Polestar 2 Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Minimalistisches Scandi-cooles Design
- Gute Qualität der Verarbeitung
- Mit dem Auto lässt es sich gut leben
Cons
- Kein Apple CarPlay bei älteren Modellen
- Tesla Model 3 ist schneller und hat eine größere Reichweite
- Das Fehlen einer Ein-/Ausschalttaste kann einen verunsichern
Gesamturteil zum Polestar 2
"Suchst du ein familientaugliches Elektroauto mit sportlicher Note? Dann könnte der Polestar 2 genau das Richtige für dich sein. Diese mittelgroße Fünftürer-Limousine überzeugt mit beeindruckender Reichweite, jeder Menge Platz und – vor allem – großartigem Fahrspaß."

Der Tesla Model 3 mag zwar derzeit das angesagteste Elektroauto sein, aber nicht jeder möchte mit dem Strom schwimmen. Die Beliebtheit des Musk-Mobils hat dazu geführt, dass es mittlerweile allgegenwärtig ist – was für manche ein Ausschlusskriterium sein könnte, ebenso wie die unterdurchschnittliche Verarbeitungsqualität des Tesla. Für diese Käufer ist der Polestar 2 eine hervorragende Alternative, und wir erklären dir, warum.
Als Teil der Volvo-Familie, in Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Geely, erbt Polestar die skandinavische Raffinesse der schwedischen Marke. Dies, kombiniert mit dem ausdrucksstarken Design und der markanten Fastback-Silhouette, macht das Auto sofort interessant und sympathisch. Noch beeindruckender wird es, wenn du die Tür öffnest: Die Materialqualität und Verarbeitungsgüte übertreffen die des Model 3 bei weitem. Hier spürst du echte Premium-Qualität.
Ja, auch hier gibt es die typische starke Abhängigkeit vom Touchscreen-Infotainmentsystem, was man von einem Tesla-Konkurrenten auch erwartet. Allerdings verfügt der Polestar über ein separates digitales Kombiinstrument, sodass du nicht alle paar Sekunden auf den zentralen Bildschirm schauen musst. Die Infotainment-Technologie selbst ist beeindruckend und bietet unter anderem ein integriertes Android-System. Apple-Fans werden bemerken, dass CarPlay bei frühen Modellen nicht unterstützt wurde – dies wurde inzwischen aber nachgerüstet.
Im Innenraum findest du großzügigen Platz für die Passagiere, auch wenn die außergewöhnliche Dachlinie die Kopffreiheit im Fond etwas einschränkt. Der Kofferraum bietet reichlich Stauraum, und unter der Fronthaube gibt es einen zusätzlichen kleinen "Frunk" für deine Ladekabel.
Es gibt nur eine Ausstattungslinie, die bereits ordentlich bestückt ist. Dazu kannst du bis zu drei Optionspakete wählen, die zusätzliche Fahrassistenzsysteme, Luxusausstattung oder Performance-Upgrades bieten.
Dabei ist keine Version des Polestar 2 wirklich langsam. Jedes Modell verfügt über mehr als 200 PS sofort abrufbarer Leistung, was für beeindruckende Beschleunigung sorgt – und zwar nicht nur beim Start, sondern auch bei höheren Geschwindigkeiten, was bei Elektroautos nicht immer selbstverständlich ist. Zwar mag ein vergleichbarer Model 3 auf der Geraden etwas schneller sein, dafür ist der Polestar in Kurven agiler und präziser und bietet zudem einen etwas höheren Fahrkomfort.
Alle Versionen verfügen über eine sehr ordentliche Reichweite, die durch das Facelift 2023 mit umfangreichen Überarbeitungen an Batterien und Motoren noch einmal deutlich gesteigert wurde. Das Einstiegsmodell schafft nun offiziell mindestens 545 Kilometer, während die Long-Range-Version mit Einzelmotor laut offiziellen Angaben sogar über 640 Kilometer zwischen den Ladevorgängen zurücklegen kann.
Bei uns findest du Tausende von Gebrauchtwagen, darunter auch eine große Auswahl an Polestar 2 Modellen.
Ist der Polestar 2 das richtige Auto für dich?
Wenn du auf der Suche nach einem elektrischen Mittelklassewagen bist, dir der Tesla Model 3 aber zu alltäglich erscheint oder dich dessen Verarbeitungsqualität nicht überzeugt, dann ist der Polestar 2 genau das Richtige für dich. Er ist eine hochwertige, interessante und sympathische Alternative.
