Infiniti Q30 Test 2025 - Erfahrungen & Preis
Kurzüberblick
Pros
- Sehr solide Verarbeitungsqualität
- Fünf-Sterne-Euro NCAP-Bewertung
- Guter Einstiegsdieselmotor
Cons
- Schlechtes Fahrverhalten und mangelhafte Handhabung
- Nicht ganz so praktisch
- Billigere Versionen schlecht ausgestattet
Gesamturteil zum Infiniti Q30
"Der Q30 sollte der Wendepunkt für Infiniti in Europa werden. Mit der Einführung dieses Premium-Kompaktwagens, der sich mit beliebten Konkurrenten wie dem Audi A3, BMW 1er und der Mercedes A-Klasse messen sollte, würden die Europäer endlich die Marke Infiniti wahrnehmen und ins Herz schließen - so wie es zuvor schon in Japan und den USA geschehen war."

Dieser neu gewonnene Erfolg und die Begehrlichkeit sollten dann auf die gesamte Palette großer, teurer Limousinen und SUVs der Marke ausstrahlen. Die Führungsetage malte sich bereits aus, wie sie den Weg in eine prosperierende finanzielle Zukunft beschreiten würde. Das war zumindest der Plan.
Leider kam es ganz anders. Bei weitem nicht so, wie erhofft. Es ist sogar durchaus möglich, dass du noch nie von Infiniti gehört hast. Nun, für alle Unwissenden: Infiniti war - oder besser gesagt ist - Nissans Luxusmarke, vergleichbar mit Lexus als nobles Pendant zu Toyota.
Wir sagen bewusst "war", denn das Unternehmen hat mittlerweile aufgegeben, Neuwagen in Deutschland - genauer gesagt in ganz Europa - zu verkaufen. Stattdessen konzentriert man sich auf die Märkte, in denen die Produkte bereits etabliert sind.
Fairerweise muss man sagen, dass dieser peinliche Rückzug nicht allein dem Q30 anzulasten ist. Für sich genommen war er kein schlechtes Auto. Allerdings war er auch kein besonders gutes, und im Wettbewerb mit dem Stil, der Begehrlichkeit und Popularität der deutschen Premium-Hersteller hatte er schlichtweg keine Chance.
Das ist vielleicht etwas verwunderlich, denn er hatte viel mit einem dieser Konkurrenten gemeinsam. Unter der Hülle teilte sich der Q30 die meiste Technik mit der Mercedes A-Klasse - nur dass diese Komponenten im Nissan-Werk in Sunderland zusammengebaut wurden und nicht am Stadtrand von Stuttgart.
Leider führte dieser Ansatz nicht zum gleichen Erfolg wie bei der A-Klasse. Stattdessen erbte der Q30 viele der größten Schwächen des Mercedes. Der mangelnde Fahrkomfort war das größte Problem (wobei der Infiniti hier tatsächlich etwas besser abschnitt als der Mercedes), aber auch die eingeschränkte Praktikabilität, die mittelmäßige Leistung, das uninspirierte Handling und einige wenig intuitive Bedienelemente standen auf der Liste der Schwachpunkte. Darüber hinaus war die Geräuschdämmung nicht überzeugend, die Serienausstattung zu mager, die Verarbeitungsqualität lag hinter der Konkurrenz - und als wäre das nicht genug, waren die Preise schlichtweg absurd hoch.
Ganz ohne Vorzüge war der Wagen allerdings nicht. Er hatte einen guten Basis-Dieselmotor, war sehr solide gebaut (zumindest haben die Kollegen in Sunderland ganze Arbeit geleistet) und erreichte fünf Sterne im Euro NCAP Crashtest. Auch optisch macht er eine gute Figur, und seine Seltenheit macht ihn für manche zu einer interessant-ausgefallenen Alternative.
Während der katastrophal schwache Wiederverkaufswert dem Q30 letztlich den Todesstoß versetzte, bedeutet dies immerhin, dass Gebrauchtwagen vergleichsweise günstig zu haben sind. Wer also einen Premium-Kompaktwagen sucht, aber nicht das gleiche Modell fahren möchte wie alle anderen, für den könnte sich ein Blick auf den Q30 durchaus lohnen.
