Kia Picanto Test 2025 - Erfahrungen & Preis

8/10
heycar RatingKompakter, preiswerter Stadtflitzer
  • 2017
  • Stadtauto
  • Benzin

Kurzüberblick

Pros

  • Angemessene Betriebskosten
  • Mittelklassewagen mit umfangreicher Ausstattung  
  • Sauberes und aufgeräumtes Fahrverhalten 

Cons

  • Nicht-Turbo-Motoren sind langsam
  • Nicht der geräumigste Innenraum
  • Zappeliges Fahrverhalten auf 16-Zoll-Rädern

Gesamturteil zum Kia Picanto

"Der Kia Picanto ist ein kompakter Stadtflitzer mit charakterstarker Attitüde und auffälligem Design, der gleichzeitig einen vernünftigen Ansatz bei Praktikabilität und Innenraumgestaltung verfolgt. Er ist als Fünftürer mit Platz für fünf Personen und verschiedenen Benzinmotoren erhältlich. Um es vorwegzunehmen: Er ist ein brillanter Allrounder und einer der Besten seiner Klasse."

Wie jeder gute Stadtflitzer verfügt der Kia Picanto über eine hervorragende Rundumsicht, kurze Überhänge und leichtgängige Bedienelemente. Das macht ihn zum idealen Begleiter beim Rangieren in engen Supermarkt-Parkplätzen und ermöglicht entspanntes Fahren in der Stadt. Die Übersichtlichkeit ist erstklassig, und das Cockpit überzeugt durch sein logisches, schnörkelloses Design. Es sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch intuitiv bedienbar.


Der Kia Picanto erhielt 2024 ein Facelift, bei dem besonders die Frontpartie deutlich überarbeitet wurde. Das neue Design folgt Kias "Opposites United"-Designsprache, die vom kürzlich eingeführten großen Elektro-SUV Kia EV9 inspiriert wurde. In den Ausstattungslinien GT-Line oder GT-Line S präsentiert sich der Picanto dank sportlicherer Front- und Heckschürzen noch präsenter.


Für 2024 hat Kia die spartanische Basisversion Picanto 1 aus dem Programm genommen. Die Einstiegsvariante ist nun der Picanto 2. Alle Modelle verfügen serienmäßig über einen 8-Zoll-Touchscreen und ein 4,2-Zoll-Digital-Cockpit. Die höchsten Ausstattungslinien GT-Line S und Shadow glänzen mit umfangreicher Technologie und beeindruckenden Komfortfeatures. Ein Stadtauto mit kabelloser Ladestation, Kunstledersitzen und beheizbarem Lenkrad? Der Top-Picanto macht's möglich.


Während der Kia Picanto nicht das größte Platzangebot im Kleinwagensegment bietet, finden auch Erwachsene im Fond Platz. Kia gibt zwar fünf Sitzplätze an, aber obwohl genügend Gurte vorhanden sind, raten wir davon ab - es sei denn, man möchte einen Streit vom Zaun brechen.


Dennoch bietet der Kia Picanto mit 255 Litern ein ordentliches Kofferraumvolumen, umklappbare Rücksitze und ausreichend Stauraum für Einkäufe oder Wochenendausflüge. Sperrigere Gegenstände wie ein Kinderwagen erfordern allerdings etwas Tetris-Geschick. Bei umgeklappten Rücksitzen stehen bis zu 1010 Liter zur Verfügung.


Unter der Haube arbeiten kleine Benzinmotoren, für das 2024er Facelift-Modell wurde die Auswahl auf zwei Saugmotoren reduziert. Der quirlige 1,0-Liter mit 62 PS überzeugt durch seinen charaktervollen Dreizylinder-Sound und eignet sich perfekt für den Stadtverkehr. Hier fühlt er sich dank seines spritzigen Dreizylinder-Layouts deutlich agiler an, als die bescheidenen Leistungsdaten vermuten lassen.


