Lamborghini Urus Test 2025 - Erfahrungen & Preis

7/10
heycar RatingGroßer und frecher Performance-SUV
  • 2018
  • SUV
  • Benzin

Kurzüberblick

Pros

  • Unglaublich schnell und toll zu fahren
  • Starke Qualität der Innenausstattung
  • Großer Kofferraum

Cons

  • Massiv teuer in der Anschaffung und im Betrieb
  • Begrenzte Kopffreiheit hinten
  • Zu viele Touchscreens

Gesamturteil zum Lamborghini Urus

„Viele Lamborghinis der Vergangenheit waren zwar schnell, aufregend und theatralisch, boten darüber hinaus aber wenig Mehrwert. Der Urus ist anders. Hier ist ein Auto, das nicht nur die von einem Lambo erwartete Dramatik liefert, sondern auch die Praxistauglichkeit, den Komfort und den Luxus bietet, die es zu einem alltagstauglichen Gefährten machen."

Seit der Markteinführung des Lamborghini Urus im Jahr 2018 hat sich die Welt verändert. Heute akzeptieren wir die unvermeidliche Dominanz der SUVs, und die Tatsache, dass es sich kein Autohersteller mehr leisten kann, keines im Programm zu haben. Damals jedoch sorgte allein die Vorstellung eines SUV mit dem Logo des schnaubenden Stiers für Empörung in der Auto-Enthusiasten-Szene.


Dabei war es nicht Lamborghinis erster Ausflug in dieses Segment. Das italienische Unternehmen hatte sich bereits 1986 mit dem etwas bizarren LM002 - auch bekannt als „Rambo Lambo" - an einen SUV gewagt. Mit nur 301 produzierten Einheiten während seiner siebenjährigen Bauzeit war er allerdings selbst für Lamborghini-Verhältnisse alles andere als ein Volumenmodell. Der Urus hingegen sollte die wachsende SUV-Begeisterung der Öffentlichkeit in bare Münze verwandeln. Mit einem Produktionsziel von 3.500 Fahrzeugen pro Jahr wurde er schnell zum meistverkauften Modell der Marke. Wie man also auch zum Urus stehen mag - seinen Erfolg kann man nicht leugnen.


Für Käufer ist der Reiz des Urus einfach zu erklären: Er vereint alle typischen Lamborghini-Eigenschaften - das extravagante Design, die überwältigende Geschwindigkeit, die dynamische Präzision und den berauschenden Sound - in einem Paket, das praktisch genug ist, um unter der Woche die Kinder zur Schule zu bringen und am Wochenende die Golfausrüstung zum Club zu transportieren.


Und das alles macht er ausgesprochen gut. Der Kofferraum ist riesig, der Innenraum bietet ausreichend Platz, und das Interieur überzeugt mit der erwarteten Luxusausstattung, während es gleichzeitig angemessen hochwertig und sportlich wirkt.


Klappt man die Startknopf-Abdeckung im Kampfjet-Stil hoch (ja, wirklich) und startet den Motor, liefert das Grollen des V8-Biturbo-Motors bereits im Stand eine gehörige Portion Drama. Und sobald man losfährt, erlebt man jene Art von beeindruckender Geschwindigkeit und Handling, die man von einem Lamborghini erwartet: Zwar fährt er sich nicht exakt wie einer der flachen Sportwagen der Marke, kommt dem aber erstaunlich nahe. Bei Bedarf zeigt er sich sogar erstaunlich komfortabel.


Ja, der Urus ist sehr, sehr teuer, aber für die wohlhabende Klientel, die ihn kauft, sind genau dieser Glamour und diese Exklusivität ein wesentlicher Teil der Anziehungskraft. Und trotz des hohen Preises werden sich die Besitzer dank der vielseitigen Fähigkeiten des Fahrzeugs nie benachteiligt fühlen.

Es gibt Luxus-SUVs und es gibt Luxus-SUVs. In puncto Preis und Status spielt der Lamborghini Urus in einer eigenen Liga, weit oberhalb von Audi, BMW und Range Rover. Er konkurriert vielmehr mit Fahrzeugen wie dem Bentley Bentayga und dem Rolls-Royce Cullinan. Wir haben alle drei Modelle direkt hintereinander getestet und miteinander verglichen. Dabei wurde eines ganz deutlich: Wer das sportlichste Fahrzeug dieser Riege sucht, für den führt kein Weg am Lambo vorbei.