Ist der Infiniti Q30 das richtige Auto für dich?
Wenn du auf der Suche nach einer Premium-Kompaktlimousine im Stil eines Audi A3, BMW 1er oder einer Mercedes A-Klasse bist, aber gleichzeitig ein Auto fahren möchtest, das für Gesprächsstoff sorgt, dann könnte der Q30 genau das Richtige für dich sein. Mit einem der deutschen Modelle wird jedes Gespräch, das mit "Was fährst du denn zurzeit?" beginnt, sehr kurz ausfallen - diese Autos brauchen schließlich keine Vorstellung. Beim Infiniti Q30 hingegen wirst du etwas mehr erklären müssen, denn viele haben noch nie von dieser japanischen Luxusmarke gehört.
Der Q30 ist auch dann die richtige Wahl, wenn du bei deiner Premium-Kompaktlimousine bewusst einen Exoten suchst, der sich von den allgegenwärtigen Konkurrenten abhebt. Schließlich möchte nicht jeder mit dem Strom schwimmen. Allerdings gibt es einen Grund, warum sich die etablierten Wettbewerber durchgesetzt haben: Sie sind schlichtweg sehr gut. Der Infiniti kann da in vielen Bereichen nicht ganz mithalten - wer anders sein will, muss also gewisse Kompromisse eingehen.
Welches Modell/welcher Motor ist die beste Wahl beim Infiniti Q30?
Bei der Motorenwahl fällt die Entscheidung leicht. Der 1,5-Liter-Diesel ist der leisere und geschmeidigere der beiden Dieselmotoren und zugleich der sparsamste. Er hält den Anschaffungspreis niedrig und bietet genügend Durchzugskraft, um zügig voranzukommen. Wir empfehlen das (etwas hakelige) Schaltgetriebe, um die Anschaffungskosten gering zu halten. Allerdings ist auch das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe eine durchaus sinnvolle Option.
Bei der Ausstattungsvariante fällt die Wahl schwerer, da es über die Bauzeit des Modells viele verschiedene Versionen mit teils merkwürdigen Ausstattungsunterschieden gab. Entscheide dich für eine Version mit "Tech" im Namen - diese bieten in der Regel die gewünschte Luxusausstattung. Beachte aber, dass Sport Tech-Modelle deutlich teurer sind als Premium Tech oder Luxe Tech und sich hauptsächlich durch optische Extras unterscheiden.
Welche Alternativen gibt es zum Infiniti Q30?
Wir haben sie in dieser Rezension bereits mehrfach erwähnt und werden sie auch weiterhin nennen: Die drei Hauptkonkurrenten des Q30 sind die etablierten Premium-Kompaktwagen Audi A3, BMW 1er und Mercedes A-Klasse. Doch es gibt noch weitere interessante Alternativen. Lexus, ein Hersteller der Infiniti in vielerlei Hinsicht ähnelt, bietet mit dem Lexus CT 200h ebenfalls ein Modell in dieser Klasse an. Auch andere hochwertige Kompaktwagen wie der Alfa Romeo Giulietta, Volkswagen Golf oder Volvo V40 könnten für dich in Frage kommen.
Komfort und Design
"Wie bereits erwähnt, teilt sich der Q30 viele Komponenten mit der A-Klasse, doch Infiniti ist beim Design des Armaturenbretts eigene Wege gegangen."

Das Design besticht durch interessante Formen mit verschiedenen Schwüngen und Kurven, doch insgesamt bleibt das Layout konventionell - die meisten Bedienelemente befinden sich dort, wo man sie erwartet. A-Klasse-Kenner werden allerdings die verbaute Hardware sofort wiedererkennen. Das direkt aus dem Mercedes-Teilelager stammende Lenkrad zeugt davon, und auch die meisten Schalter und Regler (Klimabedienung, Fensterheber, Blinker-/Wischerhebel, praktisch alles) haben denselben Ursprung.