Welches Modell/welche Motorisierung des Polestar 2 ist die beste Wahl?
Der Polestar 2 wird in nur einer Ausstattungsvariante angeboten, die du durch drei verschiedene Optionspakete erweitern kannst. Wir empfehlen auf jeden Fall das Plus-Paket, da es einige sehr verlockende Annehmlichkeiten bietet.
Ansonsten hängt die Wahl hauptsächlich davon ab, wie viele Kilometer du zurücklegen möchtest. Zwar unterscheiden sich die verschiedenen Versionen auch in ihrer Leistung, aber da alle Varianten schnell sind, wird die Reichweite der entscheidendere Faktor sein. Vielfahrer sollten zur Long-Range-Version greifen, die nach dem Facelift (2023) eine WLTP-Reichweite von über 640 Kilometern bietet. Wenn du weniger unterwegs bist, kannst du mit der Standard-Range-Version eine ordentliche Summe sparen.
Welche Alternativen gibt es zum Polestar 2?
Der Markt für Elektroautos hat sich seit der Einführung des Polestar 2 deutlich verändert. Wenn du auf der Suche nach einem bewährten und bezahlbaren Elektro-Familienfahrzeug bist, bietet der Nissan Leaf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt gut verfügbar. Allerdings spielt er nicht in derselben Liga wie der Polestar 2.
Wer mehr investieren möchte, findet im Premium-Segment Modelle wie den Jaguar I-Pace, Audi e-tron oder Mercedes EQC. Einen Blick wert sind auch der Volkswagen ID.4 und sein Konzernbruder, der Skoda Enyaq iV. Wenn dir skandinavisches Design zusagt, bietet Volvo mit dem XC40 Recharge sein eigenes Elektromodell an.
Nicht zu vergessen sind der Kia EV6 und der Hyundai Ioniq 5 - zwei der derzeit ausgereiftesten Elektrofahrzeuge auf dem Markt.
Komfort und Design: Der Innenraum des Polestar 2
"Der Polestar 2 ist ein äußerst entspannender Ort zum Verweilen – solange man kein Problem mit den vorherrschenden Schwarz- und Anthrazittönen hat. Die Sitze bieten hohen Komfort und guten Halt, während alle Bedienelemente logisch angeordnet sind."

Ein großer Unterschied zu den meisten anderen Fahrzeugen ist das Fehlen eines Startknopfs beim Polestar 2. Du ziehst am Türgriff, um das Fahrzeug zu entriegeln, und das Auto "erwacht", sobald du auf dem Fahrersitz Platz nimmst. Von dort aus wählst du einfach eine Fahrstufe (vorwärts oder rückwärts) und los geht's. Das gleiche Prozedere gilt in umgekehrter Reihenfolge zum Abstellen des Fahrzeugs – was durchaus etwas Gewöhnung erfordert.
Auch bei den Designelementen gibt es einige raffinierte Details. Am auffälligsten sind die goldenen Sicherheitsgurte des Polestar 2, die durch goldene Bremssättel und goldene Ventilkappen an den Reifen ergänzt werden können. Weitere Highlights sind die charakteristischen "Thor's Hammer" Tagfahrleuchten und die Heckleuchte, die sich über die gesamte Breite der Heckklappe erstreckt und um das Fahrzeug herumführt.
Bemerkenswert sind auch die rahmenlosen Außenspiegel, bei denen sich beim Verstellen die gesamte Einheit bewegt. Dieses Design-Thema setzt sich im Innenraum mit dem rahmenlosen Rückspiegel fort.
Das Designteam hat sich besondere Mühe gegeben, dem Polestar 2 ein "sicheres Gefühl" zu vermitteln. Dies ist ein interessanter psychologischer Kniff, der sich in massiven Windschutzscheibenholmen und einem weit in den Innenraum ragenden Armaturenbrett äußert, was allerdings die Übersichtlichkeit einschränkt. Zum Glück gibt es eine 360-Grad-Kamera, die aufgrund der eingeschränkten Sicht durch die Heckscheibe praktisch unverzichtbar ist.
Insgesamt finden wir, dass das Design des Polestar 2 eine gelungene Balance zwischen modernen Linien und erfrischender Zurückhaltung darstellt. Auch die präzisen Spaltmaße fallen positiv auf – was bei manchen Tech-Startup-Konkurrenten des Polestar 2 nicht unbedingt der Fall ist.
