Kia EV6 Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Auffälliges Design innen und außen
- Große Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Fahrspaß
- Geräumig für Passagiere
Cons
- Fährt nicht so sanft wie ein Hyundai Ioniq 5
- Der Kofferraum ist nicht der beste
- Etwas weniger Kopffreiheit als die meisten Elektro-SUVs
Gesamturteil zum Kia EV6
"Der Kia EV6 ist schlichtweg eines der besten Elektroautos, die man kaufen kann. Er überzeugt nicht nur durch sein stilvolles Design, sondern auch durch echte Substanz. Ein geräumiger und technologisch hochgerüsteter Innenraum, beeindruckende Reichweite und ultraschnelles Laden zeichnen ihn aus. Dabei macht er nicht nur Spaß beim Fahren, sondern kann auch außerordentlich entspannend sein, wenn man es wünscht."

Als wir den Kia EV6 2021 erstmals testeten, bezeichneten wir ihn als "iPhone-Moment" - ein Vergleich, der bis heute zutrifft. Die hochmoderne Technologie des EV6 ist in ein wirklich begehrenswertes und benutzerfreundliches Gesamtpaket eingebettet. Der Kia EV6 ist ein echtes Feel-Good-Auto: eines, auf das man stolz sein kann und das sich mühelos in den Alltag integriert.
All das macht den Kia EV6 zu einem der besten Elektroautos auf dem Markt - eine mutige Aussage angesichts der stetig wachsenden Konkurrenz. Er teilt sich die technische Basis mit dem Hyundai Ioniq 5, unterscheidet sich aber deutlich von diesem, sowie dem neuen Genesis GV60. Auch der Volkswagen ID.4 (oder ID.5) sowie der Skoda Enyaq iV werden wahrscheinlich auf deiner Auswahlliste stehen.
Die Premium-Anmutung des Kia EV6 stellt ihn auch gegen höherpreisige Wettbewerber. Unserer Meinung nach kann er sich problemlos mit dem Audi Q4 e-tron, BMW iX3, Volvo C40 Recharge und Mercedes EQA messen. Er ist wirklich so gut.
Der Kia EV6 präsentiert sich mit einem selbstbewussten, markanten Design, einer muskulösen Front und einer schlanken Silhouette, die seine tatsächliche Größe geschickt kaschiert: Er ist länger als ein Volkswagen Tiguan. Am Heck vervollständigt eine attraktive durchgehende Lichtleiste das radikale Design.
Im Innenraum setzt sich dieser Eindruck fort. Hinter dem Lenkrad des EV6 fühlt man sich wie Doc Brown kurz vor der nächsten Zeitreise. Zwar kann der EV6 nicht durch die Zeit reisen, aber das Interieur vermittelt das Gefühl, einem anderen Zeitalter voraus zu sein.
Von den großen Infotainment-Bildschirmen über die Doppelfunktions-Bedienelemente, das Augmented-Reality-Head-up-Display, die schwebende Mittelkonsole bis hin zu den gewebten Verkleidungen - der Kia EV6 unterscheidet sich deutlich von fast allem anderen auf der Straße.
Vorne bietet er zwar nicht ganz die gefühlte Geräumigkeit eines Volkswagen ID.4, aber sowohl vorne als auch hinten gibt es reichlich Beinfreiheit, und nur sehr große Menschen werden beim Kopfraum Einschränkungen bemerken. Die Heckklappe im Schrägheck-Stil ist zwar recht schwer, ermöglicht aber einen hervorragenden Zugang, auch wenn die abfallende Linie das Ladevolumen oberhalb der Fensterlinie einschränkt.
Beim Fahren ist der Kia EV6 angenehm konventionell. Natürlich verfügt er über viele autonome Assistenzsysteme, aber du hast immer noch ein Lenkrad - und zwar ein rundes. Die Wahl zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang ist kinderleicht, während sich die regenerative Bremswirkung intuitiv über Schaltwippen am Lenkrad regulieren lässt.