Alle Versionen des Lamborghini Urus sind mit dem gleichen 4,0-Liter-V8-Biturbo-Benzinmotor ausgestattet, der über ein Acht-Gang-Automatikgetriebe seine Kraft an alle vier Räder leitet. Die späteren S- und Performante-Modelle, die ab 2022 angeboten wurden, hatten zwar etwas mehr Leistung, aber mit 641 PS war bereits der ursprüngliche Urus alles andere als schwach auf der Brust. Die Leistungssteigerung war - zumindest auf dem Papier - nur marginal.


Vor diesem Hintergrund sind Motor und Ausstattungsvariante weitgehend nebensächlich. Viel wichtiger ist bei einem Auto wie dem Urus die Art der Sonderausstattung, die im jeweiligen Exemplar verbaut wurde. Das Basismodell für 160.000 Euro war quasi eine leere Leinwand, die Erstkäufer mit optionaler Zusatzausstattung im Wert von vielen tausend Euro noch teurer machten. Es geht also vor allem darum, ein Fahrzeug mit der gewünschten Ausstattung und den Features zu finden, die man haben möchte. Und wer nach einem Schnäppchen sucht, wird nicht fündig werden - die gibt es beim Urus schlichtweg nicht.

Der Lamborghini Urus ist ein luxuriöser Sport-SUV und steht in dieser Hinsicht in Konkurrenz zu Modellen wie dem Audi Q8, Porsche Cayenne und Volkswagen Touareg - mit denen er sich die technische Basis teilt - sowie zu Fahrzeugen wie dem BMW X6, Range Rover Sport und Mercedes-AMG GLE.


Preislich positioniert sich der große Lamborghini allerdings deutlich über diesen Fahrzeugen und bewegt sich eher im Segment der Ultra-Luxus-SUVs wie dem Bentley Bentayga (der ebenfalls auf der gleichen technischen Plattform basiert), dem Aston Martin DBX und dem Rolls-Royce Cullinan.

Komfort und Design: Das Interieur des Lamborghini Urus

"Das Interieur des Urus strotzt vor Dramatik und trieft vor Qualität - genau das, was man von einem Auto dieser Preisklasse erwartet. Auch in Sachen Praktikabilität macht er seine Sache ordentlich, mit vernünftigem Platzangebot für die Passagiere und einem großen Kofferraum. Damit ist er genau das richtige Auto für alle, die einen alltagstauglichen Lamborghini suchen."

Wie bei den meisten Lamborghinis empfängt dich auch im Urus ein Interieur-Design voller dramatischer Elemente. Der Startknopf beispielsweise ist mit einer an Kampfjets erinnernden Abdeckung versehen, die du erst mit dem Daumen aufklappen musst, bevor du sie drücken kannst. Das vermittelt eher das Gefühl, eine ballistische Rakete unter der Tragfläche einer F16 abzufeuern, als einfach nur ein Auto zu starten. Auch der Gangwahlhebel und die Fahrmodus-Schalter erinnern in ihrer Gestaltung an die Schubhebel eines Kampfjets. Auch wenn das ein schamloser Gimmick sein mag - die Wirkung ist unbestreitbar.


Eine bequeme Sitzposition zu finden, ist dank des 12-fach elektrisch verstellbaren Fahrersitzes und der vielfältig einstellbaren Lenksäule ein Kinderspiel. Allerdings gibt es auch weniger erfreuliche Aspekte: Die Pedale sind leicht nach rechts versetzt, und die Sicht nach hinten ist ziemlich eingeschränkt. Zum Glück helfen Parksensoren rundum und eine Rückfahrkamera bei allen Manövern.

Wer sich für eine so prestigeträchtige und exotische Marke wie Lamborghini entscheidet - und entsprechend tief in die Tasche greift - erwartet zu Recht ein Qualitätsniveau deutlich über dem Durchschnitt. Erfreulicherweise macht sich hier die Verbindung zu Audi deutlich bemerkbar, denn das Interieur des Urus vermittelt in weiten Teilen die hochwertige Anmutung der Premium-Modelle der deutschen Konzernschwester. Die grundlegende Verarbeitung wirkt solide, substanziell und kostspielig. Zahlreiche edle Details setzen interessante Akzente: Klavierlack-Holzeinlagen und gebürstete Aluminium-Applikationen im Armaturenbrett, ein Alcantara-Dachhimmel sowie Lederverkleidungen an Sitzen, Lenkrad und Türverkleidungen. Zwar findet man hier und da einen Schalter oder Knopf, den man auch aus einem Audi A4 kennt - dem exklusiven Gesamteindruck tut dies jedoch keinen Abbruch.