Qualität und Verarbeitung
Bei der Innenausstattung von Elektroautos gibt es oft Licht und Schatten. Der Nissan Leaf beispielsweise überzeugt zwar mit hervorragenden Sitzen, enttäuscht aber mit einem Infotainmentsystem, das wirkt, als stamme es aus dem letzten Jahrhundert. Auch beim Tesla Model 3 entspricht die Verarbeitungsqualität nicht dem, was man in dieser Preisklasse erwarten würde.
Der Polestar 2 macht dagegen vieles richtig. Die Materialqualität überzeugt auf den ersten Blick, und erst wenn man in die Fußräume schaut, findet man minderwertiges Plastik.
Von der engen Verbindung zu Volvo profitiert das Fahrzeug deutlich - Lenkrad und Bedienelemente stammen direkt aus den Modellen der schwedischen Schwestermarke. Besondere Akzente setzen die serienmäßige vegane Innenausstattung (optional ist auch Leder erhältlich) sowie das beleuchtete Polestar-Logo im Panoramadach.
Insgesamt überzeugt der Innenraum, auch wenn es noch Verbesserungspotential gibt: Die Scheibenwischer müssen neu kalibriert werden, da sie an der A-Säule anschlagen, und die seitlichen Lüftungsdüsen im Armaturenbrett fühlen sich sehr billig an.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Polestar 2
Wie von jedem potenziellen Tesla-Konkurrenten zu erwarten, dominiert das Infotainmentsystem den Innenraum des Polestar 2. Im Zentrum steht ein 11 Zoll großer, tabletartiger Bildschirm in der Mittelkonsole. Von hier aus steuerst du alle wichtigen Funktionen: Navigation, Musik, Telefon und Einstellungen.
Erfreulicherweise gibt es noch einige physische Tasten, etwa für die Heckklappenentriegelung, die Front- und Heckscheibenheizung sowie die Warnblinkanlage. Alle anderen Funktionen werden über den Touchscreen gesteuert. Dies gilt auch für die Klimatisierung, deren Bedienelemente auf dem Startbildschirm zu finden sind. Wir würden es vorziehen, wenn diese permanent am unteren Bildschirmrand angezeigt würden, statt gelegentlich zu verschwinden.
Hier kommt Googles Android Automotive ins Spiel. Anders als Android Auto ermöglicht Android Automotive die Steuerung der Fahrzeugeinstellungen per Sprachbefehl. Du kannst zum Beispiel sagen: "Hey Google, stelle die Innenraumtemperatur auf 20 Grad", und das System führt den Befehl mit beeindruckender Zuverlässigkeit aus. Auf diese Weise lassen sich zahlreiche Funktionen bedienen. Wenn du bereits ein Android-Gerät nutzt, "kennt" das System deine Stimme und sollte noch besser funktionieren.
Natürlich profitierst du als Android-Nutzer auch davon, dass Google Maps als Navigationssystem zur Verfügung steht. Zudem kannst du über Spotify Musik streamen oder deine Smartphone-Musik via Bluetooth abspielen.
Apple CarPlay war anfangs beim Polestar 2 nicht verfügbar, wurde aber mittlerweile nachgerüstet.
Die Position des Bildschirms im peripheren Sichtfeld sorgt dafür, dass er weniger ablenkend wirkt als bei manch anderen Systemen. Allerdings bedarf die Benutzeroberfläche des Polestar 2 noch einer Überarbeitung, da einige Menüsymbole während der Fahrt zu klein sind, um sie präzise mit dem Finger anzutippen. Wir würden grundsätzlich eine separate Bedieneinheit bevorzugen - das wäre deutlich sicherer.
Platzangebot und Praktikabilität: Kofferraumvolumen des Polestar 2
Der Polestar 2 wurde mit Blick auf Familien konzipiert. Der über die Heckklappe gut zugängliche Kofferraum bietet ein Volumen von 405 Litern. Die Heckklappe lässt sich berührungslos öffnen, wobei der Sensor besonders großzügig dimensioniert ist – in unseren Tests funktionierte das System stets zuverlässig.
Die Ladekante ist zwar vorhanden, aber niedrig gehalten. Für die Ladungssicherung stehen verschiedene Optionen zur Verfügung: Gepäcknetze, Verzurrösen und ein teilweise aufklappbarer Kofferraumboden, der sich ideal eignet, um Gegenstände zu trennen oder das Verrutschen von Einkaufstüten zu verhindern.