Für die Ausstattungslinien GT-Line S und Shadow steht ein etwas stärkerer 1,2-Liter-Vierzylinder mit 77 PS zur Verfügung, der sich besser für längere Strecken eignet. Auch wenn die Leistung weiterhin überschaubar bleibt, wird man die zusätzliche Kraft zu schätzen wissen. Unabhängig vom gewählten Motor macht der Picanto richtig Spaß: Die präzise Lenkung, der gute Grip und die kontrollierte Karosserieführung sorgen für ein agiles, aber dennoch sicheres Handling in Kurven. Der Preis dafür ist ein etwas strafferes Fahrwerk im Vergleich zur Konkurrenz.


Kia bot auch einen 100 PS starken 1,0-Liter-Turbobenziner an, der deutlich spritziger war. Dieser wurde jedoch mit dem Facelift 2024 aus dem Programm genommen.


Ursprünglich gab es beim Kia Picanto sieben verschiedene Ausstattungslinien: 1, 2, 3, X-Line, X-Line S, GT-Line und GT-Line S, plus zwei Sondermodelle. Erfreulicherweise wurde das Angebot gestrafft auf die Versionen 2, 3, GT-Line, GT-Line S sowie das Sondermodell Shadow. Die "3" ist unser Favorit, aber das schärfere Design der GT-Line-Modelle könnte manchen Käufer überzeugen. Dank der langen Garantie ist der Kia Picanto auch als Gebrauchtwagen eine ausgezeichnete Wahl - bei so wenigen Schwächen solltest du ihm definitiv eine Chance geben.


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Wer auf der Suche nach einem Stadtauto ist, sollte sich den Kia Picanto definitiv genauer ansehen. Er ist kompakt, leicht zu fahren und macht dabei richtig Spaß. Der Kleinwagen bietet ausreichend Platz und überzeugt besonders in den höheren Ausstattungslinien mit einer hochwertigen Verarbeitung innen wie außen.


Falls du ein Automatikgetriebe benötigst, gehört der Picanto zu den wenigen Stadtautos, die noch mit dieser Option erhältlich sind. Allerdings musst du bei der Automatik-Variante Abstriche bei Fahrverhalten und Kraftstoffverbrauch in Kauf nehmen - hier gilt es sorgfältig abzuwägen.


Kia ist zwar nicht unbedingt für besonders dynamische Fahrzeuge bekannt, doch der Picanto macht sowohl im Stadtverkehr als auch auf Landstraßen richtig Laune. Trotz seiner schmalen Reifen überzeugt er mit präzisem Handling, direkter Lenkung und jeder Menge Grip.


Mit seiner marktführenden Garantie, die sieben Jahre lang die wichtigsten mechanischen Bauteile abdeckt, ist der Kia Picanto auch in puncto Langzeitqualität eine ausgezeichnete Wahl. Damit spricht er sowohl sportlich orientierte Fahrer als auch sicherheitsbewusste Pragmatiker an.

In letzter Zeit schien es, als würden Kleinstwagen zu einer bedrohten Art werden, die bald von rein elektrischen Modellen abgelöst werden könnte. Soweit sind wir aber noch nicht, und preisbewusste Käufer haben nach wie vor eine große Auswahl.


Wenig überraschend zeigt der eng verwandte Hyundai i10 die gleichen beeindruckenden Qualitäten wie der Kia Picanto. Der Picanto basiert allerdings auf einem älteren Design, während sich die aktuelle Generation des i10 noch komfortabler und erwachsener fährt.


Der Volkswagen Up bietet ein kultivierteres Fahrerlebnis, besonders auf der Autobahn, wo weniger Straßen- und Windgeräusche in den Innenraum dringen. Allerdings ist er nicht mit der gleichen umfangreichen Infotainment-Ausstattung wie der Picanto erhältlich.


Mit seiner erhöhten Bodenfreiheit, dem geräumigen Kofferraum und dem Hybrid-Benzinantrieb übertrifft der Suzuki Ignis den Kia Picanto beim Kraftstoffverbrauch und eignet sich besser für Menschen, die auf dem Land leben und matschige Wege bewältigen müssen.


