Opel Grandland X Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Praktisches Interieur
- Komfortabel und raffiniert
- Temperamentvoller und laufruhiger PureTech-Benzinmotor
Cons
- Schwierig, in der Stadt flüssig zu fahren
- Uninspirierte Innenausstattung
- Spielsicheres Aussehen
Gesamturteil zum Opel Grandland X
"Wäre der Opel Grandland X ein Paar Schuhe, dann wäre er ein Paar Salamander – eine Marke, deren angestaubtes Image die Tatsache überdeckt, dass sie qualitativ hochwertige Schuhe herstellt. Der Grandland X hat ein uninspiriertes Äußeres und ein eher langweiliges Interieur, die verdecken, dass er im Grunde ein anständiges Familienauto ist – auch wenn der übertriebene Name nach mangelndem Selbstbewusstsein klingt."
Es ist nachvollziehbar, warum dem Unternehmen das Selbstvertrauen fehlt, denn der technisch identische Peugeot 3008 verkaufte sich 2019 mehr als doppelt so häufig wie der Opel Grandland X – eine Lücke, die im Jahr zuvor sogar noch größer war.
Wem das auffällige Design und das unkonventionelle Cockpit des 3008 nicht zusagen, für den könnte der Opel Grandland X genau das Richtige sein. Zugegeben, er ist optisch kein Blickfang, aber auch nicht hässlich, und auch im Innenraum gibt es viele positive Aspekte.
Von den schweren Türen bis zu den zahlreichen weichen Kunststoffen vermittelt Opels größtes SUV einen hochwertigen Eindruck, auch wenn einige nachlässige Details im Vergleich zu den Volkswagen-Konzern-Konkurrenten – dem VW Tiguan, Skoda Karoq und SEAT Ateca – auffallen und das Cockpit-Layout weniger intuitiv ist. Allerdings ist der Innenraum auch nicht so exzentrisch wie beim Peugeot 3008.
Wie beim Peugeot bietet der Opel vorne reichlich Platz für zwei große Erwachsene, während auch hinten genügend Raum für zwei hochgewachsene Passagiere bleibt. Selbst zu dritt sitzen Erwachsene auf der Rückbank nicht übermäßig beengt, der Kofferraum ist groß und praktisch, und es gibt zahlreiche kleinere Ablagen im ganzen Fahrzeug.
Nicht nur das Platzangebot macht den Opel Grandland X zu einem guten Familienauto: Er ist auch sehr komfortabel. Zwar verfügt er nicht über das aufwendige Fahrwerk eines Premium-SUV, aber der Grandland X gleicht die meisten Unebenheiten souverän aus. Die leise Geräuschkulisse bei Reisegeschwindigkeit macht den Mangel an Fahrassistenzsystemen wett.
Erfreulicherweise geht der Komfort nicht zu Lasten des Fahrverhaltens – die Karosserieneigung in Kurven hält sich in Grenzen und die präzise Lenkung macht das Auto durchaus fahrspaßtauglich.
Diese ausgewogenen Fahreigenschaften passen perfekt zum exzellenten 1,2-Liter-PureTech-Motor mit 96 kW (130 PS). Der Hubraum mag für ein Auto von der Größe des Grandland X besorgniserregend klein erscheinen, aber die überraschende Durchzugskraft und geschmeidige Leistungsentfaltung lassen einen das schnell vergessen. Nur beim Anfahren oder beim Überholen im falschen Gang kann es gelegentlich zu Verzögerungen kommen, bis der Turbolader seinen Schub aufbaut.
Der Motor ist so vielseitig, dass der 96 kW (130 PS) Diesel nur für überwiegende Autobahnfahrten sinnvoll ist – wo er einen besseren Kraftstoffverbrauch erzielt. Die beiden Plug-in-Hybrid-Varianten sollten nur gewählt werden, wenn Lademöglichkeiten vorhanden sind und kurze Pendlerstrecken zurückgelegt werden, die die ordentliche elektrische Reichweite ausnutzen.
