Alfa Romeo Tonale Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Ansprechendes Infotainment-System
- Fährt sich für einen sportlichen SUV recht gut
- Das Styling ist erfrischend individuell
Cons
- Leistung ist nicht das, was man erwartet
- Das Innere sieht nicht so besonders aus, wie man es erwartet
- Teurer als viele Mitbewerber
Gesamturteil zum Alfa Romeo Tonale
"Der Alfa Romeo Tonale ist ein stylischer Familien-SUV mit zeitgemäßem Hybridantrieb. Wir sind überzeugt, dass sein elegantes Design Käufer von konventionelleren Wettbewerbern abwerben wird, auch wenn er nicht frei von Schwächen ist. In unserem ausführlichen Test erfährst du, ob der Tonale einen Platz auf deiner Shortlist verdient."

Ganz typisch für Alfa Romeo kommt die Marke mit dem Tonale etwas spät auf den Markt. Während sich andere Hersteller bereits voll auf Elektrofahrzeuge konzentrieren, ist der Tonale Alfa Romeos erstes Hybridmodell überhaupt. Zudem ist er erst der zweite SUV der Marke und positioniert sich unterhalb des Stelvio im Programm. Zu seinen Konkurrenten zählen der Range Rover Evoque, BMW X1, Audi Q3 und Mercedes GLA.
Der Tonale basiert auf der gleichen Plattform wie der Jeep Compass, was aber kein Grund zur Sorge sein muss. Alfas Ingenieure haben gute Arbeit geleistet, die Basis zu kaschieren. Dem Tonale gelingt ein ordentlicher Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Er ist zwar nicht so sanft und komfortabel wie ein Volvo XC40, kommt in Sachen Handling aber nah an den BMW X1 heran.
Für den Alfa Romeo Tonale stehen zwei verschiedene Antriebe zur Wahl. Die erste Version trägt die Bezeichnung Tonale Hybrid, wobei der kleine Akku nur einen bescheidenen Elektromotor für minimale Unterstützung speist. Die Hauptleistung kommt von einem 1,5-Liter-Benziner, der eher enttäuscht - nicht zuletzt wegen des serienmäßigen Siebengang-Automatikgetriebes, das die Beschleunigung aus dem Stand verzögert.
Die bessere Wahl ist der Alfa Romeo Tonale als Plug-in-Hybrid. Er kombiniert einen kleineren 1,3-Liter-Benziner mit einem Elektromotor an der Hinterachse und kommt so auf eine Systemleistung von 280 PS - eine Leistung, die man von einem sportlichen Alfa Romeo erwartet. In der Praxis fühlt er sich zwar die meiste Zeit nicht so schnell an, wie die Zahlen vermuten lassen, ist aber deutlich agiler als die Basisversion. Zudem ermöglicht er rein elektrisches Fahren: Die angegebene Reichweite von über 50 Kilometern bedeutet, dass der Schulweg meist ohne Benzinmotor bewältigt werden kann.
Was den Innenraum betrifft, so bietet der Tonale ausreichend Platz. Kinder finden im Fond genügend Raum, vorne genießt man eine erhöhte Sitzposition. Allerdings sorgen die massive Mittelkonsole und das hohe Armaturenbrett für ein etwas beengteres Gefühl als im BMW X1. Das Kofferraumvolumen beträgt 500 Liter, schrumpft beim PHEV-Modell aber auf 385 Liter.
Das Interieur macht einen hochwertigen Eindruck, wobei der Tonale in der Top-Ausstattung Veloce mit ausgewählten Optionen am besten zur Geltung kommt. Selbst dann finden sich noch einige weniger premium anmutende Materialien, die man in einem Audi Q3 nicht antreffen würde.
Die Ausstattung umfasst in allen Versionen einen benutzerfreundlichen Breitbild-Infotainmentbildschirm mit Apple CarPlay, Android Auto und sogar Amazon Alexa. Das System ist deutlich besser als das im teureren Stelvio. Auch das serienmäßige digitale Kombiinstrument gefällt uns gut.