Was das reine Platzangebot zum kleinen Preis angeht, ist der Dacia Sandero schwer zu schlagen, allerdings wirkt sein Interieur nicht so hochwertig.

Komfort und Design: Das Interieur des Kia Picanto

"Das wohl Beeindruckendste am Picanto ist sein aufgeräumtes, durchdacht gestaltetes Interieur. Dabei hilft das Armaturenbrett-Layout, das die meisten Bedienelemente direkt in deinem Blickfeld platziert - aber auch alle grundlegenden Aspekte überzeugen auf ganzer Linie."

Die klar lesbaren Beschriftungen der Schalter machen ihre Bedienung intuitiv, und auch die Instrumente sind hell und gestochen scharf. Einige Fahrer müssen vielleicht etwas genauer hinschauen, um die Punktmatrix-Anzeige zwischen den Instrumenten zu lesen, aber das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau.


Zwar befinden sich einige Tasten verdeckt im Bereich des rechten Fahrerknies, aber alle regelmäßig benötigten Bedienelemente sind zentral und gut erreichbar platziert. Es gibt keine störenden Eigenheiten, die dich verwirren oder mit der Zeit frustrieren könnten.


Die Sitzposition im Kia Picanto ist hervorragend, und auch wenn sich das Lenkrad - wie bei den meisten Kleinstwagen - nicht in der Tiefe verstellen lässt, sind die Vordersitze bequem und bieten guten Halt. Sie verhindern ein Rutschen in Kurven und halten dich auch auf längeren Fahrten fit. Ab der zweiten Ausstattungslinie ist eine Höhenverstellung für die Sitzfläche serienmäßig.


Du sitzt nah an der Windschutzscheibe, und die schlanken Fahrzeugsäulen ermöglichen eine ausgezeichnete Rundumsicht. So lässt sich der Picanto mühelos durch enge Gassen manövrieren oder präzise einparken.


Die Sicht nach hinten ist zwar nicht ganz so optimal, aber die Übersicht über die Schulter ist dennoch ordentlich. Ab der mittleren Ausstattungsvariante sind Parksensoren und eine Rückfahrkamera an Bord, mit denen du millimetergenau einparken kannst.

Von einem Kleinstwagen wie dem Picanto erwartet niemand luxuriöse Materialien und eine hochwertige Ausstattung, aber Kia macht aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste. Die meisten Oberflächen im Armaturenbereich bestehen zwar aus hartem, strapazierfähigem Kunststoff, wirken aber solide verarbeitet und hochwertig.


Darüber hinaus überzeugt die saubere Verarbeitung. Sofern man nicht zum Basismodell greift, findet man viele kleine Details, die ein tristes Ambiente verhindern. Die Türgriffe beispielsweise sind in Chrom gehalten, und attraktive silberne Akzente finden sich an häufig genutzten Bereichen wie den Lüftungsdüsen sowie den Multimedia- und Klimabedienelementen.


Die meisten Kia Picanto Modelle sind mit einem Lederlenkrad ausgestattet, und alle Schalter vermitteln ein angenehm gedämpftes Schaltgefühl. Die höherwertigen Ausstattungslinien verfügen über farbige Einlagen, sportliche Aluminiumpedale und sogar Kunstledersitze, die das grundlegende Interieur aufwerten.


Natürlich gibt es auch weniger hochwertige Bereiche, besonders in den unteren Zonen des Innenraums. Dennoch macht der Picanto einen robusteren Eindruck als ein Dacia, und die siebenjährige Garantie unterstreicht zusätzlich den Eindruck der Langlebigkeit.


All das hebt die Erwartungen, die Käufer an Fahrzeuge dieser Klasse stellen können - besonders bei den Top-Ausstattungen mit Sitzheizung und beheizbarem Lenkrad, Komfortmerkmale, die früher nur in luxuriösen Limousinen zu finden waren.