Sobald man losfährt, fällt sofort auf, wie einfach sich der EV6 fahren lässt. Egal ob im Basis-Modell mit Heckantrieb oder in der Topversion mit Allradantrieb - die mühelose Beschleunigung macht das Einordnen in Lücken zum Kinderspiel. Keine Kupplung, kein abwürgender Motor, kein Schaltvorgänge - der EV6 folgt einfach deinen Wünschen mit elektrischer Leichtigkeit.
Der nahezu geräuschlose Antrieb macht das Fahrerlebnis noch entspannender. Einzig das straffe Fahrwerk trübt den Stadtverkehr-Komfort etwas. Es ist nicht unbequem (und definitiv besser als beim Tesla Model Y), aber man spürt die Fahrbahnunebenheiten stärker als im Ioniq 5. Das ist allerdings eine bewusste Entscheidung für ein sportlicheres Fahrgefühl.
Außerhalb der Stadt zeigt sich der EV6 als exzellenter Reisebegleiter. Er verhält sich souverän in Kurven und macht Spaß beim dynamischen Fahren von Kurve zu Kurve, auch wenn er nicht ganz das Engagement eines echten Sportwagens erreicht - wobei der Spitzen-EV6 GT hier neue Maßstäbe setzt.
Das Fahrwerk, das sich auf Land- und Bundesstraßen bereits verbessert, überzeugt auf der Autobahn vollends, wo das Auto sehr leise bleibt. Die umfangreiche Ausstattung an Fahrassistenten erhöht den Komfort zusätzlich, ebenso wie die Reichweite, die beim Cruisen nicht so schnell schwindet wie bei anderen Elektroautos.
Bei gemischter Fahrweise solltest du mindestens 480 Kilometer aus einer Ladung herausholen können, und dank Schnellladefähigkeit mit bis zu 235 kW sollten auch längere Fahrten keine logistische Herausforderung darstellen. Zwar gibt es Elektroautos mit noch größerer Reichweite, aber der EV6 ist auch in dieser Hinsicht sehr überzeugend.
Hat Kia also den EV-Jackpot geknackt? Absolut. Der EV6 ist ein alltagstaugliches Elektroauto, das sich problemlos in die meisten Lebenssituationen einfügt. Mehr noch: Es ist ein Auto, das man wegen seines Aussehens, seines Gefühls und seiner Fahreigenschaften besitzen möchte. Kia hat lange davon gesprochen, Kunden von Mercedes, Audi und BMW abzuwerben - mit dem EV6 haben sie ein Auto, das genau das kann.
Bei uns findest du eine große Auswahl an Kia Approved Used Cars, darunter auch zahlreiche Kia EV6 Gebrauchtwagen.
Welche Kia EV6 Variante ist die beste Wahl?
Der Kia EV6 macht in der Basisausstattung Air den besten Eindruck. Das Einstiegsmodell überzeugt mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet nahezu den gleichen Fahrspaß wie die teureren Versionen - bei gleichzeitig größter Reichweite im Modellprogramm. Im Alltag wirst du den Allradantrieb kaum vermissen und auch wenn die Leistung des Basismodells mit 229 PS auf dem Papier nicht beeindruckend erscheint, erweist sie sich in der Praxis als völlig ausreichend.
Allerdings bietet die GT-Line S Ausstattung wirklich beeindruckende Technik, während die Allradversion mit ihrer Beschleunigung so manchem Sportwagen das Nachsehen gibt. Letztendlich hängt die Wahl vom individuellen Budget ab.
Welche Autos sind mit dem Kia EV6 vergleichbar?
Vergleichbar? Der Hyundai Ioniq 5 ist im Grunde genommen ein Kia EV6 mit deutlich anderem Exterieur- und Interieurdesign. Allerdings wurde der Hyundai mehr auf Komfort ausgelegt als der sportlich abgestimmte Kia. Dazu gesellt sich der ebenfalls eng verwandte Genesis GV60, der als Premium-Alternative positioniert ist.