Insgesamt ergibt sich ein äußerst ausgewogenes Auto, das nur durch seine uninspirierte Verpackung gebremst wird. Wer etwas mehr Ausstrahlung sucht, findet seit 2022 den überarbeiteten Nachfolger mit schärferem Design, attraktiverem Interieur und neuem Namen – das "X" wurde gestrichen, sodass er nun einfach Opel Grandland heißt. Für viele Käufer dürfte diese neuere Version attraktiver sein. Die Tatsache, dass das Original etwas älter und weniger begehrt ist, bedeutet jedoch, dass es auf dem Gebrauchtwagenmarkt deutlich günstiger zu haben ist.
Bei uns findest du hunderte geprüfte Gebrauchtwagen, darunter eine große Auswahl an Opel Grandland X Modellen. Wenn du dich für die aktualisierte Version interessierst, empfehlen wir dir unseren Testbericht zum Opel Grandland.
Ist der Opel Grandland das richtige Auto für dich?
Der Opel Grandland ist das richtige Auto für dich, wenn du einen geräumigen Familienbegleiter suchst, der unauffällig und zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Auch wenn manche ihn als etwas langweilig bezeichnen mögen - der Opel überzeugt auf der Landstraße mit angenehmen Fahreigenschaften. Sein PureTech-Benzinmotor ist hervorragend, während du alternativ zwischen zwei Plug-in-Hybridvarianten wählen kannst, die sich besonders für den Stadtverkehr eignen. Für häufige Autobahnfahrten bietet sich die Dieselvariante an.
Welches Modell/welcher Motor ist die beste Wahl für den Opel Grandland X?
Der Opel Grandland X zeigt sich von seiner besten Seite mit dem 130 PS starken PureTech Benzinmotor, der trotz seines kleinen Hubraums von nur 1,2 Litern eine spritzige Leistung und einen hervorragenden Kraftstoffverbrauch bietet. Von den Basisversionen Grandland X SE und SE Premium solltest du besser die Finger lassen. Da der Grandland X auf dem Gebrauchtwagenmarkt ohnehin recht günstig zu haben ist, empfehlen wir, diese Preisvorteile zu nutzen und sich gleich für die höherwertigen Ausstattungslinien Elite Nav oder Ultimate zu entscheiden, die mit Lederausstattung und Panorama-Glasdach aufwarten.
Welche Alternativen gibt es zum Opel Grandland?
Wenn du auf der Suche nach einem SUV der Mittelklasse bist, hast du eine riesige Auswahl. Der technisch baugleiche Peugeot 3008 hat in seinem Außenspiegel mehr Stil als der Grandland in seiner gesamten Karosserie. Die SUV-Modelle des Volkswagen-Konzerns - der hochwertige Volkswagen Tiguan, Skoda Karoq und SEAT Ateca - überzeugen mit besserer Verarbeitung und durchdachterem Design. Auch der kultivierte Ford Kuga ist einen Blick wert. Wenn du an einem Hybridantrieb interessiert bist, sind der Toyota RAV4 und Honda CR-V besonders empfehlenswert.
Weitere interessante Modelle sind der Kia Sportage und Hyundai Tucson, die beide mit langen Garantien und hoher Zuverlässigkeit punkten können. Auch die beliebten Modelle Nissan Qashqai und Renault Kadjar sind eine Überlegung wert.
Komfort und Design: Opel Grandland X Innenraum
"Der Opel Grandland X teilt sich die technische Basis mit dem Peugeot 3008, was man am Steuer allerdings kaum bemerkt."
Während der Peugeot in jeder Designlinie Stil versprüht, geht der Grandland X deutlich konservativer vor. Statt der spannenden Formensprache und interessanten Zierelemente des 3008 präsentiert sich das Armaturenbrett des Opel eher wie gutbürgerliche Hausmannskost. Zwar wirkt alles ordentlich und vernünftig verarbeitet, von stilistischer Finesse kann aber keine Rede sein.
Ärgerlicher ist, dass ausgerechnet die weniger gelungenen Aspekte des Peugeot auch im Opel zu finden sind. Wer beispielsweise mehr als nur die Temperatur der Klimaanlage verstellen möchte, muss sich durch das Infotainment-System navigieren - was eine eigentlich simple Aufgabe in eine ablenkende Bildschirm-Operation verwandelt.