Der Kia Picanto gehört seit seinem Update 2024 zu den am besten vernetzten und modernsten Kleinstwagen auf dem Markt. Jedes Modell ist mit einem 8,0-Zoll-Farb-Touchscreen ausgestattet, der zu den hellsten und reaktionsschnellsten Displays seiner Klasse zählt. Das System umfasst Navigationssoftware, Apple CarPlay und Android Auto, sodass du über das Display auf deine bevorzugten Smartphone-Apps zugreifen und Nachrichten senden, Musik streamen sowie die Navigation nutzen kannst.


Die Ausstattung umfasst vier Lautsprecher (völlig ausreichend für ein Fahrzeug dieser Größe), DAB+ Digitalradio, Sprachsteuerung für Siri oder Google Assistant sowie eine Rückfahrkamera. Seit dem Facelift verfügt jeder Picanto standardmäßig über ein hochauflösendes 4,2-Zoll-Digital-Display im Kombiinstrument. In den Ausstattungslinien Picanto 3 und GT-Line S ist zusätzlich ein kabelloses Ladegerät für Smartphones integriert.


Wer sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt umschaut, sollte die spärlich ausgestattete Basisversion Picanto 1 meiden. Diese Einstiegsmodelle verfügen lediglich über ein veraltetes Radio mit 3,8-Zoll-Monochrom-Display. Musik lässt sich hier nur über USB oder AUX-Anschluss abspielen. Auch die Soundqualität ist mit nur zwei Lautsprechern deutlich eingeschränkt.

Auf den ersten Blick könnten die kompakten Abmessungen des Picanto (knapp 3,6 m Länge und 1,6 m Breite) vermuten lassen, dass es im Innenraum beengt zugeht. Dank durchdachter Raumausnutzung gehört er jedoch zu den geräumigsten Stadtautos auf dem Markt.


Die Frontpassagiere werden gut bedient, und trotz der schmalen Karosserie entsteht nicht das unangenehme Gefühl, wie in einer kleinen Blase eng mit dem Beifahrer zusammenzusitzen - anders als etwa im Citroen C1 oder Toyota Aygo.


Im Kia Picanto lassen sich persönliche Gegenstände problemlos in den verschiedenen Ablagen verstauen. Für Geldbörse, Handy und Schlüssel findest du praktische Aufbewahrungsmöglichkeiten - sei es in der tiefen Ablage vor dem Schalthebel, den beiden großzügigen Getränkehaltern oder dem breiten Handschuhfach.


Das Armaturenbrett des Kia Picanto ist schlank gehalten und erhöht positioniert, was für ein großzügiges Raumgefühl im Kniebereich sorgt. Auch die Kopffreiheit überzeugt. Für die Fondpassagiere setzt sich der positive Eindruck fort. Allerdings bietet er nicht ganz so viel Platz für große Erwachsene wie der Dacia Sandero, und hinter einem großgewachsenen Fahrer wird es für die Fondpassagiere etwas eng.


Da der Picanto serienmäßig mit fünf Türen ausgestattet ist, gestaltet sich der Einstieg in den Fond grundsätzlich einfach. Allerdings könnten die hinteren Türen etwas weiter öffnen - beim Ein- und Aussteigen oder der Montage eines Kindersitzes ist daher etwas Geschick gefragt.


ISOFIX-Befestigungspunkte sind an beiden äußeren Rücksitzen vorhanden. Für einen großen rückwärtsgerichteten Kindersitz muss der Beifahrersitz allerdings ganz nach vorne geschoben werden - dieser Platz ist dann für Passagiere nicht mehr nutzbar.


Der Kia Picanto macht das mit einem ordentlichen Kofferraum wett: Mit 255 Litern Standardvolumen übertrifft er die meisten Konkurrenten. Die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 60:40 umklappen. Zwar entsteht dabei keine völlig ebene Ladefläche, aber bei einem so kompakten Auto ist es kein großer Aufwand, Koffer über die kleine Stufe zu heben und bis an die Vordersitze zu schieben.