Zu den weiteren Konkurrenten zählen der coole und elegante Polestar 2, Fords Traditions-Stromer Mustang Mach-E und Volkswagens elektrisches SUV, der ID.4. Der Mercedes EQA ist zwar etwas kompakter, dafür aber hochwertiger, während der praktische Skoda Enyaq iV und der noble Audi Q4 e-tron ebenfalls in dieser Klasse mitmischen. Auch der Tesla Model Y ist eine Überlegung wert, während sich der Nissan Ariya als solider Allrounder präsentiert.
Komfort und Design: Das Interieur des Kia EV6
„Der Kia EV6 überzeugt mit einem perfekt ausbalancierten Innenraum. Er ist interessant genug, um etwas Besonderes zu sein, ohne dabei bei alltäglichen Funktionen wie der Lautstärkeregelung zu überfordern."

In den Top-Ausstattungslinien des Kia EV6 beginnt das Erlebnis bereits beim Einsteigen: Der Fahrersitz fährt elektrisch zurück, um den Einstieg zu erleichtern, und bewegt sich nach dem Schließen der Tür wieder in Richtung Lenkrad. Die Vordersitze lassen sich per Knopfdruck sogar zu einer Art Liegeposition verstellen – perfekt für eine kurze Ruhepause.
Im wachen Zustand fällt auf, dass der Kia EV6 nicht ganz das luftige Raumgefühl eines Volkswagen ID.4 erreicht. Eine interessante Designentscheidung: Die breite Mittelkonsole bietet zwar eine praktische Armauflage bei der Bedienung des unteren Infotainment-Bildschirms, nimmt dem Kia aber etwas von der charakteristischen Luftigkeit, die viele Elektrofahrzeuge auszeichnet.
Dennoch genießt man dank der großzügigen Windschutzscheibe eine hervorragende Sicht nach vorne. Die markanten Motorhauben-Wölbungen über den Vorderrädern – ähnlich wie beim Porsche 911 – helfen bei der präzisen Einschätzung der Fahrzeugposition. Die Sitzposition erscheint zunächst recht hoch, besonders im Vergleich zu einer klassischen Limousine wie dem BMW 3er. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran und lernt den erhöhten, souveränen Blick auf die Straße zu schätzen.
Ein kleiner Kritikpunkt betrifft Spiegelungen: Besonders bei Modellen mit heller Armaturenbrett-Oberfläche können diese bei tiefstehender Sonne störend sein.
Insgesamt überzeugt der Kia EV6 jedoch mit seiner technischen Ausstattung, dem großzügigen Platzangebot und den durchdachten Staumöglichkeiten. Er schafft es, sowohl rationale als auch emotionale Aspekte gekonnt zu vereinen.
Qualität und Verarbeitung
Bei Elektroautos scheint es manchmal einen regelrechten Wettlauf nach unten bei der Innenraumqualität zu geben. Da ein Großteil der Produktionskosten in die Batterien und riesige Infotainment-Bildschirme fließt, bleibt oft wenig Budget für die hochwertigen Soft-Touch-Materialien, die früher als Qualitätsmerkmal galten.
Der Kia EV6 ist von diesem Trend nicht völlig verschont geblieben, bietet aber dennoch eine bessere Verarbeitungsqualität als einige der jüngsten Elektromodelle von Volkswagen. Die dekorativen, tapetenmusterähnlichen Verkleidungen werten den Innenraum auf, und die Türen vermitteln einen angenehm hochwertigen Eindruck. Einzig die wackelige Mittelarmlehne fällt hier negativ auf.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Kia EV6
Der Kia EV6 verfügt über einen riesigen Infotainment-Bildschirm, der sich vom Lenkrad bis zur Mitte des Armaturenbretts erstreckt. Technik-Enthusiasten würden dir erklären, dass es sich dabei eigentlich um zwei miteinander verbundene 12,3-Zoll-Displays handelt. Wie auch immer man es betrachtet - die Anlage sieht mindestens so hochwertig aus wie jedes andere derzeit erhältliche System.