Der Alfa Romeo Tonale ist definitiv eine Alternative abseits des Mainstreams, ähnlich wie der Volvo XC40 oder Jaguar E-Pace. Viele Käufer werden bereit sein, über seine Eigenheiten hinwegzusehen, um etwas Besonderes zu fahren - was wir durchaus nachvollziehen können. Wer weniger Wert auf eine Premium-Marke legt, bekommt für sein Geld bei einem Hyundai Tucson oder Kia Sportage allerdings mehr Auto.
Bei uns findest du eine große Auswahl an Alfa Romeo Gebrauchtwagen, darunter auch zahlreiche Alfa Romeo Tonale Modelle.
Ist der Alfa Romeo Tonale das richtige Auto für dich?
Du willst dich von der Masse der BMW X1 und Audi Q3 in deiner Nachbarschaft abheben? Dann ist der Alfa Romeo Tonale genau das Richtige. Das Design ist unserer Meinung nach ein echter Hingucker, und natürlich hat auch der Name Alfa Romeo seinen ganz besonderen Reiz. Fahrdynamisch ist er ein echter Alfa, auch wenn die Leistung des Einstiegs-Mildhybrid-Motors bestenfalls durchschnittlich ausfällt.
Welches Modell/welcher Motor ist die beste Wahl beim Alfa Romeo Tonale?
Wir empfehlen den Alfa Romeo Tonale als Plug-in-Hybrid. Mit seiner größeren Batterie und dem stärkeren Elektromotor reagiert er deutlich spontaner als die Mild-Hybrid-Variante. Allerdings fühlt er sich trotz der beeindruckenden Systemleistung von 280 PS nicht annähernd so kraftvoll an, wie die Leistungsdaten vermuten lassen.
Bei der Ausstattung ist die Einstiegsvariante Alfa Romeo Tonale Ti (später in Sprint umbenannt) wahrscheinlich die vernünftigere Wahl. Sie ist bereits umfangreich ausgestattet und deutlich günstiger. Wer jedoch das Budget hat, wird mit dem Alfa Romeo Tonale Veloce belohnt - er vermittelt einfach das gewisse Extra an Exklusivität.
Welche Alternativen gibt es zum Alfa Romeo Tonale?
Wenn du auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Premium-SUV bist, solltest du dir auch den hervorragenden Volvo XC40 und den beeindruckenden Range Rover Evoque ansehen. Auch der Jaguar E-Pace könnte für dich interessant sein, während der Lexus UX eine gute Wahl ist, wenn du nach einem zuverlässigen Hybrid-SUV suchst.
Der neue BMW X1 überzeugt uns auf ganzer Linie, während der Mercedes GLA und Audi Q3 zwei starke Allrounder sind. Falls dir ein Premium-Badge nicht so wichtig ist, gehören der aktuelle Hyundai Tucson und der Kia Sportage zu unseren absoluten Favoriten im Segment der Familien-SUVs.
Komfort und Design: Das Interieur des Alfa Romeo Tonale
"Ganz in der Tradition von Alfa Romeo präsentiert sich das Cockpit des Tonale ausgesprochen fahrerorientiert. Das griffige Sportlenkrad mit dickem Kranz vermittelt ein dynamisches Gefühl, während das Infotainment-Display leicht zum Fahrer geneigt ist."

Obwohl die Sitzposition im Alfa Romeo Tonale vergleichsweise hoch ausfällt, sorgen das hochgezogene Armaturenbrett und die markante Mittelkonsole für ein angenehm umschließendes Gefühl. Diese Gestaltung gefällt uns gut, auch wenn Volvo XC40 und BMW X1 mit ihren wohnzimmerartigen Interieurs einen anderen Ansatz verfolgen.
Positiv fallen auch die übersichtlich angeordnete Tastenleiste in der Armaturenbrettmitte sowie der praktisch platzierte Drehregler für die verschiedenen Fahrmodi auf. Das Interieur des Tonale verzichtet bewusst auf einen minimalistischen Ansatz - was der Bedienbarkeit durchaus zugutekommt.