Bei umgeklappten Rücksitzen bietet der Laderaum über 1000 Liter Volumen - beeindruckend für ein Fahrzeug dieser Größe. Allerdings verfügen nur die höheren Ausstattungslinien über einen praktischen, höhenverstellbaren Ladeboden, während dieser beim Volkswagen Up zur Standardausstattung gehört.


Für einen Kleinstwagen meistert der Kia Picanto den Praktikabilitätstest mit Bravour. Wer noch mehr Platz benötigt, findet im Dacia Duster und Suzuki Ignis deutlich größere Alternativen zu einem vergleichbaren Preis.

Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Kia Picanto?

"Der Kia Picanto erfüllt vor allem die wichtigsten Anforderungen an einen Stadtflitzer hervorragend. Er fühlt sich kompakt an, lässt sich geschmeidig durch den Verkehr manövrieren und das Lenkverhalten ist beim Einparken angenehm leichtgängig - das macht ihn zu einem sehr fahrerfreundlichen Auto."

Ohne die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, die bei den GT-Line Modellen und höheren Ausstattungsvarianten serienmäßig verbaut sind, bietet der Picanto einen komfortablen Federungskomfort. Allerdings fahren sich der Volkswagen Up und der Hyundai i10 noch sanfter über Unebenheiten und zeigen sich weniger nervös auf holprigen Straßen.


Diese leichte Unruhe macht sich nur bei niedrigen Geschwindigkeiten bemerkbar, wo der Kia Picanto Schlaglöcher deutlich durchreicht. Allerdings gelingt es der Federung gut, die Erschütterungen auf eine Ecke des Fahrzeugs zu begrenzen. Die straffere Abstimmung verhindert auch ein übermäßiges Aufschaukeln bei längeren Bodenwellen oder ein unangenehmes Schwanken bei Senken und Kuppen.


Bei den höher ausgestatteten Modellen führen die flacheren Reifenflanken zu weniger Federweg, was auf welligen Straßen zu einem etwas unruhigeren Fahrverhalten führt. Dafür wird man mit einer exzellenten Karosseriekontrolle und gutem Kurvengrip belohnt. Tatsächlich macht der Kia Picanto richtig Spaß: Er bietet eine bessere Karosseriekontrolle als seine Konkurrenten, präzises Lenkverhalten und reagiert agil und lebendig.


Er vermittelt eine für Kleinstwagen seltene Straßenhaftung und bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten souverän in der Spur, ohne nervös zu werden. In engen Kurven steht ausreichend Grip zur Verfügung und das Handling bleibt jederzeit berechenbar.


Der Hyundai i10 wirkt zwar erwachsener, aber uns gefällt die jugendliche Dynamik des Kia. Wir sind uns sicher, dass viele Fahranfänger es zu schätzen wissen werden, dass der Picanto trotz seiner überschaubaren Leistung definitiv für ein breites Grinsen sorgen kann.

Einige Hersteller haben ihre kleinsten Stadtautos durch reine Elektromodelle ersetzt, darunter Skoda, Smart und Honda, während andere wie Opel und Suzuki ihre günstigsten Stadtflitzer komplett aus dem Programm genommen haben.


Der Kia Picanto bleibt seiner Linie als preiswertes Einstiegsmodell treu und ist je nach Baujahr mit drei verschiedenen Benzinmotoren erhältlich. Diese sind im Unterhalt günstig und eignen sich perfekt für kurze Stadtfahrten.


Die Basis bildet ein 1,0-Liter-Motor mit 62 PS, der aktuell die einzige Option für Neuwagen darstellt. Als Dreizylinder klingt er munter und dreht willig hoch. Zwar ist er nicht besonders schnell, lässt sich aber problemlos auf Touren halten. Für Kurzstrecken reicht der Motor völlig aus, bei steilen Anstiegen oder auf der Autobahn geht ihm allerdings schnell die Puste aus. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 15,4 Sekunden beim Schaltgetriebe ist er alles andere als sportlich. Mit Automatik dauert der Sprint sogar 18,2 Sekunden.