Wer zusätzlichen Stauraum benötigt, kann auf die praktische Durchladeluke für lange Gegenstände zurückgreifen oder die im Verhältnis 60:40 teilbaren Rücksitze umklappen. Allerdings ist zu beachten, dass diese keine vollständig ebene Ladefläche bilden.
Der vordere Kofferraum (auch "Frunk" genannt) fällt recht klein aus. Hier finden hauptsächlich das Ladekabel sowie Wagenheber und Reifenpannenset Platz – ein Reserverad gibt es nicht. Laut technischen Daten stehen 35 Liter zur Verfügung, realistisch betrachtet passt aber maximal ein mittelgroßer Rucksack hinein.
Die Fondpassagiere profitieren von großzügigem Bein- und Schulterraum, allerdings macht der Mitteltunnel längere Fahrten mit drei Personen auf der Rückbank wenig komfortabel. Größere Passagiere müssen sich aufgrund der coupéartigen Dachlinie etwas ducken, da die Kopffreiheit im Fond eingeschränkt ist. Vorne hingegen genießen Fahrer und Beifahrer reichlich Platz in alle Richtungen.
Auch die Ablagemöglichkeiten überzeugen: Die Türfächer nehmen größere Gegenstände auf, in der Mittelarmlehne befinden sich zwei Getränkehalter. Einer davon eignet sich allerdings nur für kleine Getränke, da die verschiebbare Armlehne darüber gleitet. Eine große Wasserflasche findet hier definitiv keinen Platz.
Familien mit kleinen Kindern finden ISOFIX-Befestigungspunkte sowohl auf den äußeren Rücksitzen als auch auf dem Beifahrersitz vor (dessen Airbag sich für rückwärtsgerichtete Kindersitze deaktivieren lässt). Der Ein- und Ausstieg gestaltet sich weitgehend problemlos, auch wenn die Coupé-Silhouette die Türöffnungen etwas einschränkt.
Die Außenmaße des Polestar 2 betragen 4.606 mm in der Länge, 1.985 mm in der Breite (inkl. Außenspiegel) und 1.479 mm in der Höhe – wichtige Informationen für die Planung der heimischen Ladestation.
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Polestar 2?
„Es gibt keine andere Möglichkeit, es auszudrücken – der Polestar 2 fährt sich einfach sensationell. Alles an ihm vermittelt ein Fahrgefühl, das Vertrauen schafft – etwas, das manch anderen Elektrofahrzeugen nicht ganz gelingt."

Tesla-Modelle beispielsweise überzeugen zwar auf gerader Strecke, aber in Kurven möchte man sie lieber nicht zu sehr fordern. Ein wichtiger Faktor dabei ist, wie das Fahrzeug Informationen an den Fahrer übermittelt.
Wie alle modernen Fahrzeuge nutzen auch Elektroautos eine elektrische Servolenkung, deren optimale Abstimmung eine Herausforderung darstellt. Die schlechtesten Systeme fühlen sich taub an, vermitteln keinerlei Rückmeldung und weisen häufig eine „tote Zone" in der Mittellage auf, wo Lenkbewegungen kaum Wirkung zeigen. Dies soll zwar das Fahren in der Stadt erleichtern, aber mit zunehmender Geschwindigkeit sollte diese Unempfindlichkeit abnehmen. Der Polestar 2 meistert diese Herausforderung größtenteils gut, allerdings darf man keine Rückmeldung erwarten, wenn die Räder beginnen, die Haftung zu verlieren.
Eine unvermeidbare Eigenschaft ist das hohe Gewicht des Fahrzeugs. Auch hier gilt: Alle Elektrofahrzeuge sind aufgrund ihrer Akkupakete schwer. Der Polestar 2 nutzt dieses Gewicht jedoch zu seinem Vorteil und vermittelt dadurch ein Gefühl von Stabilität und Standfestigkeit.
Serienmäßig ist der Wagen mit 19-Zoll-Rädern ausgestattet. Das optionale Performance-Paket beinhaltet 20-Zoll-Räder, goldene Brembo-Bremssättel und manuell einstellbare Dämpfer. Diese Aufrüstung können wir allerdings nicht empfehlen. Während die Bremsen zwar hervorragend sind, erhöhen die 20-Zoll-Räder lediglich die Fahrgeräusche. Und dann wären da noch die manuell einstellbaren Hochleistungsdämpfer. Ja, richtig gehört – manuell einstellbar.