Die Innenraumgestaltung des Alfa Romeo Tonale variiert je nach Ausstattungslinie. Die sportliche Topversion Veloce überzeugt mit perforierten Alcantara- und Kunstledersitzen, Aluminium-Pedalen sowie Schaltwippen aus Aluminium hinter dem Lenkrad. Die Ausstattungsvariante Ti (später in Sprint umbenannt) wirkt dagegen etwas konventioneller - man könnte auch sagen weniger aufregend. Das ist für ein Premium-SUV dieser Preisklasse etwas enttäuschend.
Dennoch lässt sich im Alfa Romeo Tonale schnell eine angenehme Sitzposition finden, zumal alle Modelle serienmäßig über eine verstellbare Lordosenstütze für den Fahrersitz verfügen. Die Rundumsicht ist ordentlich, wenn auch nicht herausragend. Zum Glück helfen zahlreiche Fahrassistenzsysteme sowie serienmäßige Front- und Hecksensoren samt Rückfahrkamera bei allen Versionen.
Qualität und Verarbeitung
Auf den ersten Blick macht der Innenraum des Alfa Romeo Tonale einen durchweg hochwertigen Eindruck. Bereits ab der zweiten Ausstattungslinie ist eine Lederausstattung serienmäßig an Bord, die dem Interieur eine besonders edle Note verleiht.
In puncto Verarbeitungsqualität spielt der Alfa Romeo Tonale in einer anderen Liga als der Jeep Compass, auf dessen Plattform er basiert. Das muss er allerdings auch, um mit Konkurrenten wie dem BMW X1 und Audi Q3 mithalten zu können. Das Interieur fühlt sich insgesamt gut verarbeitet an, erreicht aber nicht ganz das Premium-Niveau der Wettbewerber. An manchen Stellen finden sich noch minderwertiger wirkende Kunststoffe und einige Bedienelemente vermitteln nicht die Haptik und Wertigkeit, die man in dieser Fahrzeugklasse erwarten würde.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Alfa Romeo Tonale
Das Infotainmentsystem des neuen Alfa Romeo Tonale zeigt sich mit Licht und Schatten. Serienmäßig ist in allen Ausstattungsvarianten ein 10,25-Zoll-Zentraldisplay verbaut, das Apple CarPlay und Android Auto unterstützt sowie mit Amazons Alexa-Sprachsteuerung ausgestattet ist. Letztere funktioniert allerdings nicht immer zuverlässig - besonders schade, da der Tonale im Gegensatz zu anderen Alfa Romeo Modellen (einschließlich des größeren Stelvio) auf den praktischen Dreh-Drück-Regler für die Infotainmentsteuerung verzichtet.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit an die tab-basierte Menüführung der verschiedenen Untermenüs erweist sich das System als recht benutzerfreundlich und reagiert schnell und präzise auf Toucheingaben. Häufig genutzte Funktionen lassen sich als Widgets individuell anordnen. Die hohe Position des Bildschirms im Armaturenbrett ermöglicht zudem eine gute Ablesbarkeit während der Fahrt, ohne dabei zu sehr abzulenken. Allerdings wirkt der Bildschirm durch die Fülle an Informationen recht überladen und viele der Touch-Symbole sind für eine zielsichere Bedienung während der Fahrt zu klein.
Zusätzlich zum zentralen Display verfügt der Alfa Romeo Tonale über ein 12,3-Zoll-TFT-Display hinter dem Lenkrad. Zwar bietet es nicht ganz so viele Anpassungsmöglichkeiten wie Audis Virtual Cockpit, erlaubt aber die Auswahl zwischen drei verschiedenen Layouts (Evolved, Relax und Heritage).
Platzangebot und Praktikabilität: Kofferraumvolumen des Alfa Romeo Tonale
Mit einer Länge von 4.528 mm, einer Breite von 2.082 mm (inklusive Außenspiegel) und einer Höhe von 1.601 mm bewegt sich der Alfa Romeo Tonale auf einem ähnlichen Niveau wie seine direkten Konkurrenten. Das Kofferraumvolumen von 500 Litern entspricht dem üblichen Standard in der Klasse der Premium-SUVs dieser Größe. Allerdings solltest du beachten, dass sich das Volumen bei der Plug-in-Hybrid-Version aufgrund des größeren Akkupakets auf 385 Liter reduziert - ein durchaus spürbarer Unterschied.