Wer häufiger auf Schnellstraßen unterwegs ist, für den eignet sich der 1,2-Liter-Vierzylinder besser. Mit nur 15 PS mehr Leistung macht sich der Unterschied im leichten, kompakten Stadtauto deutlich bemerkbar.


Allerdings klingt und fühlt sich der größere Motor im Vergleich zum 1,0-Liter besonders in höheren Drehzahlen etwas matt an. Dafür bietet er neben dem serienmäßigen 5-Gang-Schaltgetriebe optional auch eine 4-Stufen-Automatik. Das Schaltgetriebe überzeugt mit leichter Kupplung und präzisen Schaltwegen. Die Automatik zählt zu den geschmeidigsten ihrer Klasse und macht den Picanto zu einem hervorragenden Kleinwagen mit Automatikgetriebe.


Seit 2024 nicht mehr erhältlich ist der 1,0-Liter T-GDi Turbomotor mit 100 PS. Er war ausschließlich in der GT-Line-Ausstattung verfügbar und vermittelte, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau eines VW Up GTI, ein sportliches Hot-Hatch-Feeling im Kleinformat. Dank seiner spritzigen Leistung und dem deutlich höheren Durchzug konnte er auch auf Landstraßen gut mit größeren Fahrzeugen mithalten. Für die meisten Käufer wird aber der deutlich günstigere und sparsame 1,0-Liter-Motor ausreichen - schließlich zählt in dieser Klasse jeder gesparte Euro.

Grundsätzlich zeigt sich der Kia Picanto für einen Kleinstwagen durchaus kultiviert. Allerdings müssen die Motoren für zügiges Vorankommen häufig hochgedreht werden. In Kombination mit dem 5-Gang-Getriebe wird es dadurch bei Autobahngeschwindigkeit recht laut im Innenraum.


Bei höherem Tempo klingt der 1,25-Liter-Motor rauer als der kleinere Dreizylinder. Letzterer entwickelt zwar ein charakteristisches Brummen, überträgt aber auch spürbare Vibrationen auf Sitz und Pedale.


Die linke Spur auf der Autobahn ist natürlich nicht das bevorzugte Terrain von Kleinstwagen. Der Kia reiht sich hier klassentypisch ein und produziert ein ordentliches Maß an Wind- und Reifengeräuschen - für Gespräche muss man die Stimme entsprechend erheben.


Ein Hyundai i10 oder Skoda Citigo schirmen die Außengeräusche besser ab. Dennoch ermüdet der Picanto auf einer 160-Kilometer-Fahrt nicht so stark wie ein Fiat Panda oder Toyota Aygo. Das Fahrwerk lässt zwar gelegentlich unangenehme Stöße durch, aber nichts Gravierendes.


Im Stadtverkehr fallen die Motorengeräusche deutlich geringer aus - nur an steileren Steigungen wird es lauter. Die Bedienelemente wie Bremse und Kupplung sprechen leichtgängig und gleichmäßig an, was für geschmeidiges Fahren im Stadtverkehr sorgt.

Wer denkt, dass die meisten Sicherheitssysteme keinen wirklichen Unterschied machen, wird vom Kia Picanto eines Besseren belehrt. In der Basisausstattung kommt das Einstiegsmodell ohne automatisches Notbremssystem (AEB) zur Vermeidung kleinerer Unfälle.


Bei den Crashtests der unabhängigen Prüforganisation Euro NCAP erreichte der Picanto zunächst eine Drei-Sterne-Bewertung. Mit dem optionalen Advanced Driver Assistance Pack konnte er einen zusätzlichen Stern und bessere Werte beim Insassenschutz für Erwachsene erzielen. Seit Ende 2020 ist dieses Paket mit Ausnahme der Basisausstattung "1" serienmäßig, und mittlerweile gehört es zur Standardausrüstung aller neuen Picantos.


Mit dem Sicherheitspaket schneidet der Picanto in der Gesamtbewertung der Crashsicherheit besser ab als ein Volkswagen Up oder der Toyota Aygo. Allerdings bietet der VW Up mit 81 Prozent gegenüber 64 Prozent beim Picanto noch immer einen besseren Kinderschutz.