Um ganz genau zu sein: Die Farben, Tiefe und Leuchtkraft der Displays erreichen nicht ganz das Niveau eines Volkswagen ID.4, kommen diesem aber sehr nahe. Der große Vorteil: Du brauchst keinen Doktortitel in Informatik, um das System zu bedienen - und das ist definitiv ein Plus.
Eine Postleitzahl ins Navi einzugeben ist ein Kinderspiel, und das System plant bei längeren Fahrten automatisch die nötigen Ladestopps ein. Außerdem bietet es die wichtigsten Grundfunktionen eines modernen Infotainment-Systems: Apple CarPlay und Android Auto, beide kabellos nutzbar.
Unterhalb des zentralen Bildschirms befindet sich ein gestochen scharfes Dual-Purpose-Touchdisplay, das zwischen Navigationsfunktionen und Klimasteuerung umschalten kann. Eine elegante Lösung, die nicht nur gut aussieht - und obwohl die Bedienung etwas umständlicher sein kann als mit herkömmlichen Tasten, lässt sich eine der beiden Ansichten als Standard festlegen.
Wenn das Dual-Purpose-Display schon cool ist, dann ist das Head-up-Display (HUD) der reinste Infotainment-Luxus. Es zeigt nicht nur die üblichen HUD-Informationen wie Geschwindigkeit und Navigationsanweisungen auf der Windschutzscheibe an.
Das System interagiert sogar mit deiner Umgebung und lässt dich wie einen Kampfpiloten - allerdings ohne Raketen - andere Fahrzeuge in deiner unmittelbaren Nähe verfolgen, indem es sie beim Überholen markiert. Selbst die Navigationsanweisungen sind interaktiv: Wenn du dich Abbiegungen und Kreuzungen näherst, zeigt dir ein animierter Pfeil die Fahrtrichtung an.
Platzangebot und Praktikabilität: Kofferraum des Kia EV6
Der Einstieg in den Kia EV6 gestaltet sich besonders komfortabel, da die im Fahrzeugboden verbauten großen Batterien zu einer erhöhten Sitzposition führen. Statt nach unten einzutauchen, gleitet man seitlich auf den Fahrersitz.
Wie zu erwarten bietet der Frontbereich großgewachsenen Erwachsenen reichlich Platz zum Ausstrecken. Die Sitze sind angenehm gepolstert und dank der Fahrzeugbreite gibt es keine Ellbogen-Berührungen mit dem Beifahrer.
Auch die Rückbank überzeugt mit großzügigem Kopf-, Ellbogen- und Knieraum. Breite Fondtüren ermöglichen einen bequemen Einstieg, und die Rücksitzlehne lässt sich um einige Grad neigen. Großgewachsene Personen haben in der Regel keine Probleme mit der Kopffreiheit, auch wenn diese etwas geringer ausfällt als beim Ioniq 5. Beim EV6 GT Line S solltest du allerdings das Panoramadach meiden, wenn du regelmäßig große Personen im Fond transportierst.
Der einzige Nachteil ist der durch den hohen Fahrzeugboden bedingte steilere Kniewinkel, der etwas unnatürlich wirken kann. Dies ist ein typisches Merkmal von Elektrofahrzeugen, fällt beim EV6 aber weniger stark aus als bei manch anderen Modellen. Positiv zu erwähnen ist der komplett ebene Boden, der drei Passagieren ausreichend Fußraum bietet. Der mittlere Sitz könnte allerdings etwas mehr Halt bieten.
Die restliche Fondausstattung ist durchdacht konzipiert: Kleine Fenster im hinteren Bereich sorgen für eine helle Atmosphäre, separate Lüftungsdüsen, helle LED-Beleuchtung und zwei USB-Anschlüsse in den Vordersitzlehnen runden das Angebot ab.
