable Position finden sollten.
Die Sitze bieten guten Halt und sind optimal auf die wichtigsten Bedienelemente ausgerichtet. Die Sicht nach vorne ist gut, allerdings schränken die hohen hinteren Kotflügel und die flache Heckscheibe die Übersicht nach hinten ein. Zudem verfügt das Basismodell nicht über Parksensoren, und eine Rückfahrkamera ist bei allen Versionen nur gegen Aufpreis erhältlich.
Qualität und Verarbeitung
Das Interieur des Maserati Ghibli bietet eine große Auswahl an Farbkombinationen, wobei die gewagteren und dramatischeren Varianten dem Innenraum deutlich mehr Extravaganz verleihen als die konservativ gestalteten Cockpits der Konkurrenzmodelle von Audi, BMW und Mercedes. In der GranLusso-Ausstattung hebt das hochwertigere Leder diese Extravaganz nochmals auf ein neues Niveau.
Leider kann der Ghibli in Sachen Verarbeitungsqualität nicht mit der Konkurrenz mithalten. Viele Schalter und Bedienelemente stammen erkennbar aus deutlich günstigeren Fahrzeugen des Fiat-Konzerns - ein Umstand, der angesichts des hohen Preises eines Maserati durchaus ernüchternd ist. Diese Elemente wirken recht günstig und vermitteln kein besonders hochwertiges Tastgefühl. Die Materialqualität variiert je nach Bereich im Cockpit merklich, während bei den Wettbewerbern durchgängig ein gleichmäßig hohes Niveau herrscht. Auch die Verarbeitungsqualität des Maserati erreicht nicht die Solidität und Wertigkeit der deutschen Konkurrenz.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Maserati Ghibli
Bei frühen Ghibli-Modellen ist das Infotainment-System eher bescheiden. Die Navigation durch die verschiedenen Menüs gestaltet sich umständlich, die Touchscreen-Funktionalität reagiert unzuverlässig auf Eingaben und lenkt zu stark ab. Zudem wirken die Grafiken für ein Premium-Produkt deutlich zu veraltet.
Mit dem Facelift 2017 wurde das System grundlegend überarbeitet und deutlich verbessert. Die Grafiken wurden modernisiert, die Menüführung logischer gestaltet und die Bildschirmreaktionen beschleunigt. Als wichtigste Neuerung kam ein BMW-ähnlicher Dreh-Drück-Regler hinzu, sodass die direkte Touchscreen-Bedienung nicht mehr nötig war. Eine deutliche Verbesserung.
Das neuere System bietet alle erwarteten Funktionen wie Navigation, DAB-Radio, Bluetooth und Apple CarPlay/Android Auto. Das serienmäßige Soundsystem mit acht Lautsprechern liefert gute Klangqualität, die optionalen Systeme von Harman Kardon oder Bowers & Wilkins spielen aber in einer deutlich höheren Liga.
Die beste Infotainment-Ausstattung findet sich in Fahrzeugen ab 2021, die mit einem hochwertigen 25,4-Zentimeter-Touchscreen (10 Zoll) ausgestattet sind. Die Grafikqualität übertrifft das Vorgängersystem deutlich. Zusätzlich bietet es kabelloses Apple CarPlay/Android Auto, sodass das Smartphone nicht mehr per Kabel verbunden werden muss. Mit Maserati Connect lässt sich das Fahrzeug auch aus der Ferne überwachen. Diese neue Funktion ermöglicht es, den Fahrzeugzustand zu prüfen, das Auto auf großen Parkplätzen zu lokalisieren und es per Smartphone zu entriegeln.
Raumangebot und Praktikabilität: Kofferraumvolumen des Maserati Ghibli
Leider ist dies kein Bereich, in dem der Maserati Ghibli besonders glänzt. Die Frontpassagiere können sich über reichlich Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit freuen. Die Fondpassagiere müssen dagegen deutliche Abstriche machen. Die Beinfreiheit fällt im Vergleich zur Konkurrenz knapp aus. Wenn die Vordersitze von großgewachsenen Personen über 1,80 Meter besetzt sind, werden gleichgroße Fondpassagiere mit ihren Knien an die Vordersitzlehnen stoßen.