Während Premium-Konkurrenten wie BMW und Audi verschiedene Dämpfereinstellungen per Knopfdruck vom Fahrzeuginnenraum aus ermöglichen, muss man für Anpassungen an der hier verbauten Öhlins-Federung eine Werkstatt aufsuchen...
Auf schlechten Straßenbelägen wird man die hochwertige Federung möglicherweise verfluchen, da sie oft zu viele Informationen übermittelt. Das Fahrwerk bleibt zwar weitgehend ruhig, dennoch wünscht man sich besonders auf schlecht ausgebauten Autobahnen eine Möglichkeit, die Dämpfer zu beruhigen.
Natürlich macht sich diese Abstimmung auf offener Straße bezahlt, wo man das sichere Handling des Fahrzeugs auskosten kann. Dennoch würden wir ein verstellbares Fahrwerk bevorzugen, bei dem man vom Fahrersitz aus zwischen „Komfort" und „Sport" wählen kann.
Welche Motoren und Batterien gibt es im Polestar 2?
Der Polestar 2 erhielt 2023 ein umfassendes Facelift, und die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob das jeweilige Fahrzeug vor oder nach diesem Facelift produziert wurde. Bei den Modellen vor dem Facelift verfügte der Polestar 2 mit Doppelmotor über eine 78-kWh-Batterie, die eine WLTP-Reichweite von 481 Kilometern ermöglichte. Unter realen Fahrbedingungen kannst du, je nach Fahrweise, mit 400 bis 435 Kilometern rechnen. Das sollte für die meisten täglichen Fahrten mehr als ausreichend sein.
Der Polestar 2 mit Einzelmotor kam später auf den Markt und bot mehr Auswahlmöglichkeiten. Das Einstiegsmodell erreichte mit 473 Kilometern fast die gleiche Reichweite wie die Doppelmotor-Variante und war dabei rund 6.000 Euro günstiger. Die Long Range-Version mit Einzelmotor bot sogar eine offizielle Reichweite von bis zu 541 Kilometern.
Was potenzielle Käufer besonders überzeugen dürfte, ist die Leistung. Ohne Motordrehzahlen auszureizen, Turbos hochfahren oder Gänge schalten zu müssen, stehen Leistung und Drehmoment jederzeit zur Verfügung. Der Polestar 2 mit Doppelmotor leistete 407 PS und 660 Nm - vergleichbar mit einem Mercedes-AMG C63. Die Einzelmotor-Variante brachte es immerhin auf 331 PS.
Die offizielle Beschleunigung von 0 auf 100 km/h lag beim Doppelmotor-Modell bei 4,7 Sekunden, fühlte sich aber definitiv schneller an. Diese Leistung steht vor allem im wichtigen Bereich von 50-100 km/h zur Verfügung, was das Überholen von LKWs oder Wohnwagen am Berg zum Kinderspiel macht. Auf der Autobahn verfügt das Fahrzeug über reichlich Leistungsreserven bei einer Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h. Anders als bei manch anderen Elektrofahrzeugen, die oberhalb von 130 km/h an Dampf verlieren, behält der Polestar 2 auch bei höheren Geschwindigkeiten seine Souveränität.
Das Facelift 2023 brachte umfangreiche Änderungen an Batterien und Motoren mit sich, was zu besserer Leistung und höheren Reichweiten bei den danach produzierten Modellen führte. Seitdem verfügt das Standard-Range-Modell mit Einzelmotor über 272 PS und eine 69-kWh-Batterie für eine Reichweite von 546 Kilometern. Alle anderen Varianten erhielten eine 82-kWh-Batterie. Beim Long Range-Modell mit Einzelmotor bedeutete das eine beeindruckende Reichweite von 654 Kilometern, während die Doppelmotor-Version 593 Kilometer schafft, dafür aber mit 421 PS aufwartet. Mit dem Performance-Paket für die Doppelmotor-Variante steigt die Leistung auf 476 PS, wobei die Reichweite dann bei 567 Kilometern liegt.
Polestar 2 Reichweite: Wie weit kommst du mit einer Ladung?
Bei den Modellen vor dem Facelift erreichte der Polestar 2 mit Doppelmotor eine WLTP-Reichweite von 481 Kilometern, während die Variante mit Einzelmotor und großer Batterie auf 541 Kilometer kam. Diese Werte waren im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Tesla Model 3 und dem Kia EV6 durchaus wettbewerbsfähig, wenn auch nicht klassenführend.