Die Rücksitze bieten ausreichend Platz, wobei die ansteigende Fensterlinie im Fond ein leicht beengendes Gefühl vermittelt. Diesem kannst du mit dem optional erhältlichen Panorama-Glasdach entgegenwirken, was allerdings minimal zu Lasten der Kopffreiheit geht. Von einer regelmäßigen Nutzung des mittleren Rücksitzes raten wir ab: Er fällt schmaler aus als die äußeren Sitze, und der Mitteltunnel schränkt den Fußraum deutlich ein.
Vorne profitierst du von einer erhöhten Sitzposition sowie großzügiger Kopf- und Beinfreiheit, auch wenn der BMW X1 mit seiner freischwebenden Mittelkonsole noch etwas geräumiger wirkt. Eine praktische Ablage für dein Smartphone ist vorhanden, die zentrale Mittelarmlehne fällt allerdings relativ klein aus. Auch die Türablagen bieten weniger Stauraum als bei manchen Wettbewerbern.
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Alfa Romeo Tonale?
"Alfa Romeo legt traditionell großen Wert darauf, Fahrzeuge zu entwickeln, die Fahrbegeisterte ansprechen. Der Alfa Romeo Tonale ist zwar ein hochbeiniges SUV mit Frontantrieb (und basiert auf dem Jeep Compass, was nicht gerade die beste Ausgangsbasis darstellt), wurde aber dennoch sportlicher ausgelegt als ein Volvo XC40 oder Audi Q3."

Die Ingenieure von Alfa haben beim Tonale in der Tat ganze Arbeit geleistet. Das Fahrzeug vermittelt einen leichtfüßigen, präzisen und sicheren Eindruck, mit guter Karosseriekontrolle und hoher Traktion - sowohl bei den frontgetriebenen als auch bei den allradgetriebenen Versionen (also beim 1.5 MHEV bzw. 1.3 PHEV). Diese Agilität geht dabei nicht übermäßig zu Lasten des Komforts. Zwar ist die Abstimmung tendenziell straff, doch angesichts der souveränen Kontrolle der Karosseriebewegungen meistert der Tonale auch holprige Straßenbeläge noch recht ordentlich.
Etwas gewöhnungsbedürftig könnte die Lenkung sein. Alfa Romeo setzt traditionell auf eine direkte Lenkübersetzung, die beim Tonale allerdings erst ab einem bestimmten Lenkeinschlag spürbar wird. Davor reagiert die Lenkung eher träge, und diese Inkonsistenz führt dazu, dass man oft nicht genau einschätzen kann, wie das Fahrzeug auf Lenkeingaben reagieren wird. Der Dynamic-Fahrmodus schärft zwar das Ansprechverhalten etwas und vermittelt ein direkteres Gefühl, noch wichtiger ist aber, dass er die Konsistenz der Lenkung verbessert. Unabhängig vom gewählten Modus bleibt die Lenkung jedoch recht leichtgängig, was in Kombination mit der schnellen und nicht linearen Übersetzung manchmal zu einem nervösen Fahrgefühl führen kann.
In den Ausstattungslinien Veloce und Tributo Italiano ist der Tonale mit der sogenannten Alfa Dual Stage Valve Suspension (DSV) ausgestattet. Dabei handelt es sich um elektronisch gesteuerte Zweikammer-Dämpfer, die je nach Fahrmodus eine härtere oder weichere Abstimmung ermöglichen. Im Natural-Modus bleibt der grundsätzlich gute Fahrkomfort erhalten. Zwar spürt man auch hier die straffe Grundauslegung, das Komfortniveau ist aber durchaus akzeptabel. Im Dynamic-Modus wird die Federung spürbar unruhiger und weniger komfortabel, ohne jedoch störend zu werden. Das Handling profitiert dabei von einer noch strafferen Kontrolle der Karosseriebewegungen, ergänzt durch das verbesserte Lenkverhalten.
