Polestar 4 Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Sieht absolut fantastisch aus
- Praktisch und qualitativ gut
- Angenehmes Fahrverhalten
Cons
- Das Infotainment-System ist sehr kompliziert
- Das Fehlen einer Heckscheibe ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig
- Kein günstiges Auto
Gesamturteil zum Polestar 4
"Neue Polestar-Modelle sind ein wenig wie Busse - aber anders als man denken könnte. Denn seit dem Markenstart mit dem Polestar 1 im Jahr 2019 und dem nachfolgenden Polestar 2 im Jahr 2020 war es beim schwedisch-chinesischen Unternehmen in Sachen neue Modelle äußerst ruhig. Dann, vier Jahre später, kommen gleich zwei auf einmal."
Genau, die beiden neuen SUV-Modelle der Marke, der Polestar 3 und Polestar 4, kamen praktisch zeitgleich auf den Markt. Das macht die Erklärung der eher verwirrenden Namensgebung noch schwerer nachvollziehbar. Normalerweise gilt ja: Je höher die Zahl im Modellnamen, desto größer das Auto, richtig? Das trifft zwar auf die meisten Hersteller zu, aber Polestar geht chronologisch vor. Der Polestar 4 ist also entgegen der Konvention etwas kleiner als der 3, und obwohl beide Fahrzeuge gleichzeitig eingeführt wurden, ist das so, weil der Polestar 3 seine weltweite Premiere vor dem 4er hatte. Verwirrt? Das können wir verstehen.
Aber zurück zum Polestar 4 im Speziellen. Dies ist ein großes, luxuriöses Coupé-SUV, das als sportlichstes Fahrzeug der Elektro-Performance-Marke konzipiert wurde. Und das sieht man ihm auch an: Mit seinen dramatisch geschwungenen Linien und aggressiven Details sorgt er für echte optische Dramatik. Im Innenraum findet man Polestars charakteristisch minimalistisches Design und viel Technik, gepaart mit beeindruckendem Platzangebot und Praktikabilität sowie einer überzeugend hochwertigen Anmutung.
Überraschenderweise nutzen der Polestar 3 und der Polestar 4 trotz nur weniger Millimeter Größenunterschied unterschiedliche Plattformen. Während ersterer sich die SPA2-Plattform mit dem Volvo EX90 teilt, basiert letzterer auf einer verlängerten Version der SEA-Plattform des Mutterkonzerns Geely, die auch Modelle wie der Volvo EX30 und Smart #3 nutzen. Das Fahrerlebnis der beiden Polestar-Modelle unterscheidet sich dadurch deutlich, aber wir denken, der 4er hat genau den Charakter, den Polestar angestrebt hat: präzises Handling und direkte Lenkung, kombiniert mit einem angenehm komfortablen Fahrwerk.
Zwei Antriebsvarianten stehen zur Wahl: eine Single Motor-Version mit 200 kW (272 PS) und einer Reichweite von 620 Kilometern, während die Twin Motor-Variante die Leistung auf 400 kW (544 PS) steigert, wobei die Reichweite auf 590 Kilometer sinkt.
Ist der Polestar 4 das richtige Auto für dich?
Wenn du auf der Suche nach einem besonders stilvollen Elektroauto bist und Lust auf etwas Außergewöhnliches hast, dann wird dir der Polestar 4 richtig gut gefallen. Seine markant-elegante Optik wird durch das stilvolle und unkonventionelle Image der Marke Polestar perfekt ergänzt. Und wenn es dich nicht stört, ständig zu erklären, was das eigentlich für ein Auto ist, dann wirst du diese Individualität sicherlich zu schätzen wissen.
Welches Polestar 4 Modell/welcher Motor ist die beste Wahl?
Nach ausführlichen Tests sowohl der Single Motor als auch der Dual Motor Variante sind wir überzeugt: Die Single Motor Version bietet für die meisten Käufer mehr als genug Leistung. Sie punktet nicht nur mit einem deutlichen Preisvorteil, sondern auch mit einer höheren Reichweite. Dabei genießt du weiterhin das aufsehenerregende Design, den hochwertigen Innenraum und die umfangreiche Serienausstattung des Polestar 4. Allerdings können wir es auch niemandem verübeln, der sich für die besonders sportliche Dual Motor Version entscheidet.