Auch voll besetzt bietet der Kia zahlreiche Ablagemöglichkeiten. Die großen, filzausgekleideten Türfächer (ein von VW bekannter Trick gegen Klappergeräusche), eine geräumige Ablage unter der Mittelkonsole, ein zusätzliches verschließbares Fach unter der Armlehne und ein großes, gedämpft öffnendes Handschuhfach bieten reichlich Stauraum. Selbst die Rückseiten der Vordersitze sind mit formstabilen Taschen im Flugzeugstil ausgestattet.
Beim Kofferraum gibt es keine bösen Überraschungen: Der EV6 verfügt über ein Volumen von 490 Litern, und die Heckantriebsversionen bieten zusätzlich 52 Liter Stauraum unter der Fronthaube. Das Gesamtvolumen liegt damit zwar etwas unter dem der Konkurrenten wie Skoda Enyaq iV und Ford Mustang Mach-E.
Die Heckklappe ermöglicht dank ihrer großen Öffnung ein einfaches Beladen sperriger Gegenstände – auch wenn das abfallende Dach weniger Stauraum bietet als ein Kombi. Eine Ladekante gibt es nicht. Die Rücksitze lassen sich durch Ziehen an zwei Hebeln vorne im Kofferraum einfach umklappen, wodurch eine ebene Ladefläche entsteht.
Kritikpunkte? Der versteckte Stauraum unter dem Kofferraumboden fällt etwas flach aus, und die Basisversionen des EV6 verfügen nicht über eine elektrische Heckklappe – was angesichts des beträchtlichen Gewichts der Klappe durchaus relevant ist.
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Kia EV6?
"Obwohl sich der Kia EV6 die Plattform mit dem Hyundai Ioniq 5 teilt, fährt er sich deutlich anders. Er ist sportlicher ausgelegt, mit einer direkten, kraftvollen Lenkung und einer etwas strafferen Abstimmung des Fahrwerks. Wir finden, das macht richtig Spaß, auch wenn sich das hohe Gewicht des EV6 nicht verleugnen lässt."

Mit einem Gewicht von rund 2000 kg ist der Kia EV6 etwa ein Drittel schwerer als ein vergleichbar großes Benzinfahrzeug. Das ist für Elektroautos zwar normal, aber bei sportlicher Fahrweise spürt man, wie die Vorderreifen um Grip kämpfen und die Bremsen etwas härter arbeiten müssen.
Bei der Suche nach einem Kia EV6 wirst du auf die Bezeichnungen 'RWD' (Heckantrieb) oder 'AWD' (Allradantrieb) stoßen. Wir bevorzugen die Basismodelle mit Heckantrieb - sie bieten nicht nur eine größere Reichweite, sondern fühlen sich auch agiler an. Die Vorderräder können sich ganz auf die Lenkung konzentrieren, während die Hinterräder für den Vortrieb sorgen. Auch bei rutschigen Bedingungen musst du dir mit dem Kia EV6 RWD keine großen Sorgen machen: Solange du das Gaspedal behutsam bedienst, bietet das Standardmodell mehr als genug Traktion.
Der Kia EV6 GT verfügt über zusätzliche technische Raffinessen, die man sonst nur von deutlich teureren Sportwagen kennt, um seine enorme Leistung kontrolliert auf die Straße zu bringen. Dazu gehören ein adaptives Fahrwerk und ein ausgeklügeltes Hinterachsdifferential. Das Resultat ist ein präziseres und fokussierteres Fahrgefühl im Vergleich zum Standardmodell. Den erhofften reinrassigen Sportwagen-Charakter darf man allerdings nicht erwarten: Das hohe Gewicht macht sich nach wie vor bemerkbar, und die Fahrdynamik wird mehr durch elektronische als durch mechanische Systeme kontrolliert.
Allen EV6-Modellen gemeinsam ist ein straff-ausgewogenes Fahrwerk. Es bietet genügend Härte für das von Kia angestrebte sportliche Gefühl und die direkte Straßenanbindung, federt aber dennoch die meisten Unebenheiten souverän ab. Nur besonders fiese Schlaglöcher bei niedrigen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr können die Ruhe stören.