Auch während der Fahrt fallen einige Störfaktoren auf. Die Fußstütze für das Kupplungsbein ist zwar grundsätzlich willkommen, wird aber besonders für Fahrer mit größeren Schuhen beim Kuppeln zum Hindernis. Die ausziehbaren Oberschenkelauflagen verwandeln den Opel zwar quasi in einen mobilen Relaxsessel, aber die luftdruckgesteuerte Lordosenstütze arbeitet so dezent, dass man sich stark konzentrieren muss, um ihre Wirkung überhaupt wahrzunehmen.
Am frustrierendsten - nicht zuletzt für Opel selbst - ist die Tatsache, dass diese vergleichsweise kleinen Schwächen die grundsätzlich sehr guten Reisequalitäten des Fahrzeugs in den Hintergrund rücken.
Qualität und Verarbeitung
Bei der Materialqualität im Opel Grandland X gibt es kaum etwas zu bemängeln. Der Großteil des Armaturenbretts besteht aus weichem Kunststoff, der sich hochwertig und solide anfühlt. Die gleiche Materialqualität findet sich auch an den oberen Türverkleidungen wieder.
Allerdings gibt es auch Schwachpunkte: Die Lenkstockhebel arbeiten nicht mit der gleichen geschmeidigen Dämpfung wie in Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern. Die Ledersitze im von uns getesteten Grandland X Elite Nav fühlen sich nicht besonders hochwertig an. Zudem erzeugt die Belüftung der Sitze ein Geräusch, das an eine miniaturisierte Luftschutzsirene aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert.
Bei genauerem Hinsehen - etwa beim Anschließen eines USB-Kabels - fallen zwischen den Zierleisten der Mittelkonsole freiliegende Kabel auf. Außerdem entwickeln weder die Sitzheizung noch das beheizbare Lenkrad trotz drei wählbarer Stufen eine nennenswerte Wärmeleistung.
Zugegeben, das sind alles kleinere Kritikpunkte - die man allerdings bei Konkurrenten wie dem Skoda Karoq nicht findet.
Infotainment: Touchscreen, USB, Navigation und Soundsystem im Opel Grandland
Die Einstiegsmodelle des Opel Grandland in der SE- oder SE Premium-Ausstattung (je nach Baujahr) sind mit einem 7,0-Zoll-Infotainmentsystem ausgestattet, das sowohl Apple CarPlay als auch Android Auto unterstützt. Damit kannst du die Navigation und Musik-Apps deines Smartphones (und viele weitere) auf dem großen Bildschirm des Fahrzeugs nutzen. Die Bedienung erfolgt über die von deinem Smartphone gewohnten Menüs und ist dadurch besonders intuitiv. Dank der Sprachsteuerung deines Handys lassen sich fast alle Funktionen nutzen, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen.
Alle anderen Ausstattungsvarianten verfügen über einen 8,0-Zoll-Bildschirm mit Opels eigenem Navigationssystem und Sprachsteuerung (die du wahrscheinlich nie nutzen wirst, wenn dein Smartphone mit Android Auto oder Apple CarPlay kompatibel ist). Das System beinhaltet ein dreijähriges Abonnement für Opel Connect, das neben Echtzeit-Verkehrsinformationen auch eine Fernsteuerung des Fahrzeugs über eine App ermöglicht. Bei der Hybrid-Version kannst du damit beispielsweise den Ladezustand der Batterie überprüfen.
Kabelloses Laden ist serienmäßig nur in den Hybrid-Modellen verbaut (bei anderen Modellen war es eine 180-Euro-Option). Das ist ärgerlich, denn das Einstecken eines Kabels in den USB- oder 12V-Anschluss – die sich in einem dunklen Mittelfach befinden – ist nachts ohne Taschenlampe kaum möglich. Obwohl es der natürliche Platz für dein Smartphone wäre, passt ironischerweise die Mehrzahl der großen Smartphones nicht in dieses Fach.