Welche Autos sind mit dem Polestar 4 vergleichbar?
Das ist eine sehr gute Frage, deren Antwort wohl davon abhängt, ob man Polestars Einordnung des Polestar 4 als SUV folgt. Wer das tut, könnte einen Porsche Macan als würdigen Konkurrenten sehen, während Skeptiker eher den Taycan als passenden Rivalen betrachten würden. Eines steht jedenfalls fest: Premium-Hersteller wie Audi, BMW und Mercedes haben eine große Auswahl an vollelektrischen Modellen in allen möglichen Karosserieformen im Angebot - ganz gleich, wie man den Polestar 4 einordnet.
Komfort und Design: Polestar 4 Innenraum
"Das Innenraumdesign des 4 ist typisch Polestar – das bedeutet, es ist so minimalistisch wie nur möglich. Abgesehen von einigen Fensterheberschaltern und einem Lautstärkeregler findest du praktisch keine physischen Bedienelemente."
Das bedeutet, dass nahezu alle anderen Funktionen über das Touchscreen-Infotainmentsystem bedient werden müssen. Die Auswirkungen auf die Ergonomie werden wir im Infotainment-Abschnitt dieser Rezension genauer beleuchten. An dieser Stelle können wir jedoch festhalten, dass der Innenraum dadurch sehr elegant und stilvoll wirkt.
Sitze waren schon seit vielen Jahren eine Stärke von Volvo, und erfreulicherweise profitiert auch Polestar von dieser Erfahrung. Die Sitze bieten an allen wichtigen Stellen optimale Unterstützung, sodass du auch längere Strecken ohne Verspannungen oder Schmerzen fahren kannst. Zum Glück gibt es elektrische Sitzverstellungen an der Seite der Vordersitze, mit denen du schnell und einfach eine bequeme Position findest. Im größeren Polestar 3 hingegen erfolgt die Sitzeinstellung über den Touchscreen, was unglaublich ablenkend ist und unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt.
Eine der auffälligeren Besonderheiten des Polestar 4 ist das Fehlen einer Heckscheibe. Darauf wurde verzichtet, damit die Designer einen eleganten Coupé-Look erreichen konnten, ohne die Kopffreiheit im Fond zu beeinträchtigen.
Infolgedessen wäre ein herkömmlicher Rückspiegel nutzlos. Stattdessen erhältst du einen kleinen Bildschirm, der wie ein normaler Rückspiegel aussieht, aber ein Live-Bild einer auf dem Dach montierten Rückfahrkamera anzeigt. Beim Einparken stehen dir zusätzlich 360-Grad-Kameras und Sensoren zur Verfügung, die dir Hindernisse in deiner Umgebung anzeigen. Das alles fühlt sich zunächst etwas ungewohnt an, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Qualität und Verarbeitung
Nicht nur das minimalistische Design macht das Interieur des Polestar 4 stilvoll und hochwertig: Auch die verwendeten Materialien tragen ihren Teil dazu bei. Alle Oberflächen und Texturen, die man berührt, fühlen sich edel an, und die Verarbeitungsqualität macht einen äußerst soliden Eindruck. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass viele dieser Materialien bereits ein früheres Leben hatten: Ein Großteil der verwendeten Kunststoffe, Stoffe und Teppiche stammt aus verschiedenen Recycling-Quellen, darunter PET-Flaschen und aufbereitete Fischernetze. Wer sich für das optionale Nappa-Leder-Paket entscheidet, erhält zudem Polster aus tierschutzgerechter Produktion.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Polestar 4
Wie bereits erwähnt, folgt das minimalistische Innenraumdesign von Polestar dem Ansatz, nahezu alle physischen Bedienelemente aus dem Cockpit zu verbannen. Das bedeutet, dass praktisch alle Fahrzeugfunktionen über den großen, quer eingebauten 15,4-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole gesteuert werden. Dieser verfügt über alle gängigen Infotainment-Funktionen wie Android Auto, Apple CarPlay, Bluetooth und DAB-Radio. Zur weiteren Ausstattung gehören kabelloses Smartphone-Laden und insgesamt vier USB-C-Anschlüsse (zwei vorne, zwei hinten). Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 10,2-Zoll-Display als digitales Kombiinstrument. Die Fondpassagiere können über einen zusätzlichen Touchscreen im Fond Medien und Klimatisierung steuern.