Trotz seiner stattlichen Abmessungen lässt sich der Kia EV6 spielend leicht durch die Stadt manövrieren. Die spontane Beschleunigung gibt dir das nötige Selbstvertrauen, um auch in hektischen Kreisverkehren eine Lücke zu nutzen. Auch die Übersichtlichkeit ist gut - unterstützt durch eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen. Mit den Schaltwippen hinter dem Lenkrad lässt sich die Rekuperation verstärken, wodurch der EV6 beim Gaswegnehmen deutlich stärker verzögert. Das bedeutet, dass du die Bremsen weniger oft betätigen musst.
Welche Motoren und Getriebe gibt es für den Kia EV6?
Der Kia EV6 ist aktuell mit drei Leistungsstufen erhältlich: ein Heckantrieb-Modell mit Langstrecken-Batterie und 229 PS, eine leistungsorientierte Allrad-Version mit 325 PS sowie das Topmodell EV6 GT mit 585 PS, das Supersportwagen-Performance bietet.
Welche Version solltest du wählen? Ganz ehrlich, wir würden beim 229 PS-Modell bleiben. Im Alltag bietet es alle Leistung, die man braucht – wie alle EV6-Varianten schießt es aus niedrigen Geschwindigkeiten mit der Mühelosigkeit eines Shinkansen-Schnellzugs nach vorne. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden wird dem gewaltigen Vortrieb aus dem Stand gar nicht gerecht.
Das Einganggetriebe und die Charakteristik des Elektroantriebs – der sich mit mikroskopischer Präzision dosieren lässt – sorgen dafür, dass die Leistung in einem nahtlosen Schub ohne Gangwechsel zur Verfügung steht. Perfekt für die dynamische Fortbewegung im modernen Straßenverkehr.
Noch nicht überzeugt? Zugegeben, das 325 PS-Modell ist schneller: Es sprintet in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Leistung lässt auf schnellen Strecken weniger nach und der Allradantrieb bietet zusätzliche Traktion. Allerdings gibt es kleine Abstriche bei Reichweite und Preis.
Beim Kia EV6 GT fallen diese Kompromisse noch deutlicher aus, aber das ist eine bewusste Entscheidung. Diese 585 PS starke Doppelmotor-Version katapultiert sich in irren 3,5 Sekunden auf 100 km/h – damit ist dieser Kia schneller als die meisten Ferraris. Modelle ab Anfang 2025 werden sogar mit 650 PS noch mehr Leistung bieten. Eine offizielle Beschleunigungszeit liegt zwar noch nicht vor, aber sie wird nochmals niedriger ausfallen.
Maximale Reichweite des Kia EV6
Die günstigeren Modelle mit Heckantrieb sind im Kia EV6-Portfolio die sinnvollere Wahl im Vergleich zu den teureren Allrad-Varianten. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sie zwischen den Ladevorgängen sogar etwas weitere Strecken zurücklegen können. Nach WLTP-Messungen erreicht ein Kia EV6 Air oder GT-Line mit Heckantrieb offiziell eine Reichweite von bis zu 528 Kilometern. Im Alltag fällt dieser Wert zwar etwas geringer aus (wie bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen hängt die Effizienz von verschiedenen Faktoren wie Fahrstil und sogar dem Wetter ab), aber unter den meisten Bedingungen solltest du mehr als 400 Kilometer pro Ladung erreichen können.
Für den EV6 GT-Line AWD gibt Kia eine Reichweite von 505 Kilometern an, während der GT-Line S RWD 504 Kilometer schafft. Beim Allrad-GT-Line S sinkt die Reichweite auf 483 Kilometer. Die frühen Versionen des leistungsstarken Kia EV6 GT kommen auf eine offizielle Reichweite von 423 Kilometern, während GT-Modelle ab Anfang 2025 mit einer größeren 84-kWh-Batterie ausgestattet werden, die die Reichweite noch einmal erhöhen wird.