Platz und Praktikabilität: Kofferraum des Opel Grandland
Ob groß oder klein - im Opel Grandland findet jeder Fahrer dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten des Fahrersitzes in Kombination mit dem höhen- und längsverstellbaren Lenkrad eine komfortable Sitzposition. Die Elite X-Modelle bieten erstmals einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz, der das Finden der optimalen Position noch einfacher macht. Zudem verfügen sie über beheizbare Vordersitze und ein beheizbares Lenkrad, auch wenn die Heizleistung etwas zu wünschen übrig lässt.
Die Vorteile der SUV-Karosserie des Grandland zeigen sich besonders im Fond: Auch große Erwachsene finden hier ausreichend Platz, selbst wenn vorne Personen ähnlicher Größe sitzen. Selbst mit dem Panoramadach, das normalerweise Kopffreiheit kostet, gibt es keine Platzprobleme. Zu dritt wird es zwar etwas eng, aber die Fußräume bieten genügend Platz für alle und man sitzt deutlich komfortabler als in einem vergleichbar großen Kompaktwagen.
Die Fondpassagiere profitieren von eigenen Lüftungsdüsen, einer 12V-Steckdose und einem USB-Anschluss. Außerdem gibt es eine Mittelarmlehne mit zwei Getränkehaltern und eine Durchlademöglichkeit für Skier vom Kofferraum aus. Für Kindersitze stehen ISOFIX-Befestigungspunkte an den äußeren Rücksitzen sowie am Beifahrersitz zur Verfügung.
Der Kofferraum ist ebenso praktisch wie die Rückbank. Bei den Top-Modellen der Elite Nav-Ausstattung öffnet sich die Heckklappe elektrisch per Fußsensor unter dem Stoßfänger - praktisch, wenn man keine Hand frei hat. Der Laderaum fasst 514 Liter (390 Liter bei den Hybridversionen) und ist dank seiner kastenförmigen, breiten Form trotz einer kleinen Ladekante sehr gut nutzbar.
Das Umklappen der Rücksitze ist denkbar einfach: Ein Zug an den seitlichen Hebeln im Kofferraum genügt und die Sitze klappen von selbst zu einer ebenen Ladefläche um. Das maximale Ladevolumen beträgt dann 1.652 Liter (1.528 Liter beim Hybrid). Unter dem Ladeboden befindet sich zusätzlicher Stauraum für Wertsachen, der allerdings entfällt, wenn das optionale Reserverad für 110 Euro bestellt wurde.
Auch bei den kleineren Ablagen zeigt sich der Opel durchdacht. Alle Türen verfügen über große Fächer, die problemlos Wasserflaschen aufnehmen. Unter der vorderen Mittelarmlehne befindet sich ein tiefes Staufach - hier ist in entsprechend ausgestatteten Modellen auch das kabellose Ladepad zu finden. Neben dem Schalthebel gibt es zwei Getränkehalter. Einziger Kritikpunkt ist das kleine Handschuhfach, das bei Rechtslenker-Fahrzeugen durch den Sicherungskasten halbiert wird.
Für alle, die den Opel Grandland in ihrer Garage unterbringen möchten: Er misst 4.477 mm in der Länge, 1.856 mm in der Breite (inklusive Außenspiegel) und 1.609 mm in der Höhe (inklusive Dachreling).
Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Opel Grandland X?
"Um das Fahrverhalten des Opel Grandland X zu beschreiben, könnte man - um einen Fußballvergleich zu bemühen - von einem 'Spiel der zwei Halbzeiten' sprechen."
Das liegt daran, dass er sich im Stadtverkehr nicht von seiner besten Seite zeigt. Beim Anfahren wirkt der 1,2-Liter-PureTech-Benzinmotor zunächst kraftlos, bevor der Turbolader einsetzt. In Kombination mit der langen Getriebeübersetzung und dem hohen Druckpunkt der Kupplung lässt sich das Auto leicht abwürgen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Bremsanlage, die schon bei sanfter Berührung des Pedals sehr bissig reagiert - man gewöhnt sich schnell daran, das Bremspedal so vorsichtig zu behandeln, als hätte man einen spitzen Nagel unter dem nackten Fuß.