Das Android Automotive Betriebssystem des Polestar 4 wurde in Zusammenarbeit mit Google entwickelt, was mehrere Vorteile mit sich bringt: Die Navigation basiert auf Google Maps, die Sprachsteuerung nutzt den Google Assistant und über den integrierten Google Play Store können verschiedene Apps direkt auf das System heruntergeladen werden. Optisch überzeugt das System mit stilvollem Design, hochwertiger Grafik, flüssigen Bildschirmübergängen und einer insgesamt sehr modernen Anmutung. Die Navigation durch das komplexe System wird dadurch erleichtert, dass man nicht durch Menüs scrollen oder zwischen ihnen wischen muss.
Das bedeutet allerdings nicht, dass die Bedienung einfach ist - ganz im Gegenteil. Die schiere Menge an verschiedenen Menüs, Widgets und Bildschirmlayouts führt regelmäßig zu Verwirrung. Die Suche nach einzelnen Funktionen gleicht der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen, und oft muss man sich durch vier oder fünf Menüs klicken, bis man endlich fündig wird - was natürlich von der Straße ablenkt. Auch die Touchscreen-Empfindlichkeit lässt zu wünschen übrig: Selbst wenn man das gesuchte Symbol endlich gefunden hat, braucht es oft mehrere Versuche, bis die Eingabe erkannt wird.
Platzangebot und Praktikabilität: Kofferraumvolumen des Polestar 4
Der Polestar 4 mag zwar etwas kompakter als das Topmodell Polestar 3 sein, aber der Unterschied fällt kaum ins Gewicht - es handelt sich nach wie vor um ein sehr großzügig dimensioniertes Fahrzeug. Mit einer Länge von 4.840 mm, einer Breite von 2.139 mm (inklusive Außenspiegel) und einer Höhe von 1.534 mm sowie einem Radstand von 2.999 mm überzeugt er mit stattlichen Abmessungen.
Wie bereits erwähnt, haben sich die Polestar-Designer bewusst gegen eine Heckscheibe entschieden, um die markante Coupé-Dachlinie zu ermöglichen und gleichzeitig maximale Kopffreiheit im Fond zu gewährleisten. Durch den Verzicht auf die Verglasung konnten die tragenden Dachelemente weiter nach hinten verlegt werden, sodass sich das durchgehende Panoramaglasdach nun bis über die Köpfe der Fondpassagiere erstreckt.
Die Kombination aus durchdachtem Design und großzügigen Außenmaßen macht den Polestar 4 zu einem äußerst geräumigen Fahrzeug. Die Kopffreiheit ist auf allen fünf Sitzplätzen großzügig bemessen, während das Beinangebot rundum geradezu üppig ausfällt. Dank der beeindruckenden Innenraumbreite finden auch drei kräftig gebaute Erwachsene auf der Rückbank bequem Platz. Unterstützt wird dieser Komfort durch ergonomisch geformte Sitze und einen völlig ebenen Fondraumboden.
Auch der Kofferraum überzeugt mit seinem nutzbaren Volumen von 526 Litern, wovon 31 Liter auf ein Staufach unter dem Ladeboden entfallen. Hier lassen sich die Ladekabel verstauen - alternativ können diese auch im 15 Liter fassenden "Frunk" unter der Fronthaube untergebracht werden.
Bei umgeklappter, im Verhältnis 60:40 geteilter Rücksitzbank steigt das Ladevolumen auf insgesamt 1.536 Liter. Die umgeklappten Rückenlehnen bilden dabei eine ebene Fläche mit dem Kofferraumboden, sodass eine durchgehend plane Ladefläche ohne störende Absätze oder Steigungen entsteht. Lediglich eine kleine Ladekante am Kofferraumeingang gilt es zu beachten.
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Polestar 4?
"Das Fahrverhalten deines Polestar 4 hängt maßgeblich davon ab, ob du dich für die Single Motor oder die Twin Motor Variante entscheidest. Die Unterschiede zwischen den beiden Versionen gehen dabei weit über die reine Anzahl der Antriebseinheiten und deren Leistung hinaus."