Wenn du ein Fan von Smartphone-ähnlichen Touchscreen-Systemen bist, wirst du den Urus lieben: Ein Blick auf die Mittelkonsole offenbart gleich zwei davon. Der 8,6-Zoll-Bildschirm oben steuert alle regulären Infotainment-Funktionen, während der 10,1-Zoll-Screen darunter hauptsächlich als Alternative zu konventionellen Klimabedienungselementen dient. Zugegeben, das Ganze sieht durchaus elegant aus, aber wir sind der Meinung: Wenn die Klimasteuerung ohnehin vom restlichen Infotainment-System getrennt ist, wären klassische Drehregler und Tasten die bessere Wahl. Sie erfordern während der Fahrt weniger Aufmerksamkeit und lenken somit weniger ab als Touchscreens.


Der obere Bildschirm verwendet Software und Menüstrukturen, die man aus Audi-Modellen kennt. Das System reagiert zügig auf Eingaben und die Navigation durch die verschiedenen Funktionen gestaltet sich recht intuitiv. Allerdings wirkt der obere Bildschirm nach heutigen Maßstäben etwas klein. Alle Displays - einschließlich des 12,3-Zoll-Screens hinter dem Lenkrad für die Fahrinformationen - nutzen die aus Audi-Produkten bekannte Grafik und Schriftarten. Das sorgt für eine klare, gut lesbare und hochwertige Darstellung.


Die Infotainment-Ausstattung bietet alles, was man erwartet und sogar noch mehr: Satellitennavigation mit 3D-Kartendarstellung, Sprachsteuerung, DAB+ Radio, USB-Anschlüsse, Bluetooth-Telefonanbindung sowie Apple CarPlay und Android Auto gehören zum Funktionsumfang. Darüber hinaus sind auch kabelloses Smartphone-Laden und ein DVD-Player an Bord.

Von einem Fahrzeug dieser Größenordnung erwartet man natürlich ein hohes Maß an Praktikabilität - und der Urus wird diesem Anspruch durchaus gerecht. Anders ausgedrückt: Er ist der praktischste Lamborghini, den man derzeit finden kann.


Der Platz auf den Vordersitzen ist großzügig bemessen, und die breite Fahrgastzelle sorgt für ausreichend Abstand zwischen Fahrer und Beifahrer, sodass man sich nicht beengt fühlt. Im Fond steht wahlweise eine klassische Dreier-Rückbank oder zwei Einzelsitze zur Verfügung, die in beiden Ausführungen verstellbar sind. Welche Variante die richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Der mittlere Sitzplatz in der Fünfsitzer-Version eignet sich aufgrund seiner recht harten Polsterung und des ausladenden Mitteltunnels, der den Fußraum einschränkt, eher nicht für längere Fahrten. Dennoch ist er praktisch, wenn spontan ein zusätzlicher Mitfahrer transportiert werden muss. Unabhängig von der gewählten Sitzkonfiguration bietet der Urus im Fond ein sehr großzügiges Beinangebot. Die abfallende Dachlinie schränkt allerdings die Kopffreiheit merklich ein - Personen über 1,85 Meter stoßen hier bereits an den Alcantara-Dachhimmel.

Das Kofferraumvolumen beträgt in der Fünfsitzer-Version 616 Liter, bei der Viersitzer-Variante sind es 574 Liter. Der Gepäckraum präsentiert sich in praktischer, rechteckiger Form und verfügt serienmäßig über eine elektrische Heckklappe, wobei eine kleine Ladekante beim Einladen schwerer Gegenstände zu überwinden ist. Die Rückbank lässt sich im praktischen 40:20:40-Verhältnis umklappen und bietet damit mehr Flexibilität als die übliche 60:40-Teilung.

Fahrverhalten und Fahrkomfort: Wie fährt sich der Lamborghini Urus?

"Wer einen Sportwagen auf Stelzen erwartet, könnte zunächst etwas enttäuscht sein. Dennoch ist der Urus ein überaus vergnügliches - und nicht zuletzt beeindruckendes - Fahrzeug. Er bewegt sich mit elektrisierendem Tempo durch die Landschaft und ist gleichzeitig komfortabel genug für den alltäglichen Gebrauch."