Laufruhe und Geräuschkomfort
Nach einem anstrengenden Tag, wenn du einfach nur komfortabel und entspannt nach Hause kommen möchtest, erweist sich der Kia EV6 als brillanter Begleiter. Als reines Elektrofahrzeug hat der EV6 gegenüber konventionellen Alternativen mit Verbrennungsmotor einen offensichtlichen Vorteil in Sachen Laufruhe – aber er geht noch weiter. Auch Wind- und Fahrgeräusche dringen kaum in den Innenraum, besonders bei den Basismodellen mit kleineren Leichtmetallfelgen und den damit verbundenen komfortableren Reifen mit höherer Flankenhöhe.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Kia EV6?
Der Kia EV6 wurde von Euro NCAP mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet und erzielte in allen Testbereichen hervorragende Ergebnisse.
Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung gehört ein automatisches Notbremssystem, das Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger erkennt. Hinzu kommen ein Spurhalteassistent und ein aktiver Abstandstempomat, mit dem das Fahrzeug auf Landstraßen und Autobahnen nahezu selbstständig fahren kann - während du die Hände am Lenkrad behältst und die Füße von den Pedalen nehmen kannst.
Die GT-Line S-Modelle des Kia EV6 verfügen über ein verbessertes Highway Driver Assist 2 (HDA2) anstelle des Standard-Highway-Driver-Assist-Systems: Zusätzlich zur autonomen Fahrzeugführung wie beim Standardsystem kann HDA2 auch Kreuzungen selbstständig meistern und auf der Autobahn - sofern die Verkehrssituation es zulässt - nach Setzen des Blinkers eigenständig Überholmanöver durchführen.
Ladezeiten: Was kostet das Laden des Kia EV6?
"Die Ladegeschwindigkeit des Kia EV6 wird nicht durch das Fahrzeug selbst begrenzt - sondern durch die Leistung der Ladesäule, an die du ihn anschließt. An einer der schnellsten und effizientesten Ladesäulen kannst du den Akku in weniger als 20 Minuten aufladen."

Dank seiner 800-Volt-Architektur verfügt der Kia EV6 über eine der schnellsten Ladegeschwindigkeiten aller Elektroautos. Mit einer maximalen Ladeleistung von 235 kW lässt sich der Akku an einer Ultra-Schnellladesäule in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. Versuch mal in dieser Zeit einen Toilettengang plus Kaffeekauf zu schaffen.
Natürlich zahlst du, ähnlich wie bei Tankstellen, einen Aufpreis für besonders bequem gelegene Ladepunkte. An Ultra-Schnellladesäulen direkt an der Autobahn musst du mit etwa 70 Cent pro kWh rechnen - das bedeutet Kosten von ungefähr 32 Euro für eine Ladung von 10 auf 80 Prozent.
Das nächtliche Laden zu Hause an einer 7-kW-Wallbox kostet je nach Stromtarif etwa die Hälfte (der bundesweite Durchschnitt für Haushaltsstrom liegt derzeit bei etwa 28 Cent pro kWh) und ist zudem deutlich bequemer - vergleichbar mit dem nächtlichen Aufladen deines Smartphones. Allerdings dauert es länger: Eine vollständige Ladung von 0 auf 100 Prozent benötigt etwa 11 Stunden. Im Notfall kannst du den EV6 auch an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose laden, solltest dann aber mit einer Ladezeit von ein paar Tagen für eine Vollladung rechnen.
Wie zuverlässig ist der Kia EV6?
Der Kia EV6 ist zwar ein noch relativ neues Elektroauto, doch bisher sind kaum nennenswerte Probleme oder Kinderkrankheiten bekannt geworden. Die Marke schneidet in Zuverlässigkeitsstudien regelmäßig gut ab. Besonders überzeugend ist die branchenführende 7-Jahre-Garantie von Kia, die bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern gilt und auch alle elektrischen Komponenten einschließt. Das sollte eventuelle Bedenken zerstreuen. Elektrofahrzeuge haben generell weniger bewegliche Teile als Benziner oder Diesel, was die Anfälligkeit für Defekte reduziert. Die regenerative Bremse verlängert zudem die Lebensdauer von Bremsscheiben und -belägen. Auch teure Wartungen wie Ölwechsel oder der Austausch von Zündkerzen entfallen komplett.