Das Facelift 2023 brachte umfangreiche Änderungen an der Batterietechnologie mit sich, was zu verbesserten Reichweiten führte. Das Standardmodell mit Einzelmotor erhielt eine 69-kWh-Batterie für eine Reichweite von 546 Kilometern. Alle anderen Varianten wurden mit einer 82-kWh-Batterie ausgestattet. Beim Modell mit Einzelmotor und großer Batterie bedeutete das eine beeindruckende Reichweite von 653 Kilometern, während die Version mit Doppelmotor auf 592 Kilometer kam. Mit dem Performance-Paket für das Doppelmotor-Modell liegt die Reichweite bei 567 Kilometern.
Natürlich handelt es sich bei all diesen Angaben um WLTP-Laborwerte, die in der Realität kaum zu erreichen sind. Rechne damit, dass du selbst unter optimalen Bedingungen mindestens 80 Kilometer weniger schaffst. Bei kaltem Wetter oder auf längeren Autobahnfahrten - beides mögen Elektroautos nicht besonders - fällt die tatsächliche Reichweite noch geringer aus.
Geräuschkomfort und Verarbeitung
Elektrofahrzeuge gehören zu den leisesten Autos überhaupt, da kein Verbrennungsmotor beim Fahren vor sich hin arbeitet. Bei manchen Modellen führt dies dazu, dass andere Geräuschquellen wie Knarzen oder Klappern stärker wahrnehmbar sind. Der Polestar 2 meistert diese Herausforderung jedoch souverän - dank hochwertiger Verarbeitung und guter Schalldämmung.
Während einige E-Auto-Hersteller ihren Fahrzeugen künstliche "Whoosh"-Geräusche bei Beschleunigung verpassen, um mehr Dramatik zu erzeugen, verzichtet der Polestar 2 erfreulicherweise gänzlich darauf.
Insgesamt präsentiert sich der Polestar 2 vom Fahrersitz aus sehr kultiviert. Lediglich ein dezentes Abrollgeräusch ist wahrnehmbar, allerdings erzeugt die nicht besonders aerodynamische Frontpartie etwas mehr Windgeräusche als bei manchen Konkurrenten. Fahrzeuge mit Performance-Paket rollen auf 20-Zoll-Rädern, was zu erhöhten Reifengeräuschen führt.
Der Polestar 2 verfügt zudem über ein ausgereiftes regeneratives Bremssystem, das Energie beim Verzögern zurückgewinnt und in die Batterie einspeist. Die Rekuperation lässt sich in verschiedenen Stufen einstellen - je nach persönlicher Präferenz oder Fahrsituation. Sie kann auch komplett deaktiviert werden. In der stärksten Einstellung ermöglicht das System echtes "One-Pedal-Driving", das sich in der Praxis sehr gut bewährt.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Polestar 2?
Wie man es von einer Marke mit so engen Verbindungen zu Volvo erwartet, ist der Polestar 2 in Sachen Sicherheit hervorragend ausgestattet.
Zunächst fallen die goldenen Sicherheitsgurte ins Auge. Diese sind zwar nicht unbedingt sicherer, erinnern aber daran, dass Volvo den Dreipunkt-Sicherheitsgurt erfunden hat. Und sie sehen einfach fantastisch aus.
Der Polestar 2 verfügt über einen Spurhalteassistenten und eine Aufmerksamkeitsüberwachung für den Fahrer sowie verschiedene Kollisionswarnsysteme und Interventionsfunktionen. Das bedeutet, dass das System bei einer drohenden Kollision (sowohl vorne als auch hinten) durch Lenk- und Bremseingriffe aktiv werden kann.
Darüber hinaus ist eine multifunktionale 360-Grad-Kamera an Bord. Diese erkennt andere Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer und informiert die vorderen und hinteren Parksensoren. Zusätzlich liest sie Verkehrsschilder und zeigt diese im 12,3 Zoll großen Fahrerdisplay an.
Zur weiteren Sicherheitsausstattung gehört ein umfangreiches Airbagsystem, einschließlich innerer Seitenairbags, die Fahrer und Beifahrer bei einem Seitenaufprall schützen. Hinzu kommen automatisch abblendendes Fernlicht, das der Straßenführung folgt, um die Sicht in Kurven zu verbessern, sowie eine optimierte Ausleuchtung beim Abbiegen in schlecht beleuchteten Bereichen.