Das System arbeitet mit einer Frontkamera in der Windschutzscheibe, die den Verkehr, Fußgänger und andere potenzielle Hindernisse vor dem Fahrzeug erfasst. Erkennt das System eine drohende Kollision, warnt es den Fahrer. Reagiert dieser nicht rechtzeitig, kann das System selbstständig eine Notbremsung einleiten. Ab der Ausstattungslinie "3" gehört diese Technik zur Serienausstattung.


Jedes Modell verfügt über eine solide Grundausstattung an aktiven und passiven Sicherheitssystemen, darunter eine Berganfahrhilfe für sicheres Anfahren an steilen Kreuzungen, elektronische Stabilitätskontrolle und Reifendruckkontrolle. Im Gegensatz zu manchen Wettbewerbern (gemeint ist der Fiat Panda) sind sechs Airbags und eine Anschnallerinnerung serienmäßig an Bord.


Alle Modelle oberhalb der Basisversionen Picanto 1 und 2 sind mit Parksensoren hinten ausgestattet. Zudem verfügen sämtliche Modelle mit dem größeren Infotainment-Touchscreen über eine Rückfahrkamera in Farbe - auch wenn der Picanto ohnehin schon recht einfach einzuparken ist.


Im Kofferraum befindet sich ein Reifenreparaturset, statt eines praktischeren Notrades wie beim Hyundai i10.

Verbrauch und Kraftstoffkosten: Was kostet der Betrieb eines Kia Picanto?

"Der Picanto ist ein kostenbewusster Kleinstwagen, der zwar nicht in der absoluten Einsteigerklasse angesiedelt ist, aber im täglichen Betrieb sehr günstig bleibt. Nach den aktuellen WLTP-Messungen erreicht der 1,0-Liter-Motor mit einem Verbrauch von 5,4 Litern pro 100 Kilometer den Bestwert in der Modellpalette."

Auch beim stärkeren 1,2-Liter-Motor musst du keine großen Abstriche machen, denn er verbraucht offiziell nur 5,5 Liter auf 100 Kilometer. Da du ihn nicht ständig ausreizen musst, um gut voranzukommen, wirst du diese Werte auch im Alltag annähernd erreichen können.


Mit einem 35-Liter-Tank kommst du etwa 560 Kilometer weit, bevor du wieder tanken musst - für einen Stadtflitzer völlig ausreichend.

Abgesehen von gelegentlichem Klappern sind uns beim Kia Picanto kaum Zuverlässigkeitsprobleme bekannt. Er ist ein außerordentlich verlässlicher Kleinwagen, und die siebenjährige Herstellergarantie von Kia bis 100.000 Kilometer sollte zusätzlich für Sicherheit sorgen.


Als Marke schnitt Kia im aktuellen HonestJohn.co.uk Zufriedenheitsindex sehr gut ab. Unter 29 bewerteten Automarken erreichte Kia einen beeindruckenden achten Platz.

Wie viel solltest du für einen Kia Picanto bezahlen?

"Die Preise für Neufahrzeuge beginnen bei 16.990 Euro und steigen bis auf 20.990 Euro für die Top-Ausstattung Kia Picanto GT-Line S. Natürlich kannst du deutlich weniger bezahlen, wenn du bereit bist, einen Gebrauchtwagen zu kaufen - davon gibt es eine große Auswahl."

Der günstigste Einstieg in einen Picanto ist ein früheres Modell dieser Generation mit dem 1,0-Liter-MPi-Motor in der Basisausstattung 1 Air, der etwa 7.500 Euro kosten sollte. Das liegt auf einem Niveau mit dem Hyundai i10, ist aber günstiger als der Volkswagen Up.


Rechne mit mindestens 1.000 Euro Aufpreis für eine der höherwertigen Ausstattungslinien oder die größeren Benzinmotoren. Am oberen Ende der Preisskala beginnt der 1,0-Liter-T-GDi-Turbomotor, der ausschließlich in der GT-Line-Ausstattung erhältlich ist, bei etwa 11.000 Euro.