Das ist durchaus positiv zu bewerten, denn die meisten Bedienelemente sind groß, gut beschriftet und einfach zu bedienen. Es gibt zwar recht viele Knöpfe, aber das ist uns lieber, als für eine simple Temperaturänderung im Innenraum umständlich durch ein Touchscreen-Menü navigieren zu müssen.
Die Ähnlichkeit zum Mercedes bringt allerdings auch einige Probleme mit sich, denn der Q30 übernimmt auch einige der störenden Eigenheiten der A-Klasse. Der Schalter für die elektronische Parkbremse ist unter dem Armaturenbrett versteckt und dadurch schwer zu erreichen. Zudem funktioniert er völlig kontraintuitiv: Man drückt den Schalter, um die Bremse zu aktivieren, und zieht ihn zum Lösen - das Gehirn sagt einem, dass es andersherum sein müsste, weil eine herkömmliche Handbremse genau so funktioniert.
Auch die Pedale sind nach rechts versetzt, was zu einer leicht ungünstigen Sitzposition führt. Es gibt zwar viele Einstellmöglichkeiten für die Fahrposition, um den Komfort zu verbessern, aber man sitzt im Vergleich zur Konkurrenz grundsätzlich recht hoch - das werden Kunden entweder lieben oder hassen. Die Sicht nach vorne ist in Ordnung, aber die Sicht nach hinten wird durch die getönte Heckscheibe und kräftige Säulen stark eingeschränkt.
Qualität und Verarbeitung
Je nach gewählter Ausstattungslinie vermittelt der Innenraum des Q30 entweder einen luxuriösen oder einen sportlichen Charakter. Unabhängig von der Wahl präsentiert sich das Cockpit durchweg hochwertig, mit angenehm weichen Oberflächen an den wichtigsten Stellen und einigen edel anmutenden Akzenten, die für optische Highlights sorgen.
Allerdings offenbaren sich abseits der häufig berührten und sichtbaren Bereiche auch Oberflächen von minderer Qualität. Dies schmälert zwar nicht grundsätzlich den gehobenen Gesamteindruck, dennoch erreicht der Q30 nicht ganz das durchgängig hochwertige Niveau seiner Konkurrenten von Audi, BMW und Mercedes, die durchweg erstklassige Materialien verwenden. Die Verarbeitungsqualität selbst macht jedoch einen sehr soliden Eindruck, sodass von einer hohen Langlebigkeit ausgegangen werden kann.
Infotainment
Alle Versionen des Q30 sind mit dem gleichen 7,0-Zoll-Bildschirm für das Infotainmentsystem ausgestattet, wobei der Funktionsumfang von der gewählten Ausstattungslinie abhängt. Die Einstiegsversion Pure bietet Bluetooth, Sprachsteuerung, drei USB-Anschlüsse und sechs Lautsprecher. Auffällig ist das Fehlen eines DAB-Radios und eines Navigationssystems – besonders in Anbetracht des Fahrzeugpreises.
Diese Ausstattungsmerkmale sind in den Luxe- und Sport-Modellen enthalten, während die Luxe Tech- und Sport Tech-Varianten zusätzlich mit einem aufgewerteten Bose-Soundsystem mit zehn Lautsprechern aufwarten. Bei allen Modellen fehlen allerdings Apple CarPlay und Android Auto. Diese Funktionen sind unabhängig von der Ausstattungslinie nicht verfügbar.
Anders als bei den meisten Fahrzeugen dieser Klasse verfügt der Q30 nicht über einen Touchscreen. Die Navigation durch die verschiedenen Bildschirmmenüs erfolgt über einen Drehregler in der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen, was deutlich weniger vom Fahren ablenkt. Allerdings ist die Benutzeroberfläche des Q30 noch weit von optimal entfernt. Die Grafiken wirken unscharf, die Bildschirmübergänge sind träge und die Menüführung ist wenig intuitiv. All das lässt das System veraltet und benutzerunfreundlich erscheinen.