Polestar 2 Ladezeiten: Was kostet das Aufladen?
"Als Richtwert kannst du davon ausgehen, dass eine vollständige Aufladung des Polestar 2 zu Hause etwa 10 Euro pro Ladevorgang auf Ihrer Stromrechnung ausmacht."

Das macht das Laden deutlich günstiger als das Tanken von Benzin oder Diesel. Und auch wenn manche das Aufladen eines Autos vielleicht als umständlich empfinden - es ist wirklich ganz einfach: Du musst das Auto nur einstecken, wenn du es abends abstellst.
An einer 3,7-kW-Steckdose, wie du sie mit einem gewöhnlichen Haushaltsanschluss hast, dauert eine vollständige Aufladung 24 Stunden. Mit einer 11-kW-Wallbox reduziert sich die Ladezeit auf acht Stunden, allerdings verfügen nur wenige deutsche Haushalte über den dafür nötigen Drehstromanschluss. Realistischer ist eine 7,4-kW-Heimladestation, mit der du in etwa 10 bis 11 Stunden vollständig aufladen kannst. An einer 100-kW-DC-Schnellladestation, wie du sie an Autobahnraststätten findest, lädst du den Akku in etwa 35-40 Minuten von 0 auf 80 Prozent auf.
In der Praxis bedeutet das: Wenn du etwa 1.600 Kilometer im Monat oder 400 Kilometer pro Woche fährst, musst du nur einmal pro Woche laden.
Polestar 2 Zuverlässigkeit und Garantie
Da Polestar zu Volvo gehört, sollte die Marke den guten Ruf von Volvo in Sachen Zuverlässigkeit fortführen können. Allerdings ist Polestar noch eine relativ junge Marke mit deutlich weniger Fahrzeugen auf den Straßen als Konkurrenten wie Tesla, weshalb sich die langfristige Zuverlässigkeit der Polestar-Modelle aktuell noch schwer einschätzen lässt.
Polestar 2 Preis
"Trotz seiner starken Position am Markt rechnet Polestar beim 2er-Modell mit eher bescheidenen Verkaufszahlen."

Die Preise für einen neuen Polestar 2 beginnen bei 47.295 Euro für das Standard-Modell mit Einzelmotor, steigen auf 51.495 Euro für die Long Range-Variante mit Einzelmotor und erreichen 54.995 Euro für den Polestar 2 mit Doppelmotor. Dies versteht sich jeweils ohne zusätzliche Optionen und Ausstattungspakete.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt lassen sich allerdings erhebliche Einsparungen erzielen. In unserem Angebot findest du frühe Modelle ab etwa 24.000 Euro. Diese sind meist rund drei Jahre alt und haben eine Laufleistung von etwa 40.000 Kilometern.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Der Polestar 2 wird in nur einer Ausstattungsvariante angeboten. Schauen wir uns an, was zur Serienausstattung gehört.
Unabhängig von der gewählten Motorisierung kommt der Polestar 2 mit einer umfangreichen Grundausstattung. Diese beinhaltet Google Built-in (inklusive Google Maps, Google Assistant und Google Play), ein 8-Lautsprecher-Soundsystem, Zweizonen-Klimaautomatik, 4 USB-C-Anschlüsse, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, beheizbare Vordersitze, Regensensor, elektrische Heckklappe sowie schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. 19-Zoll-Leichtmetallfelgen gehören ebenfalls zum Serienumfang.
Für zusätzliche Ausstattung stehen drei verschiedene Pakete zur Wahl. Das Pilot lite Paket umfasst eine 360-Grad-Kamera, adaptiven Tempomat, Pilot Assist, Totwinkel-Assistent und Auffahrwarnung.
Im Plus-Paket sind ein Panorama-Glasdach, Harman Kardon Soundsystem, vollelektrische Sitze mit 4-Wege-Lendenwirbelstütze, beheizbare Rücksitze und getönte Heckscheibe enthalten.
Das Performance-Paket (ausschließlich für die Dual-Motor-Version des Polestar 2 verfügbar) beinhaltet ein Performance-Software-Upgrade (steigert die Leistung auf 475 PS und reduziert die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf nur 4,2 Sekunden), 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, goldene Brembo-Bremssättel vorne, Öhlins-Stoßdämpfer und goldene Ventilkappen.