Welche Motoren und Getriebe gibt es für den Alfa Romeo Tonale?
Alfa Romeo bezeichnet die Einstiegsversion des Tonale als Hybrid, aber in Wirklichkeit verfügt der 1,5-Liter-Benzinmotor nur über eine sehr dezente elektrische Unterstützung. Das 48-Volt-System nutzt eine kleine 0,8-kWh-Batterie, die kein nennenswertes Fahren ohne den Benzinmotor ermöglicht. Allerdings kannst du mit elektrischer Unterstützung zum Stillstand rollen, was zumindest einen geringen Kraftstoffvorteil bringt.
Dieser Motor ist angesichts der ansonsten angenehmen Fahreigenschaften des Alfa Romeo Tonale eher enttäuschend. Mit einer relativ bescheidenen Leistung von 160 PS und einem Drehmoment von 240 Nm beschleunigt der Tonale in 8,8 Sekunden auf 100 km/h. Allerdings fühlt er sich noch langsamer an, während das träge Ansprechverhalten des Gaspedals bestenfalls frustrierend und schlimmstenfalls regelrecht gefährlich ist. Wenn du beispielsweise eine Lücke beim Einfahren in einen Kreisverkehr erspähst, ist diese meist bereits wieder geschlossen, bis das Fahrzeug reagiert.
Der Plug-in-Hybrid hingegen kombiniert einen kleineren 1,3-Liter-Benzinmotor, der 180 PS an die Vorderräder leitet, mit einem deutlich stärkeren Elektromotor, der maximal 122 PS an die Hinterräder abgibt. Gespeist wird dieser von einer wesentlich größeren 15,5-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Die Systemleistung beträgt beeindruckende 280 PS (wobei sich die Leistung nicht einfach addieren lässt, da die meisten Hybridsysteme nicht so funktionieren). Laut offiziellen Angaben schafft er bis zu 61 Kilometer rein elektrische Reichweite bei Geschwindigkeiten bis zu 135 km/h. Bei voller Leistung absolviert diese Version des Tonale den Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 6,2 Sekunden.
Allerdings fühlt sich auch dieser Motor nicht so schnell an, wie es die beeindruckenden Zahlen vermuten lassen. Zwar ist er zu einem ordentlichen Leistungsschub fähig, aber dafür musst du das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten. Selbst dann vergeht noch ein Moment, bis das Fahrzeug deine Leistungsanforderung erkennt und beide Antriebsquellen koordiniert reagieren. Drückst du das Pedal weniger stark durch als beim beschriebenen Vollgas, ist der spürbare Vortrieb überraschend begrenzt und entspricht definitiv nicht dem, was man von einem Fahrzeug mit angeblichen 280 PS erwarten würde.
Geräuschentwicklung und Fahrkomfort
Die größte Herausforderung in Bezug auf den Fahrkomfort stellt der Mild-Hybrid-Motor dar. Aufgrund seiner eher trägen Reaktionszeit neigt man dazu, das Gaspedal stärker durchzutreten. Wenn der Motor dann endlich reagiert, schnellen die Drehzahlen in die Höhe und erzeugen einen unangenehmen Geräuschpegel. Von einem entspannten Fahrerlebnis kann hier leider keine Rede sein.