Platzangebot und Praktikabilität
Die Vordersitze bieten - wie gewohnt - reichlich Platz, doch damit enden die positiven Nachrichten auch schon. Die Rücksitze verfügen zwar über ausreichend Bein- und Kopffreiheit für Erwachsene, aber selbst durchschnittlich große Personen werden mit den Knien an die Vordersitze stoßen, während größere Passagiere sich noch beengter fühlen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das Dach an beiden Fahrzeugseiten stark nach unten wölbt.
Deine Mitfahrer müssen sich beim Ein- und Aussteigen ducken, und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie bei jeder Kurvenfahrt mit dem Kopf gegen das Dach stoßen. Der begrenzte Schulterraum, der klobige Mitteltunnel und ein harter, erhöhter und schmaler Mittelsitz machen die Beförderung einer fünften Person zu einer eher unbequemen Angelegenheit. Trotz dieser Einschränkungen lassen sich zwei große Kindersitze problemlos im Fond unterbringen, wobei die vorhandenen Isofix-Befestigungspunkte eine sichere Montage gewährleisten.
Der Kofferraum bietet für diese Fahrzeugklasse ein ordentliches Volumen, allerdings wird der Zugang zum Laderaum durch eine schmale Öffnung und eine hohe Ladekante erschwert. Die Rücksitzlehnen lassen sich bei Bedarf nahezu eben umklappen, um das Ladevolumen zu vergrößern, und bieten dabei eine praktische 60:40-Teilung.
Fahrverhalten und Fahrkomfort
"Der Q30 hat es beim Thema Fahrkomfort nicht leicht, da er auf der vorherigen Generation der A-Klasse basiert, die in diesem Punkt bereits enttäuschend war."

Zwar gelingt es dem Q30 durch weichere Abstimmungen die Situation etwas zu verbessern, sodass er nicht ganz so unruhig wirkt, dennoch gibt es zu viele Straßenbeläge, bei denen die Federung kein ausreichend geschmeidiges Fahrgefühl vermittelt. Damit erreicht er bei weitem nicht den Komfort seiner besten Konkurrenten. Noch problematischer wird es beim Sport-Modell, das mit tiefergelegtem und härterem Fahrwerk sowie größeren 19-Zoll-Rädern ausgestattet ist. Dies führt zu einem nahezu konstanten Auf und Ab: Dreht man die Bose-Anlage auf, fühlt man sich wie beim Crowdsurfing auf einem Rockkonzert. Die Nicht-Sport-Federung und kleinere Räder sorgen definitiv für ein entspannteres Fahrerlebnis.
All dies wäre noch verzeihlich, wenn der Infiniti in Sachen Handling die Konkurrenz übertrumpfen könnte, doch auch hier bleibt er hinter den Erwartungen zurück. Die Karosseriekontrolle ist zwar durchaus ordentlich, sobald sich das Fahrzeug in der Kurve eingependelt hat, aber davor gibt es eine Phase der Schwammigkeit, die das Einlenkverhalten träge erscheinen lässt. Zwar bietet der Wagen viel Grip und eine recht direkte Lenkung, aber es fehlt an Rückmeldung durch das Lenkrad. Insgesamt erreicht das Auto weder die Balance noch die Präzision eines Audi A3 oder BMW 1er. Tatsächlich sind viele deutlich günstigere Kompaktwagen wie der Ford Focus oder SEAT Leon fahrdynamisch überzeugender.
Die meisten Q30-Modelle sind mit Frontantrieb ausgestattet, für die stärkeren Motorisierungen wurde optional auch Allradantrieb angeboten. Letzterer mag im Showroom mit Geschichten über Fahrten im Schnee beeindrucken, in der Realität ist man jedoch mit Winterreifen besser bedient. Das AWD-System ist die meiste Zeit nicht spürbar und sorgt lediglich für einen höheren Kraftstoffverbrauch.