Wie viel solltest du für einen Kia EV6 bezahlen?
"Mit Neuwagenpreisen ab 45.900 Euro kannst du die Vorstellung vergessen, dass der Kia EV6 ein günstiges Elektroauto ist. Allerdings fühlt er sich auch nicht wie eines an und bietet im direkten Vergleich mit der Konkurrenz nach wie vor ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis."

Die gute Nachricht ist, dass selbst das günstigste Modell umfassend ausgestattet ist: Serienmäßig sind zwei 12,3-Zoll-Digitalanzeigen, Kunstledersitze und eine Rückfahrkamera an Bord. Wenn du nicht zu viel Geld für deinen EV6 ausgeben möchtest, deckt die Air-Ausstattungslinie bereits alle wichtigen Aspekte ab.
Die hohe Nachfrage hält auch die Gebrauchtwagenpreise stabil, dennoch lassen sich bei uns attraktive Angebote finden. Der Kia EV6 ist seit 2021 auf dem Markt und frühe Exemplare sind bereits ab etwa 30.000 Euro erhältlich, viele Modelle liegen unter 33.000 Euro. Diese Fahrzeuge verfügen alle über den Basis-Antriebsstrang, was durchaus kein Nachteil ist. Für dieses Budget bekommst du entweder einen EV6 Air mit weniger als 16.000 Kilometern oder einen GT Line mit etwa 48.000 Kilometern auf dem Tacho. Und selbst bei diesen frühen Modellen ist noch ein großer Teil der ursprünglichen Garantie vorhanden.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Der Kia EV6 ist in drei Ausstattungslinien erhältlich: Air, GT-Line und GT-Line S.
Der Kia EV6 Air ist leicht an seinem dezenten Styling, den 17-Zoll-Rädern und den leicht getönten Heckscheiben zu erkennen. Im Innenraum erwarten dich vegane Ledersitze, die manuell verstellbar sind und über eine elektrische Lendenwirbelstütze verfügen. Die Vordersitze und das Lenkrad sind beheizbar. Zur Ausstattung gehören außerdem zwei 12,3-Zoll-Displays mit Apple CarPlay und Android Auto, die an ein 6-Lautsprecher-Soundsystem angeschlossen sind. Parksensoren hinten und eine Rückfahrkamera runden die Ausstattung ab.
Der Kia EV6 GT-Line präsentiert sich mit schwarzen 19-Zoll-Rädern, stärker getönten Heckscheiben und einem GT-Line-Bodykit deutlich markanter als das Basismodell. Die Alcantara-Sitze werten den Innenraum auf, wobei die Vordersitze elektrisch verstellbar sind. Zusätzlich verfügt diese Version über kabelloses Smartphone-Laden und Parksensoren vorne.
Die GT-Line S Modelle des Kia EV6 wirken dank ihrer 20-Zoll-Leichtmetallfelgen noch sportlicher. Von außen fällt zudem das elektrisch betätigte Panoramadach auf. Die Innenausstattung umfasst klimatisierte Vordersitze, beheizbare Rücksitze sowie eine elektrische Heckklappe. Das Basis-Soundsystem wird durch eine 14-Lautsprecher-Anlage von Meridian ersetzt. Hinzu kommen eine 360-Grad-Kamera und die Möglichkeit zur Fernsteuerung beim Einparken.
Die Serienausstattung des Kia EV6 GT beinhaltet 21-Zoll-Leichtmetallfelgen, GT-spezifische Karosseriedetails mit neongrünen Bremssätteln und Privacy-Verglasung im Fond. Im Innenraum verfügt der GT über schwarze Alcantara-Sportsitze mit neongrünen Ziernähten, manuell verstellbare Vordersitze, beheizbare Sitze vorne und hinten, eine elektrische Heckklappe sowie Pedalauflagen aus Aluminium.