Die Kopffreiheit ist zwar ausreichend, aber die hohe Fensterlinie lässt den Fond recht beengt wirken, da zu viel Blech und zu wenig Glas das Raumgefühl einschränken. Das führt auch dazu, dass der Fond etwas dunkel wirkt. Die vergleichsweise schmale Fahrgastzelle macht es zudem schwierig, drei Personen nebeneinander auf der Rückbank unterzubringen. Der ausgeprägte Mitteltunnel für den Antriebsstrang und die härtere sowie höher positionierte mittlere Sitzfläche sorgen dafür, dass der Mittelsitz alles andere als komfortabel ist.
Mit einem Kofferraumvolumen von 500 Litern kann der Maserati Ghibli zwar einigermaßen mit der Konkurrenz mithalten, bleibt aber dennoch leicht zurück. Zudem ist der Zugang zum Gepäckabteil durch die schmale und niedrige Ladeöffnung erschwert. Die Rücksitzlehne lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen, liegt aber nicht eben, sodass eine schräge Ladefläche entsteht. Die Durchladeöffnung ist klein und ungünstig geformt - ein Problem, das allerdings alle Limousinen in dieser Klasse teilen.
Die Außenmaße des Maserati Ghibli sind mit 4.971 mm Länge, 2.128 mm Breite und 1.461 mm Höhe vergleichbar mit denen eines Audi A6.
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Maserati Ghibli?
"Bisher konnten wir nur Ghibli-Modelle mit adaptivem "Skyhook"-Fahrwerk testen. Dieses ist beim GranSport serienmäßig, bei den anderen Modellen optional erhältlich. Doch selbst damit ausgestattet kann der Ghibli nicht mit vielen seiner exzellenten Konkurrenten in der Oberklasse mithalten."

Unabhängig davon, ob man den sportlichen Fahrmodus oder eine komfortablere Einstellung wählt - das Auto hüpft und zittert über Unebenheiten und Spurrillen, die einen BMW 5er oder Jaguar XF nicht aus der Ruhe bringen würden. Dies gilt sowohl für gemächliche Stadtfahrten als auch auf der Autobahn.
Das unruhige Fahrverhalten wäre eher zu verzeihen, wenn die straffe Abstimmung den Maserati Ghibli in Kurven zu einem echten Vollblut machen würde. Wie schlägt er sich also in dieser Hinsicht? Nun, hier zeigt er sich von einer besseren Seite und vermittelt in Kurvenpassagen ein sicheres und stabiles Gefühl. Allerdings spürt man bei knapp zwei Tonnen Gewicht deutlich die Masse, die sich bei Richtungswechseln verlagert. Zudem fühlt sich die Lenkung recht gefühllos an. Auch in diesem Punkt kann er also nicht mit den besten Oberklasse-Limousinen mithalten.
Welche Motoren und Getriebe sind im Maserati Ghibli verfügbar?
Die meisten Maserati Ghibli Modelle sind mit einem 3,0-Liter-V6-Motor ausgestattet. Als Einstiegsvariante dient ein Diesel mit 275 PS - der erste Dieselmotor, der jemals in einem Maserati zum Einsatz kam. Trotz der großzügigen Leistung fühlt er sich allerdings nicht besonders schnell an, zumindest nicht so schnell, wie man es von einem Maserati erwarten würde. Das gilt sowohl für den Sprint aus dem Stand als auch für Beschleunigungen während der Fahrt.