Zu diesem Preis bekommst du ein Fahrzeug aus 2019 mit sehr geringer Laufleistung sowie einem makellosen Innen- und Außenzustand. Rabatte auf vorregistrierte Neufahrzeuge sind zwar schwieriger zu finden, aber Preisnachlässe von etwa 1.000 Euro unter Listenpreis sind möglich. Alternativ findest du bei uns auch attraktive Finanzierungsangebote für den Kia Picanto.

Kia hat seine Ausstattungslinien auf nur noch fünf Varianten reduziert - 2, GT-Line, 3 und GT-Line S. Der Kia Picanto 2 ist bereits umfangreich ausgestattet und bietet 14-Zoll-Leichtmetallfelgen, Klimaanlage, 8-Zoll-Touchscreen, Apple CarPlay- und Android Auto-Konnektivität, ein 4,2-Zoll-Digital-Kombiinstrument, vier Lautsprecher, elektrische Fensterheber, Bluetooth, ein Multifunktions-Lederlenkrad und höhenverstellbaren Fahrersitz.


Darüber positioniert sich der Kia Picanto GT-Line, der wie der Name schon andeutet, mit sportlicheren Designelementen, größeren 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Leuchten und getönten Scheiben im Fond aufwartet.


Es folgt der Picanto 3. Dieser kehrt zum dezenten Styling des Picanto 2 zurück, ist aber zusätzlich mit Klimaautomatik, beheizbaren Vordersitzen, beheizbarem Lenkrad und kabellosem Smartphone-Laden ausgestattet.


An der Spitze steht der GT-Line S, der wie der GT-Line eine dynamischere Optik bietet und ausschließlich mit dem stärkeren 77-PS-Motor erhältlich ist. Zusätzlich verfügt er über ein Schiebedach.


Bei älteren Gebrauchtmodellen ist die Basisversion Picanto 1 sehr spartanisch ausgestattet, mit Stahlfelgen, schwarzen Kunststoff-Außenspiegeln und weniger Farboptionen. Auch der Innenraum ist karg wie ein Studentenkühlschrank - ohne Klimaanlage, nur mit einfachem Punktmatrix-Radio, ohne Bluetooth und mit manuellen Fensterhebern hinten.

Frag die heycar-Experten: Häufig gestellte Fragen

Ja. Der Kia Picanto mag zwar zu einer aussterbenden Gattung gehören (kleine Benziner für die Stadt), überzeugt aber mit seinem smarten Aussehen, sehr niedrigen Betriebskosten und einem ordentlichen Kofferraumvolumen. Allerdings wirken einige seiner Motoren etwas schwachbrüstig und überfordert.
Der Kia Picanto genießt einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit. Mit seiner 7-jährigen Herstellergarantie auf alle mechanischen Bauteile werden sämtliche auftretenden Probleme kostenlos behoben. Das ist besonders interessant für Gebrauchtwagenkäufer, die beispielsweise einen zwei Jahre alten Picanto erwerben und noch fünf Jahre von der Garantie profitieren können.
Ja. Sowohl der 1,0-Liter-Motor mit 67 PS als auch der 1,25-Liter-Benziner sind optional mit einem 4-Gang-Automatikgetriebe erhältlich. Die Automatik schaltet zwar sanft, basiert aber auf einer älteren Technologie, was sich negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Die X-Line S-Ausstattung ist ausschließlich mit Automatikgetriebe verfügbar.
Auf jeden Fall. Als leichter Kleinwagen mit kompakten Motoren überzeugt er mit niedrigen Betriebskosten. Die effizientesten Versionen sind zwar auf vier Sitzplätze begrenzt, stoßen aber nur 101 g/km CO₂ aus. Mit dem 66 PS starken 1,0-Liter-Saugmotor sind nach NEFZ-Messung bis zu 4,3 l/100 km möglich. Wählst du hingegen die Automatikversion des größeren 1,25-Liter-Motors, steigt der CO₂-Ausstoß auf 137 g/km.