Normalerweise würden wir bei einem SUV diesen Abschnitt mit dem Fahrkomfort beginnen, da dies üblicherweise das wichtigste Kriterium bei einem SUV ist. Wenn jedoch ein Lamborghini-Emblem auf der Motorhaube prangt, ist es unvermeidlich, dass der Fahrkomfort hinter den Fahreigenschaften zurückstehen muss. Wie schlägt sich der Urus also in dieser Hinsicht?


Die gute Nachricht ist, dass er über eine Reihe cleverer Komponenten verfügt, die diesem gewaltigen Hochsitz-Herkules ermöglichen, sich wie ein Sportwagen durch die Kurven zu bewegen. Da wäre zunächst die adaptive Luftfederung, die ihre Höhe und Härte je nach gewähltem Fahrmodus anpasst. Strada ist die komfortabelste Einstellung, Sport etwas straffer, während Corsa die härteste Abstimmung bietet. Hinzu kommen aktive Wankstabilisatoren, die die Seitenneigung in Kurven weiter eindämmen, sowie eine aktive Vierradlenkung. Bei niedrigen Geschwindigkeiten lenken die Hinterräder einige Grad entgegengesetzt zu den Vorderrädern ein, was den Wendekreis verkleinert und das Fahrzeug wendiger macht. Bei höheren Geschwindigkeiten lenken die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern ein, um schnellere Richtungswechsel und bessere Stabilität zu ermöglichen.


Und all das funktioniert ausgesprochen effektiv. Man sollte allerdings nicht erwarten, dass sich der Urus in Kurven wie ein leichtgewichtiger Roadster anfühlt - das wäre auch völlig unrealistisch. Für ein Fahrzeug dieser Größe und Kategorie meistert er Kurven jedoch mit unglaublicher Präzision. Dank der direkten Lenkung taucht die Fahrzeugfront schnell und präzise ein, und unabhängig vom gewählten Fahrmodus bleibt die Karosserie bemerkenswert stabil. Der serienmäßige Allradantrieb sorgt für enormen Grip und Traktion. All das gibt dir das Vertrauen, das Fahrzeug auch dynamisch zu bewegen, auch wenn die Lenkung nicht ganz das Feedback liefert, das für ein wirklich engagiertes Fahrgefühl nötig wäre. Dennoch ist das Tempo, mit dem der Urus sich fortbewegen kann, höchst beeindruckend.


Der S verfügt über zusätzliche Fahrmodi, hauptsächlich für den Geländeeinsatz (auch wenn kein Urus-Käufer diese jemals benötigen wird), während der Performante einen zusätzlichen Rally-Modus und verschiedene Leichtbauteile besitzt, die das Fahrzeuggewicht um 47 Kilogramm reduzieren (was etwas sinnlos erscheint: Es ist, als würde man der Freiheitsstatue den kleinen Finger abschneiden und erwarten, dass sie davonfliegt). Allerdings konnten wir diese Versionen noch nicht testen und können daher nicht sagen, ob sie sich anders fahren.


Und wie steht es um den Fahrkomfort? Nun, der ist tatsächlich gar nicht schlecht. Im Strada-Modus spürt man zwar etwas mehr von der Fahrbahnoberfläche als in anderen Hyper-SUVs wie dem Bentley Bentayga, dennoch gleicht er Unebenheiten problemlos aus. Im Sport-Modus wird das Fahrverhalten spürbar straffer, bleibt aber für die meisten Straßen angemessen komfortabel. Der Corsa-Modus ist für öffentliche Straßen etwas zu hart und sollte für eventuelle Rennstreckeneinsätze reserviert bleiben.

Alle Versionen des Urus sind mit einem 4,0-Liter-V8-Biturbo-Benzinmotor ausgestattet, der mit einem Achtgang-Automatikgetriebe gekoppelt ist. Die Kraft wird auf alle vier Räder übertragen, wobei der größere Teil an die Hinterräder geleitet wird. Und an Leistung mangelt es definitiv nicht. Im ursprünglichen Urus, den wir getestet haben, liegt die Leistung bei 471 kW (641 PS), während das maximale Drehmoment 850 Nm beträgt. Trotz eines Gewichts von deutlich über zwei Tonnen reicht diese Kraft aus, um den gewaltigen Wagen in nur 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h zu erreichen.