Positiv zu vermerken ist die nicht zu schwergängige Lenkung. Zudem verfügen alle Modelle außer der Basisversion über Parksensoren vorne und hinten, was das Einparken erleichtert. Allerdings ist es verwunderlich, dass eine Rückfahrkamera bei allen Versionen außer den Top-Hybrid-Modellen 341 Euro Aufpreis kostet. Die erhöhte Bodenfreiheit des Grandland X macht ihn ideal für die Bewältigung unangenehmer Fahrbahnschwellen, ohne dass dies zu Einbußen beim Handling in Kurven führt.
Die Lenkung arbeitet präzise und direkt - wenn auch nicht besonders spontan. Die Seitenneigung in Kurven hält sich in einem vertretbaren Rahmen. In dieser "zweiten Halbzeit" zeigt der Grandland X sein wahres Können: Abseits des Stop-and-go-Verkehrs muss man sich keine Gedanken mehr über geschmeidiges Anfahren machen, die Bremsen sind bei höherem Tempo weniger bissig und die serienmäßigen LED-Scheinwerfer erzeugen einen hellen, weißen und klar definierten Lichtkegel.
Das Fahrwerk, das sich in der Stadt bereits komfortabel zeigt, brilliert noch mehr beim Glätten von Unebenheiten auf Landstraßen und Autobahnen. Dabei fährt der Wagen spurstabil und die Lenkung behält auch bei höheren Geschwindigkeiten ein angemessenes Gewicht. Allerdings fehlt dem Opel für maximalen Langstreckenkomfort ein autonomes Fahrassistenzsystem, das selbstständig beschleunigen, bremsen und lenken könnte.
Welche Motoren und Getriebe sind für den Opel Grandland verfügbar?
Der Opel Grandland ist mit einem Benzinmotor, einem Dieselmotor und zwei Hybridvarianten erhältlich, wobei eine davon mit Allradantrieb ausgestattet ist.
Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 130 PS mag auf dem Papier als schwächste Motorisierung erscheinen, fühlt sich in der Praxis aber keineswegs untermotorisiert an. Er beschleunigt den Opel in flotten 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und bietet genügend Durchzugskraft im mittleren Drehzahlbereich für den alltäglichen Fahrbetrieb. Selbst wenn man ihm mehr abverlangt, bleibt er akustisch angenehm zurückhaltend.
Das präzise und leichtgängige 6-Gang-Schaltgetriebe lässt sich angenehm bedienen, was von Vorteil ist, da man bei Überholmanövern an Steigungen auf der Autobahn durchaus ein bis zwei Gänge zurückschalten muss. Der Vorteil der längeren Übersetzung zeigt sich dafür bei entspannten Autobahnfahrten mit niedrigen Drehzahlen. Das optionale 8-Gang-Automatikgetriebe erscheint daher fast wie ein unnötiger Luxus.
Der 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit ebenfalls 130 PS ist etwas langsamer als der Benziner (0-100 km/h in 10,2 Sekunden), was sich besonders in seiner geringeren Drehfreudigkeit bemerkbar macht – bereits bei 3.750 U/min ist Schluss, während der Benziner seine Höchstleistung erst bei vergleichsweise hohen 5.500 U/min erreicht. Daher empfehlen wir den Diesel nur für Vielfahrer, die von seinem niedrigeren Verbrauch auf der Autobahn profitieren.
Auch beim Thema Anhängelast punktet der Diesel mit 1.500 kg gegenüber den 1.400 kg des Benziners und den 1.250 kg der Hybridversionen.
Die Hybridmodelle spielen ihre Stärken besonders bei kurzen Pendlerstrecken aus, die rein elektrisch zurückgelegt werden können. Beide Versionen kombinieren einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit einem Elektromotor und leisten 225 PS (Hybrid) beziehungsweise 300 PS (Hybrid4). Dank der höheren Leistung und des zusätzlichen Allradantriebs sprintet der Hybrid4 in nur 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h – fast drei Sekunden schneller als das Standardmodell.