Der wesentliche Unterschied liegt in der Fahrwerksabstimmung: Während die Single Motor Version serienmäßig mit passiven Dämpfern ausgestattet ist, verfügt die Twin Motor Variante über ein elektronisch adaptives Fahrwerk. Auch die Gewichtsverteilung unterscheidet sich leicht: Bei der Twin Motor Version liegt sie bei 50:50, während die Single Motor Version vorne 48 und hinten 52 Prozent aufweist.
Bei der Single Motor Variante findet das Fahrwerk eine sehr gute Balance zwischen Komfort und Kontrolle. Es bietet genügend Nachgiebigkeit, um einen komfortablen und kultivierten Fahreindruck zu vermitteln, zeigt sich aber gleichzeitig straff genug, um Karosseriebewegungen effektiv zu kontrollieren und jenes Maß an Fahrinvolvement zu liefern, das man von einem Fahrzeug mit sportlichen Ambitionen erwartet.
Die Traktion erscheint nahezu unerschütterlich und gibt dir das Vertrauen, das Fahrzeug dynamisch durch Kurven zu bewegen. Die Lenkung reagiert präzise und direkt auf Eingaben und vermittelt dabei ein ordentliches Maß an Rückmeldung. Anders als bei vielen Elektrofahrzeugen spürt man auch bei starken Bremsvorgängen keine ausgeprägte Frontlastigkeit, was zu einem noch flüssigeren Übergang von Kurve zu Kurve beiträgt. Der Polestar 4 ist nicht nur äußerst belohnend auf anspruchsvollen Landstraßen, sondern zeigt sich auch auf holprigen Stadtstraßen angenehm komfortabel und auf der Autobahn souverän und spurstabil.
Das adaptive Fahrwerk der Dual Motor Version bietet eine beeindruckende Bandbreite, allerdings erwies sich im Testfahrzeug mit Performance-Paket (das weitere Fahrwerksoptimierungen beinhaltet) der "Firm"-Modus als zu hart für typische Straßenverhältnisse. In dieser Einstellung wird das Fahrzeug zu stark durchgeschüttelt. Für sportlichere Fahrten empfiehlt sich daher die mittlere "Nimble"-Einstellung, die einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Stabilität bietet. Dabei ist anzumerken, dass selbst im "Standard"-Modus die Seitenneigung in Kurven keineswegs übermäßig ausfällt.
Welche Motoren und Batterien gibt es im Polestar 4?
Wie bereits erwähnt, kommt der Polestar 4 in zwei unterschiedlichen Ausführungen. Die Single Motor-Variante bildet den Einstieg in die Modellpalette und verfügt, wie der Name schon sagt, über einen einzelnen Elektromotor an der Hinterachse mit einer Leistung von 200 kW (272 PS). Damit beschleunigt das Fahrzeug in 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Die Dual Motor-Variante hebt die Leistung deutlich auf ein neues Niveau. Sie erhält einen zweiten Elektromotor an der Vorderachse, der für Allradantrieb sorgt und die Gesamtleistung auf beeindruckende 400 kW (544 PS) steigert. Dies reduziert die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h auf nur 3,8 Sekunden. Beide Versionen nutzen einen großen 100-kWh-Akku (nominale Kapazität, nutzbar sind 94 kWh).
Unserer Einschätzung nach wird die Single Motor-Variante für die meisten Fahrer mehr als ausreichend sein. Zwar bietet sie nicht die explosive Beschleunigung manch anderer Elektroautos, dennoch sprintet sie sehr zügig los - sie fühlt sich sogar schneller an, als die Beschleunigungszeit vermuten lässt - und passt damit gut zum sportlichen Charakter des Fahrzeugs.
Wie bei vielen Elektroautos lässt der Beschleunigungsdruck mit zunehmender Geschwindigkeit nach, dennoch bleibt stets genügend Leistung für alle Fahrsituationen verfügbar.
Wer noch mehr Durchzugskraft oder eine noch intensivere Beschleunigung aus dem Stand wünscht, wird mit der Dual Motor-Version definitiv glücklich. Fast schon im Übermaß - man erreicht die Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn in Rekordzeit, und wer sein Smartphone auf der induktiven Ladestation platziert hat, sollte mit einem dramatischen Abflug rechnen.
Es ist ein extrem schnelles Auto mit aggressiver Leistungsentfaltung im Performance-Modus, bei dem beide Motoren aktiv sind. Im Range-Modus wird der vordere Motor abgekoppelt und das Ansprechverhalten des Fahrpedals sanfter - diese Einstellung wird man im Alltag am häufigsten nutzen.