Der Urus fühlt sich auch genauso schnell an, wie es die Zahlen vermuten lassen. Beschleunigungen aus dem Stand drücken dich regelrecht in den Sitz, und auch bei höheren Geschwindigkeiten reicht ein sanfter Tritt aufs Gaspedal für eine beeindruckende Beschleunigung. Im Strada-Modus schaltet das Getriebe zügig aber geschmeidig, und wählt dabei stets den passenden Gang. In den Sport- oder Corsa-Modi werden die Gangwechsel zunehmend aggressiver, während die Auspuffanlage mit Knallen und Knattern für zusätzliches Drama sorgt. Du kannst die Kontrolle über die Schaltvorgänge auch selbst über die Schaltwippen am Lenkrad übernehmen. Das Getriebe reagiert dabei immer schnell auf deine Befehle, während die serienmäßigen Carbon-Keramik-Bremsen für enorme Verzögerung und ein gutes Pedalgefühl sorgen. Lass dir gesagt sein: Dies ist ein extrem schnelles Auto, dessen Leistungsniveau keinen Zweifel daran lässt, dass es den Lamborghini-Schriftzug zu Recht trägt.


Mit der Einführung der S- und Performante-Versionen im Jahr 2022 wurde die Leistung noch einmal auf 483 kW (657 PS) gesteigert. Die S-Version verkürzt den Sprint von 0 auf 100 km/h auf 3,5 Sekunden, während die leichtere Performante-Variante diese Marke in nur 3,3 Sekunden erreicht. Wir konnten diese Versionen zwar noch nicht testen, aber angesichts der mühelosen Kraft des Basismodells können wir mit Sicherheit sagen, dass auch sie keine Verzögerung dulden werden.

Wie bereits erwähnt, klingt der V8-Motor in den Sport- und Corsa-Modi angenehm kernig - genau das, was man sich in dynamischen Fahrsituationen wünscht. Wer es nach einem langen Tag etwas ruhiger angehen lassen möchte, wählt einfach den Strada-Modus, der die Geräuschkulisse deutlich zurücknimmt. Zwar erreicht der Wagen nicht die Stille einer Luxuslimousine und der Motor bleibt im Hintergrund stets präsent, aber das Geräuschniveau ist angenehm zurückhaltend und sorgt für entspanntes Reisen. Windgeräusche dringen kaum in den Innenraum, lediglich die breiten Reifen erzeugen auf manchen Fahrbahnbelägen ein gewisses Abrollgeräusch.

Der Urus kommt mit der meisten Sicherheitsausstattung, die man erwarten würde. Du hast Fahrerassistenzsysteme wie einen autonomen Notbremsassistenten, Spurverlassenswarner und aktiven Spurhalteassistenten an Bord, die dir dabei helfen, Unfälle von vornherein zu vermeiden. Für den Fall der Fälle sind sechs Airbags und ein E-Call Notrufsystem verbaut. Angesichts des hohen Kaufpreises könnte man allerdings noch mehr erwarten. So ist beispielsweise nur ein einfacher Tempomat verbaut - und nicht das semi-autonome adaptive System, das man in dieser Preisklasse vermuten würde.


Euro NCAP führt in der Regel keine Crashtests mit Fahrzeugen wie dem Urus durch. Die Verkaufszahlen sind zu gering, um solche Tests zu rechtfertigen, und die Zerstörung dieser hochpreisigen Fahrzeuge wäre unverhältnismäßig teuer. Da keine Testergebnisse vorliegen, lässt sich schwer einschätzen, wie sich das Fahrzeug bei einem Unfall tatsächlich verhalten würde.

Verbrauch und Betriebskosten: Was kostet der Unterhalt eines Lamborghini Urus?

"Was kostet der Unterhalt eines Lamborghini Urus? Ohne sarkastisch klingen zu wollen: Es ist ein Lamborghini. Die Unterhaltskosten werden in jeder Hinsicht astronomisch sein. Kraftstoff, Versicherung, Wartung, Reparaturen, Reifen - all das wird ein kleines Vermögen verschlingen."

Wie von einem Lamborghini zu erwarten, verbraucht er Kraftstoff, als gäbe es kein Morgen - und mit einem Gewicht von über 2,2 Tonnen fällt es ihm noch schwerer, seinen Durst zu zügeln. Es überrascht daher nicht, dass der Urus einen nahezu unstillbaren Appetit auf Super Plus hat. Laut offiziellen Angaben kann ein engelsgleich gefahrener Urus einen kombinierten Verbrauch von etwa 10,2 Litern auf 100 Kilometer erreichen. Aber seien wir ehrlich: Wenn du schon den ganzen Aufwand betreibst, einen Urus zu kaufen - wie oft wirst du ihn wirklich engelsgleich fahren? Vermutlich so gut wie nie, und warum auch? Und wenn du der unvermeidlichen Versuchung nachgibst, landest du schnell bei 15 bis 18 Litern, während wirklich sportliche Fahrweise den Verbrauch sogar über die 20-Liter-Marke treiben kann. Andererseits: Wenn du dir einen Urus leisten kannst, werden dich die Tankkosten wahrscheinlich wenig beeindrucken.