Geräuschkomfort und Verfeinerung
Wer auf der Suche nach einem besonders leisen SUV für die Familie ist, wird beim Opel Grandland X fündig. Selbst auf der Autobahn gleitet er souverän und entspannt dahin - sogar der kleine Benzinmotor bleibt im Reisebetrieb angenehm zurückhaltend. Windgeräusche sind kaum wahrnehmbar, lediglich um die Außenspiegel ist ein leichtes Rauschen zu vernehmen. Auch die Abrollgeräusche der Reifen bleiben gut gedämmt, außer auf schlechten Autobahnabschnitten. Für optimalen Fahrkomfort empfehlen wir, auf Modelle mit 19-Zoll-Rädern zu verzichten.
Auch im Stadtverkehr überzeugt der Grandland X mit seiner ausgezeichneten Geräuschdämmung. Dies gilt besonders für die Hybridversionen, die sich im Stadtgebiet nahezu lautlos im reinen Elektromodus fortbewegen. Allerdings fiel beim getesteten 130-PS-Benziner bei niedrigen Geschwindigkeiten ein sehr dezentes Surren auf - ähnlich dem Geräusch eines älteren Autos beim Rückwärtsfahren.
Sicherheitsausstattung: Wie sicher ist der Opel Grandland?
Der Opel Grandland erreichte im Euro NCAP-Crashtest die Höchstwertung von fünf Sternen. Allerdings ist zu beachten, dass diese Bewertung nach den Testkriterien von 2017 erfolgte, die deutlich weniger streng waren als die heutigen Standards.
Die Basisversionen müssen ohne automatische Notbremsfunktion auskommen und sind dadurch einem höheren Risiko für Auffahrunfälle bei niedrigen Geschwindigkeiten ausgesetzt. Zur Grundausstattung gehören jedoch automatisch abblendende Scheinwerfer, Spurverlassenswarner und sechs Airbags.
Ab der Business Edition-Ausstattung verfügt der Grandland über das wichtige automatische Notbremssystem sowie zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie den aktiven Spurhalteassistenten und die Müdigkeitserkennung, die dich warnt, wenn eine Fahrpause angebracht ist.
Verbrauch und Kraftstoffkosten: Was kostet der Opel Grandland X im Unterhalt?
"Kein Opel Grandland X verursacht für ein SUV der Mittelklasse übermäßige Unterhaltskosten. Mit einer Hybridversion kannst du bei kurzen Pendlerstrecken und einer Lademöglichkeit zu Hause jedoch deutlich bei den Kraftstoffkosten sparen."
Das Modell mit den höchsten Betriebskosten auf dem Papier ist der Benziner mit 130 PS, der laut WLTP-Testverfahren einen Verbrauch von bis zu 6,3 l/100 km erreicht. Mit optionalem Automatikgetriebe steigt der Verbrauch um etwa 0,2 l/100 km. Die 130 PS starke Dieselvariante kommt auf einen Verbrauch von etwa 5,6 l/100 km, der auch mit Automatikgetriebe unverändert bleibt.
Die Hybridmodelle können rein elektrisch bis zu 56 Kilometer zurücklegen und sind mit einer 7,4-kW-Wallbox in nur 1 Stunde und 45 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen. Sie weisen einen Normverbrauch von 1,5 l/100 km beim frontgetriebenen Hybrid und 1,4 l/100 km beim allradgetriebenen Hybrid4 auf.
Wichtig ist jedoch: Die Hybridversionen sparen nur bei kurzen Strecken wirklich Geld. Auf längeren Autobahnfahrten ist der Akku schnell leer, danach verbrauchen sie aufgrund des höheren Gewichts durch die Batterie sogar mehr Kraftstoff als die konventionellen Benziner.
Wie zuverlässig ist der Opel Grandland?
Opel genießt nicht den besten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit, was allerdings teilweise auch auf die hohen Verkaufszahlen zurückzuführen ist. Dass bei einer so großen Stückzahl einige Fahrzeuge Probleme aufweisen, ist fast unvermeidlich. Dennoch lässt sich sagen, dass vergleichbare Modelle von Hyundai oder Toyota vermutlich zuverlässiger sind.