Dank der Motorenabschaltung im Range-Modus wirkt sich die Dual Motor-Version nur minimal auf die Reichweite aus. Die offizielle Reichweite sinkt im Vergleich zur Single Motor-Variante um lediglich 21 Kilometer auf immer noch sehr beachtliche 590 Kilometer. Der zusätzliche Motor schlägt sich allerdings deutlich im Preis nieder - die Dual Motor-Version kostet 8.900 Euro mehr als die Single Motor-Ausführung. Das von uns getestete Modell mit Performance-Paket kostet weitere 4.600 Euro, wodurch der Gesamtpreis auf über 81.000 Euro steigt.
Maximale elektrische Reichweite des Polestar 4
Mit einer vollen Ladung der gewaltigen 100-kWh-Batterie kommt die Long Range Single Motor-Variante laut offiziellen WLTP-Messwerten auf eine Reichweite von 620 Kilometern. Die Long Range Dual Motor-Version schafft mit der gleichen Ladung nach WLTP-Standard immerhin noch 590 Kilometer.
Wie üblich bei Elektrofahrzeugen solltest du dich aber nicht blind auf diese Laborwerte verlassen. Längere Autobahnfahrten und niedrige Temperaturen können die tatsächlich erzielbare Reichweite deutlich reduzieren.
Geräuschkomfort und Laufkultur
Wie man es von einem Premium-Elektrofahrzeug erwarten würde - selbst bei einem so leistungsorientierten Modell - ist die Laufkultur ein absolutes Highlight. Das Fahrzeug entfaltet seine beeindruckende Leistung nahezu lautlos, wobei der Elektromotor kaum wahrnehmbar ist. Auch andere Außengeräusche werden zu jeder Zeit hervorragend gedämpft. Unabhängig von der Umgebung bietet dieses Fahrzeug eine äußerst entspannte und souveräne Art der Fortbewegung.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Polestar 4?
Der Polestar 4 wurde zwar noch nicht von Euro NCAP getestet, aber angesichts der engen Verwandtschaft zu Volvo und der umfangreichen Sicherheitsausstattung erwarten wir Bestnoten, sobald die Tests durchgeführt werden.
Das hochmoderne ADAS (Advanced Driver Assistance System) des Polestar 4 verfügt über insgesamt 12 Kameras, einen Radar-Sensor und 12 Ultraschallsensoren. Das Fahrzeug nutzt all diese Systeme, um ein detailliertes digitales Bild der Fahrsituation um dich herum zu erstellen und kann so mit teilautonomen Eingriffen entsprechend reagieren.
Wir verzichten darauf, alle einzelnen Funktionen aufzulisten, die diese Technik ermöglicht, da dies den Rahmen sprengen würde. Vertrau uns einfach, dass praktisch keine Sicherheitsfunktion ausgelassen wurde. Wir sagen praktisch, denn eine Sache fehlt tatsächlich bei den Fahrassistenzsystemen: Interessanterweise wird der 4 nicht mit dem optionalen LiDAR-System angeboten, das du bald im größeren Polestar 3 bestellen kannst. Dieses System fügt weitere Sensoren hinzu und wird vollautonomes Fahren ermöglichen, sobald dies legal ist.
Falls all diese Fahrassistenten nicht ausreichen sollten, um dich vor Unfällen zu bewahren, sind serienmäßig sieben Airbags an Bord, die dich im Ernstfall schützen. Optional können zwei weitere Airbags geordert werden.
Polestar 4 Ladezeiten: Was kostet das Aufladen?
"Alle Versionen des Polestar 4 sind mit einem gewaltigen 100-kWh-Akku ausgestattet, von dem 94 kWh nutzbare Kapazität zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass das vollständige Aufladen entsprechend Zeit in Anspruch nehmen kann."
Polestar gibt eine AC-Ladezeit von fünfeinhalb Stunden an, was daran liegt, dass das Fahrzeug AC-Laden mit bis zu 22 kW unterstützt. Diese Angabe ist allerdings wenig hilfreich, da die meisten Besitzer zu Hause eine Wallbox mit einer Leistung von 7,4 kW nutzen werden. Bei dieser Art des Anschlusses solltest du für eine vollständige Ladung etwa 16 bis 17 Stunden einplanen.