Obwohl der Urus das meistverkaufte Modell von Lamborghini ist, bewegen sich die Verkaufszahlen des Herstellers insgesamt auf einem vergleichsweise bescheidenen Niveau. So bescheiden, dass das Fahrzeug in den gängigen Zuverlässigkeits- und Kundenzufriedenheitsstudien nicht auftaucht.


Natürlich hatten die Fahrzeuge von Lamborghini - wie die fast aller italienischen Supersportwagenhersteller - traditionell den Ruf, sehr empfindlich zu sein und regelmäßig schwerwiegende technische Probleme zu entwickeln. Durch die Verbindung mit Audi in den letzten Jahren hat sich dieser Ruf jedoch deutlich verbessert. Dennoch solltest du dir bewusst sein, dass eventuell notwendige Reparaturen in der Regel astronomisch teuer werden können.

Was solltest du für einen gebrauchten Lamborghini Urus bezahlen?

"Einen günstigen Lamborghini gibt es nicht - und der Urus SUV macht da keine Ausnahme. Die Kaufpreise waren schon als Neuwagen astronomisch, und auch Gebrauchte haben kaum an Wert verloren. Erwarte also keine Schnäppchen auf dem Gebrauchtwagenmarkt."

Du kennst sicher den Spruch "Wenn du nach dem Preis fragen musst, kannst du es dir wahrscheinlich nicht leisten"? Der trifft hier absolut zu. Als der Urus 2018 auf den Markt kam, starteten die Preise bei etwa 165.000 Euro. Das war allerdings nur der Ausgangspunkt für Verhandlungen, denn es gab eine ganze Reihe absurd teurer Sonderausstattungen, mit denen die zahlungskräftige Kundschaft den Neuwagen aufwerten konnte. Der durchschnittliche Kaufpreis in der finalen Ausstattung lag deutlich darüber. Wer unter 200.000 Euro blieb, galt schon als sparsam.


Wie bei allem im Leben sind die Preise seitdem weiter gestiegen, wobei die S- und Performante-Modelle nochmals kostspieliger waren.


Aufgrund der hohen Nachfrage sind auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum Schnäppchen zu finden. In unseren Angeboten findest du hauptsächlich zwei bis drei Jahre alte Exemplare mit sehr geringer Laufleistung - diese kosten oft genauso viel wie ein Neuwagen, manchmal sogar mehr. Es gibt einige Fahrzeuge mit höherer Laufleistung - etwa 30.000 bis 40.000 Kilometer - die für ungefähr den ursprünglichen Neupreis zu haben sind. Aber eines ist sicher: Einen günstigen Urus gibt es nicht.

Wie bereits bei den Themen Sicherheit und Infotainment erwähnt, zeigt sich der Urus auch in puncto Serienausstattung von seiner besten Seite - was bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse allerdings auch zu erwarten ist.


Die Serienausstattung umfasst zahlreiche Luxus-Features, die dem Premium-Anspruch des Fahrzeugs gerecht werden. Dazu gehören elektrisch einstellbare und beheizbare Vordersitze mit 12-Wege-Verstellung, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, Geschwindigkeitsregelanlage, LED-Beleuchtung rundum inklusive Fernlichtassistent, Parksensoren vorne und hinten, eine elektrische Heckklappe sowie eine hochwertige Lederausstattung und einen Dachhimmel in Alcantara.

Frag die heycar-Experten: Häufig gestellte Fragen

Wenn du die hohen Unterhaltskosten (und den Kaufpreis) stemmen kannst, ist der Lamborghini Urus ein hervorragendes Alltagsauto. Er überzeugt als äußerst vielseitiger Allrounder.
Die Wertentwicklung zeigt sich durchaus positiv. Auch wenn wir den Lamborghini Urus nicht als reine Wertanlage empfehlen würden, ist bei einem gut gewählten Fahrzeug kein dramatischer Wertverlust zu erwarten.
Wer auf der Suche nach einem SUV ist, das nicht nur Blicke auf sich zieht, sondern auch nahezu jedes andere SUV auf dem Markt in Sachen Performance in den Schatten stellt, für den sollte der Lamborghini Urus definitiv ganz oben auf der Wunschliste stehen.