Erwartungsgemäß fährt sich der Plug-in-Hybrid im reinen Elektromodus deutlich leiser. Wenn der Batteriestand niedrig wird und der Benzinmotor zur Unterstützung ein- und ausschaltet, geschieht dies unter normalen Fahrbedingungen sanft und leise - wenn auch nicht völlig unmerklich. Bei höheren Geschwindigkeiten bleibt der Benzinmotor bis etwa 3.500 U/min noch angenehm leise. Wird er darüber hinaus beansprucht, macht sich allerdings ein deutliches Dröhnen bemerkbar. Im e-Save-Modus, bei dem das Fahrzeug hauptsächlich vom Benzinmotor (mit gelegentlicher Unterstützung des Elektromotors) angetrieben wird, erhöhen sich die Drehzahlen um weitere 1.000 bis 2.000 U/min. Dies dient dazu, zusätzlich zur Energierückgewinnung beim Bremsen die Batterie während der Fahrt aufzuladen. Bei sehr sanfter Fahrweise ist das kein Problem, da der Motor unter der 3.500 U/min-Marke bleibt. Benötigt man jedoch mehr Leistung, wird im e-Save-Modus diese Schwelle schneller überschritten, was zu einer deutlich hörbaren Geräuschentwicklung führt.
Abgesehen von den Motorengeräuschen erweist sich der Alfa Romeo Tonale als durchaus kompetenter Cruiser. Auf der Autobahn sind zwar gewisse Wind- und Fahrbahngeräusche wahrnehmbar, diese werden jedoch selten als störend empfunden und lassen sich problemlos mit dem Radio übertönen.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Alfa Romeo Tonale?
Der Alfa Romeo Tonale ist serienmäßig mit den fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen der Marke ausgestattet, die autonomes Fahren der Stufe 2 ermöglichen. Das bedeutet, dass verschiedene Fahrfunktionen computergesteuert übernommen werden können. Beim Tonale arbeiten der intelligente adaptive Tempomat und der Spurhalteassistent mit der nach vorne gerichteten Kamera zusammen, um das Fahrzeug in der Spur und in einem festgelegten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten. Die Verkehrszeichenerkennung und intelligente Geschwindigkeitsregelung passen die Geschwindigkeit automatisch an, damit du nicht versehentlich das Tempolimit überschreitest.
Der Alfa Romeo Tonale wurde von Euro NCAP mit der Höchstwertung von fünf Sternen für Sicherheit ausgezeichnet.
Verbrauch und Kraftstoffkosten: Was kostet der Alfa Romeo Tonale im Unterhalt?
"Trotz der Bezeichnung "Hybrid" verfügt der Alfa Romeo Tonale Hybrid nur über eine minimale elektrische Unterstützung. Dies trägt zu einem WLTP-Kraftstoffverbrauch von bis zu 5,7 l/100 km bei. Wer längere Strecken rein elektrisch zurücklegen möchte, sollte sich für die Plug-in-Hybrid-Version entscheiden."

Der Alfa Romeo Tonale Plug-in-Hybrid schafft laut WLTP-Tests mit einer vollen Batterieladung eine elektrische Reichweite von bis zu 61 Kilometern, wobei man im Alltag eher mit etwa 48 Kilometern rechnen sollte. Eine ähnliche Zurückhaltung ist auch beim Kraftstoffverbrauch des PHEV angebracht. Die Tests weisen einen Verbrauch von nur 1,3 l/100 km aus, allerdings fallen diese Tests für Plug-in-Hybride unrealistisch günstig aus. Der tatsächliche Verbrauch hängt stark vom Fahrstil und der Häufigkeit des Ladens ab. Bei regelmäßigem Laden und überwiegend kurzen Strecken, die rein elektrisch bewältigt werden können, sind zwar sehr niedrige Verbrauchswerte möglich. Wird das Fahrzeug jedoch selten geladen, kann der Verbrauch sogar höher ausfallen als beim Mild-Hybrid.
Wer ein besonders sparsames SUV für lange Strecken sucht, sollte sich nach einem Dieselmodell umsehen. Während Alfa Romeo in anderen Ländern den Tonale mit einem 1,6-Liter-Dieselmotor anbietet, ist diese Version in Deutschland nicht erhältlich. Vielfahrer könnten daher Alternativen wie den BMW X1, Audi Q3 oder Range Rover Evoque in Betracht ziehen, die alle mit sehr effizienten Dieselmotoren verfügbar sind.
Wie zuverlässig ist der Alfa Romeo Tonale?