Die anderen Motorisierungen sind Benziner, die deutlich besser zum Charakter einer Sportlimousine passen. Der V6 leistet 350 PS, während die S-Version den gleichen Motor verwendet, aber mit auf 430 PS gesteigerter Leistung. Wir konnten die S-Version zwar noch nicht testen, aber bereits der schwächere Motor verleiht dem Fahrzeug eine beeindruckende Performance mit kräftigem Durchzug über den gesamten Drehzahlbereich.
2021 wurde der Ghibli Hybrid als Nachfolger des V6-Diesels eingeführt. Beim Hybrid handelt es sich nicht um einen Plug-in, sondern um ein "Mild-Hybrid"-System, das einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit einer Batterie, einem Riemen-Starter-Generator als Lichtmaschine und einer eBooster-Einheit kombiniert.
Das Hybridsystem ermöglicht zwar keinen rein elektrischen Fahrbetrieb, liefert aber dank des eBoosters, der den Motor bei hoher Last unterstützt, eine dem V6 ebenbürtige Leistung. Der Kraftstoffverbrauch liegt mit bis zu 8,5 Litern pro 100 Kilometer für einen Benziner-Ghibli in einem vernünftigen Bereich.
Alle Modelle sind mit einem Acht-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet, das seine Arbeit gut macht und die Gänge sanft und zügig wechselt. Auch auf manuelle Eingriffe reagiert es sehr spontan. Allerdings verfügt serienmäßig nur die GranSport-Version über Schaltwippen am Lenkrad. Bei den anderen Versionen muss die manuelle Gangwahl über den Wählhebel erfolgen.
Laufkultur und Geräuschentwicklung
Alle von uns getesteten Motoren enttäuschen in diesem Bereich, besonders der Diesel. Selbst im Leerlauf oder bei niedrigen Drehzahlen klappert er ungehobelt vor sich hin, und die Geräuschentwicklung nimmt mit steigender Drehzahl weiter zu. Auch bei Autobahngeschwindigkeit verstummt das störende Brummen nicht, während permanent zu viele Vibrationen über die Bedienelemente an Hände und Füße des Fahrers weitergegeben werden. Im Vergleich zur beeindruckenden Laufkultur der Motoren von Audi und BMW wird dieser Mangel besonders deutlich.
Der von uns getestete Benziner schneidet besser ab und arbeitet die meiste Zeit leiser. Auch wenn er bei hohen Drehzahlen einen durchaus sportlichen Sound entwickelt, spürt man dennoch Vibrationen in der Kabine, die man bei der Konkurrenz schlichtweg nicht wahrnimmt.
Die windschnittige Form des Maserati Ghibli sorgt zwar für eine recht gute Aerodynamik, dennoch ist an den Außenspiegeln etwas Windgeräusche zu vernehmen und die breiten Reifen erzeugen spürbares Abrollgeräusch.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Maserati Ghibli?
Der Maserati Ghibli erreichte bei den Euro NCAP Crashtests im Jahr 2013 die Höchstwertung von fünf Sternen. Allerdings sind wir uns sicher, dass er diese Bewertung nach heutigen Standards nicht mehr erzielen würde. Die Anforderungen und Schwellenwerte für diese Tests werden von Jahr zu Jahr strenger, und der Ghibli weist einige Lücken in der Sicherheitsausstattung auf, die bei älteren Modellen eine Höchstbewertung nach aktuellen Maßstäben verhindern würden.
Das größte Manko ist eindeutig das Fehlen eines automatischen Notbremssystems. Zwar lässt sich dieses in einem Optionspaket bestellen, das auch aktiven Tempomat, Spurhalteassistent und Totwinkelwarner enthält, aber bis 2021 war es bei den meisten Modellen nicht serienmäßig verfügbar. Für ein Fahrzeug dieser Preisklasse ist das nahezu unverzeihlich. Zur Grundausstattung gehören sieben Airbags, ESP und Reifendruckkontrolle, allerdings gibt es statt eines Ersatzrads nur ein Reifenreparaturset.