Eine komplette Ladung kostet dich zu Hause etwa 30 Euro, wenn man den deutschen Durchschnittspreis für Haushaltsstrom zugrunde legt. Mit einem speziellen Nachtstromtarif, der vergünstigte Preise in den Nebenzeiten bietet, lässt sich dieser Betrag jedoch leicht halbieren.
Anders sieht es bei der Nutzung öffentlicher DC-Schnellladestationen aus, da der Strom dort deutlich teurer ist. Die Kosten können sich hier leicht verdoppeln oder sogar noch höher ausfallen. Wir empfehlen daher, diese Option nicht regelmäßig zu nutzen. Wenn du allerdings eine schnelle Aufladung benötigst, kann der Polestar 4 dank DC-Ladegeschwindigkeiten von bis zu 200 kW in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden - vorausgesetzt natürlich, du findest eine Ladestation mit ausreichender Leistung.
Polestar 4 Zuverlässigkeit und Garantie
Da der Polestar 4 noch sehr neu ist, konnte er bisher nicht in unserem Zuverlässigkeitsindex erfasst werden. Tatsächlich ist die Marke Polestar selbst noch zu jung und verkauft zu wenige Fahrzeuge, um bereits aussagekräftige Daten zur allgemeinen Zuverlässigkeit der Marke liefern zu können.
Um dennoch eine Einschätzung geben zu können, lohnt sich ein Blick auf die Ergebnisse von Volvo, da beide Marken auf gemeinsamen Plattformen, Bauteilen und Technologien basieren. Volvo belegte in der aktuellen Studie Platz 14 von 29 Herstellern - ein durchschnittliches Ergebnis. Allerdings basiert diese Bewertung noch nicht auf den rein elektrischen Volvo-Modellen, die technisch mit Polestar verwandt sind. Daher sollte man dieses Ergebnis nicht überinterpretieren.
Auch die Garantieleistungen bewegen sich im durchschnittlichen Bereich. Die allgemeine Fahrzeuggarantie beträgt drei Jahre oder 96.000 Kilometer, während auf die Batterie acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie gewährt werden. Ein positiver Aspekt ist die kostenlose planmäßige Wartung in den ersten drei Jahren oder bis 50.000 Kilometer.
Polestar 4 Preis
"Für einen neuen Polestar 4 musst du mindestens 60.000 Euro für die Long Range Single Motor Variante einplanen, während die Preise für den Twin Motor bei etwa 67.000 Euro beginnen. Das ist allerdings nur der Grundpreis - ohne optionales Zubehör, das die Kosten deines Fahrzeugs schnell noch weiter in die Höhe treiben kann."
Da der Polestar 4 noch relativ neu ist, findest du auf dem Gebrauchtwagenmarkt bisher kaum Exemplare. Das könnte auch in Zukunft so bleiben, da der 4er voraussichtlich nur in überschaubaren Stückzahlen verkauft wird. Und weil Polestar keine traditionellen Händler hat, fällt auch die Option weg, beim lokalen Autohaus auf günstige Vorführwagen oder Tageszulassungen zu warten.
Die Auswahlmöglichkeiten sind also begrenzt und große Preisnachlässe wirst du nicht finden. Es lohnt sich aber, bei uns und auf der Polestar Website nach verfügbaren Lagerfahrzeugen zu schauen, da hier gelegentlich einzelne Fahrzeuge mit kleinem Preisvorteil angeboten werden.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Die serienmäßigen Sicherheits- und Infotainment-Features des Polestar 4 haben wir bereits in anderen Abschnitten ausführlich behandelt. Darüber hinaus umfasst die Grundausstattung LED-Außenbeleuchtung mit automatischem Fernlicht, ein Panorama-Glasdach, 360-Grad-Kameras und Parksensoren, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze sowie eine Wärmepumpe, die besonders in der kalten Jahreszeit für eine optimale Reichweite sorgt.
Verschiedene Ausstattungspakete sind gegen Aufpreis erhältlich und bündeln attraktive Extras zu einem - nicht unerheblichen - Paketpreis. Das Plus-Paket beispielsweise enthält hochwertigere Interieur-Verkleidungen, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, ein Head-up-Display, eine elektrische Heckklappe mit Fußsensor sowie ein verbessertes Harman Kardon Soundsystem.