Die Begriffe 'Alfa Romeo' und 'Zuverlässigkeit' wurden traditionell nicht unbedingt in einem Atemzug genannt. Die Marke schnitt im aktuellen ADAC Pannenstatistik nur mittelmäßig ab. Die kürzliche Übernahme durch den Automobilkonzern Stellantis könnte sich jedoch positiv auf die langfristige Zuverlässigkeit auswirken.
Die Plattform und der Mild-Hybrid-Antrieb des Alfa Romeo Tonale werden auch im Jeep Compass verwendet. Da es bei diesem Modell bislang keine nennenswerten Probleme gab, gibt es zunächst keinen Grund zur Sorge hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Tonale.
Was solltest du für einen gebrauchten Alfa Romeo Tonale bezahlen?
"Die Preise für einen neuen Alfa Romeo Tonale beginnen bei etwa 42.000 Euro für die Basisversion, während alle anderen Varianten bei über 48.000 Euro starten. Die Topversion schlägt mit rund 61.000 Euro zu Buche."

Beim Kauf eines Gebrauchten kannst du deutlich sparen. Bei uns findest du Einstiegsmodelle ab circa 28.000 Euro. Diese Fahrzeuge sind in der Regel ein bis zwei Jahre alt und haben etwa 16.000 Kilometer auf dem Tacho.
Besonders attraktiv erscheinen die PHEV-Versionen. Diese sind für nur wenige tausend Euro mehr zu haben, obwohl sie als Neuwagen rund 9.000 Euro teurer sind als die Basismodelle. Die Laufleistung liegt hier zwar etwas höher, aber du findest dennoch Exemplare mit weniger als 32.000 Kilometern.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Zu Beginn war der Alfa Romeo Tonale in zwei charakteristischen Ausstattungslinien erhältlich: Ti und Veloce, sowie als Speciale Sondermodell zum Marktstart.
Der Alfa Romeo Tonale Ti zeichnet sich durch seinen satinierten V-förmigen Kühlergrilleinsatz in Chrom, 18-Zoll-Leichtmetallräder im Diamantschnitt-Design mit dunklem Finish und farbigen Alfa Romeo Nabendeckeln aus. Hinzu kommen ein Karosseriekit in Hochglanzschwarz mit satinierten Seiten- und Frontelementen sowie schwarz lackierte Außenspiegelkappen. Im Innenraum unterstreichen die sportlichen schwarzen Stoffsitze, ein Fahrersitz mit 4-Wege-Lendenwirbelstütze, eine im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank mit Skidurchlade sowie ein Sport-Lederlenkrad mit Start-Knopf den Charakter der Ti-Ausstattung.
Der Alfa Romeo Tonale Veloce baut auf dieser Ausstattung auf und ergänzt sie um einen V-förmigen Kühlergrilleinsatz in Dark Miron, Veloce-Embleme und -Karosseriekit mit matten Seiten- und Frontelementen, hochglänzend schwarze Fensterumrandungen, Privacy-Verglasung sowie 19-Zoll-Leichtmetallräder im Diamantschnitt-Design mit dunklem Finish, monochromen Alfa Romeo Nabendeckeln und rot lackierten Brembo-Bremssätteln. Im Innenraum verfügt der Veloce über Pedale und Einstiegsleisten aus Aluminium sowie Schaltwippen aus Aluminium an der Lenksäule, kombiniert mit einer charakteristischen schwarz-roten Alcantara-Polsterung. Technisch hebt sich der Veloce durch die Alfa Dual Stage Valve Federung (DSV) für erhöhten Fahrkomfort ab.
Die Alfa Romeo Tonale Speciale Sonderedition orientiert sich optisch am Veloce, bietet aber serienmäßig 20-Zoll-Leichtmetallräder im Diamantschnitt-Design mit dunklem Finish und ein Speciale-Emblem in Dark Miron.
Im weiteren Verlauf wurde die Einstiegsversion in Sprint umbenannt und ergänzt nun zusammen mit dem Veloce das Angebot, während aus dem Speciale der Tributo Italiano wurde. Die Ausstattungsumfänge blieben dabei weitgehend unverändert.