Verbrauch und Kraftstoffkosten: Was kostet der Unterhalt eines Maserati Ghibli?
"Von einer sportlichen Luxuslimousine wie dem Ghibli erwartet man keine Sparsamkeit beim Kraftstoffverbrauch - die folgenden Werte dürften daher niemanden überraschen."

Natürlich ist die Dieselvariante für Vielfahrer die beste Wahl, aber selbst ihr WLTP-Bestwert von 8,1 l/100 km ist alles andere als beeindruckend, besonders im Vergleich zur Konkurrenz. Die Benziner sollen etwa 11,3 l/100 km verbrauchen - wenn man in der Praxis auch nur in die Nähe dieser Werte kommt, fährt man den Maserati allerdings nicht so, wie er gefahren werden sollte.
Der Vierzylinder-Benzin-Hybrid verspricht einen Mittelweg zwischen V6-ähnlicher Leistung und Diesel-ähnlicher Effizienz, wobei der Normverbrauch bei 8,5 l/100 km liegt. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass alle Versionen des Maserati Ghibli Hybrid im Vergleich zu deutschen Konkurrenzmodellen mit Dieselmotor deutlich höhere Kraftstoffkosten verursachen.
Wie zuverlässig ist der Maserati Ghibli?
Obwohl Maserati im aktuellen Zuverlässigkeitsindex von HonestJohn.co.uk nicht direkt vertreten ist, gehört die Marke zum Fiat-Konzern. Fiat landete mit einer Kundenzufriedenheit von 82,3% auf dem letzten Platz unter 30 Herstellern und liegt damit deutlich hinter Marken wie BMW und Audi, die beide 86,9% erreichten. Da Maserati im Vergleich zu den deutschen Premiumherstellern ein deutlich geringeres Verkaufsvolumen hat, gibt es entsprechend weniger dokumentierte Erfahrungsberichte zur Zuverlässigkeit.
Was solltest du für einen gebrauchten Maserati Ghibli bezahlen?
"Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels hätte ein fabrikneuer Ghibli zwischen 80.000 Euro für die Einstiegs-Hybridversion und 128.000 Euro für den Benziner als Trofeo-Ausführung gekostet."

Vergleicht man diese Preise mit ähnlich motorisierten High-End-Versionen des Audi A6, BMW 5er, Jaguar XF und der Mercedes E-Klasse, ist der Maserati Ghibli das teuerste Fahrzeug der Gruppe. Er liegt nur knapp über dem Mercedes, aber deutlich über den anderen Modellen. Der Maserati verliert auch etwas schneller an Wert als die Konkurrenz, wobei der Unterschied nicht groß genug ist, um einen erheblichen Einfluss auf die Gebrauchtwagenpreise zu haben. In unseren Angeboten findest du vereinzelt frühe Modelle ab etwa 23.000 Euro, die meisten späteren Exemplare beginnen jedoch bei hohen 20.000 oder frühen 30.000 Euro.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Der Maserati Ghibli ist in drei Ausstattungslinien erhältlich, wobei bereits die Basisversion mit allem Wichtigen ausgestattet ist. Zur Serienausstattung gehören eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lederausstattung, Geschwindigkeitsregelanlage, elektrische Fensterheber rundum, elektrisch verstellbare Vordersitze, schlüsselloser Zugang sowie Licht- und Regensensor. Hinzu kommen die bereits erwähnten Sicherheits- und Infotainment-Systeme.
Die Ausstattungslinien GranLusso und GranSport bieten zusätzlich Soft-Close-Türen, erweiterte Styling-Elemente, eine elektrisch verstellbare Lenksäule und LED-Scheinwerfer mit automatischer Fernlichtassistenz. Der GranLusso setzt dabei mit hochwertigerem Leder und beheizbaren Vordersitzen auf mehr Luxus, während der GranSport mit Skyhook-Sportfahrwerk und Schaltwippen am Lenkrad einen sportlicheren Charakter betont.