Der 1,2-Liter-Benzinmotor zeigte in der Anfangsphase einige Schwächen, und auch elektrische Probleme sind keine Seltenheit. Wie so oft gilt auch hier: Vom Diesel solltest du besser die Finger lassen, wenn du nicht genügend Kilometer fährst, um Verstopfungen des Dieselpartikelfilters (DPF) zu vermeiden.
Was solltest du für einen gebrauchten Opel Grandland X bezahlen?
"Als das Fahrzeug neu auf den Markt kam, starteten die Preise für einen Opel Grandland X SE bei etwa 27.000 Euro und reichten bis zu circa 39.000 Euro für die Ultimate-Ausstattung. Wie bei allen Fahrzeugen stiegen die Preise im Laufe der Zeit deutlich an, und mit der Einführung der Plug-in-Hybrid-Versionen wurden die Top-Modelle noch teurer."
Seitdem ist jedoch viel Zeit vergangen, und dies - kombiniert mit dem eher ungeliebten Status des Modells - bedeutet, dass gebrauchte Exemplare für deutlich weniger zu haben sind. In unseren Angeboten findest du die günstigsten Fahrzeuge bereits für unter 11.500 Euro. Dabei handelt es sich um frühe Exemplare mit höherer Laufleistung, aber sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren sind in dieser Preisklasse verfügbar, und viele dieser Exemplare kommen in attraktiven Ausstattungslinien. Wenn du hingegen eine der Plug-in-Hybrid-Versionen suchst, musst du mit mindestens 18.500 Euro rechnen.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Die Ausstattungsvarianten des Opel Grandland X wurden im Laufe der Modellhistorie mehrfach angepasst. Einschließlich der Sondermodelle gab es insgesamt nicht weniger als 15 verschiedene Ausstattungslinien, was die Orientierung und Auswahl durchaus herausfordernd gestalten kann. Hier verschaffen wir einen Überblick.
Bei den frühen Modellen bildete die SE-Ausstattung die Basis, die bereits ordentlich bestückt war: Zwei-Zonen-Klimaautomatik mit individuellen Einstellungen für Fahrer und Beifahrer, Tempomat, Lederlenkrad, automatisch abblendende LED-Scheinwerfer, Parksensoren hinten und Regensensor gehörten zur Serienausstattung. Das Fehlen eines Notbremsassistenten ist allerdings ein deutlicher Schwachpunkt. Nebelscheinwerfer und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sorgten für ein ansprechendes Äußeres.
Die Design Line-Modelle erweiterten das Angebot um Parksensoren vorne und einen variablen Ladeboden sowie zahlreiche optische Aufwertungen innen und außen, einschließlich größerer 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die Tech Line Nav-Ausstattung war die flottenorientierte Option und bot noch mehr Ausstattung als die Design Line, allerdings zu einem niedrigeren Preis – hier waren die sonst üblichen Rabatte nicht verfügbar. Als Gebrauchtwagen ist diese Variante daher besonders attraktiv. Sie verfügte über das aufgewertete Infotainmentsystem sowie Notbremsassistent und Totwinkelwarner.
Sport Nav-Modelle warteten mit zusätzlichen Designelementen auf, während Elite Nav mit Lederpolsterung, beheizbaren Vordersitzen, elektrischer Fahrersitzverstellung, beheizbarer Frontscheibe und Panoramadach punktete. Die Topausstattung Ultimate bot darüber hinaus ein Premium-Soundsystem, beheizbare Rücksitze, adaptiven Tempomat, schlüssellosen Zugang, eine elektrische Heckklappe und 360-Grad-Kameras.
In späteren Modellphasen wurde die Einstiegsversion in SE Premium umbenannt und entsprach weitgehend der vorherigen Design Line. Aus Tech Line Nav wurde Business Edition Nav, aus Sport Nav wurde SRi Nav, während Elite Nav und Ultimate unverändert blieben. Abgesehen von kleineren Anpassungen blieben die Ausstattungsumfänge weitgehend gleich.