Motoren und Getriebe
Die Motorenpalette umfasst vier Aggregate - zwei Benziner und zwei Diesel, wobei die Dieselvarianten die beliebteren Optionen darstellen. Der 1.5-Liter-Diesel mit 109 PS ist dabei die bessere Wahl und unserer Meinung nach sogar der beste Motor im gesamten Angebot. Zwar macht er den Q30 nicht besonders schnell, aber er überzeugt mit seiner Elastizität, die für ein entspanntes und müheloses Vorankommen sorgt. Die manuelle Schaltung arbeitet zwar etwas hakelig, das stört im Alltag aber nicht weiter. Der von Infiniti als 2.2 bezeichnete Motor ist eigentlich ein von Mercedes zugeliefertes 2,1-Liter-Aggregat. Mit 170 PS ist er zwar stärker als der 1.5er, bietet aber kaum mehr Durchzugskraft und rechtfertigt den deutlichen Aufpreis nicht.
Bei den Benzinern bildet ein 1,6-Liter-Turbomotor den Einstieg, der interessanterweise mit manuellem Getriebe 120 PS leistet, in Kombination mit der 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik jedoch auf 156 PS kommt. Die Automatikversion konnten wir noch nicht testen, aber vom Handschalter raten wir ab. Im unteren Drehzahlbereich fehlt es merklich an Durchzugskraft, sodass man die Drehzahl permanent hochhalten muss, um vernünftig voranzukommen. Zudem spricht der Motor sehr träge auf Gaseingaben an, was den lahmen Eindruck noch verstärkt.
Auch der 2,0-Liter-Benziner mit 211 PS kann nicht vollends überzeugen. Trotz der auf dem Papier eindrucksvollen Leistung fühlt er sich nicht besonders dynamisch an. Er ist ausschließlich mit dem Doppelkupplungsgetriebe erhältlich, was keine ideale Kombination darstellt. Die Automatik zeigt dabei einen regelrecht schizophrenen Charakter: Im Eco-Modus schaltet sie zu träge, im Sport-Modus zu aggressiv, und einen ausgewogenen Mittelweg sucht man vergebens.
Hinzu kommt beim Q30 eine merkwürdige Gaspedal-Charakteristik - das erste Drittel des Pedalwegs bleibt praktisch ohne Wirkung. Eine Kleinigkeit zwar, die das Auto aber noch träger erscheinen lässt als es ohnehin schon ist. Dabei wäre eigentlich nur ein beherzterer Tritt aufs Gaspedal nötig.
Geräuschkomfort und Laufkultur
Der 1,5-Liter-Diesel macht hier einen ordentlichen Job. Bei hoher Belastung wird er zwar etwas lauter, aber das wirst du dank des kräftigen Durchzugs im unteren Drehzahlbereich nur selten erleben - zumal höhere Drehzahlen ohnehin nicht mit spürbar mehr Vortrieb belohnt werden. Vibrationen über die Bedienelemente oder den Fahrzeugboden sind kaum wahrnehmbar.
Der größere Dieselmotor ist zwar nicht ganz so leise wie der 1,5-Liter, läuft aber kultivierter als in diversen Mercedes-Modellen, in denen er ebenfalls zum Einsatz kommt. Die Vibrationen über die Bedienelemente sind geringer und dank aktiver Geräuschunterdrückung (die über die Stereolautsprechern Gegenschallwellen erzeugt) ist er auch leiser.
Der 1,6-Liter-Benziner ist bei moderaten Drehzahlen nicht übermäßig laut, muss für zügiges Vorankommen aber häufig im hohen Drehzahlbereich bewegt werden, was ihn akustisch anstrengend macht. Noch enttäuschender ist der 2,0-Liter-Benziner, der eigentlich die sportlichste Version darstellen soll - er klingt ausgesprochen kraftlos und heiser. Die Windgeräusche und das Abrollen auf der Autobahn sind zwar nicht dramatisch störend, fallen aber im Vergleich zur Konkurrenz deutlich stärker aus.
Sicherheitsausstattung
Alle Q30-Modelle sind mit insgesamt sieben Airbags ausgestattet, die im Falle eines Unfalls für optimalen Schutz sorgen. Hinzu kommt eine breite Palette an Systemen, die von vornherein helfen sollen, Unfälle zu vermeiden. Besonders hervorzuheben ist dabei das serienmäßige automatische Notbremssystem. Ebenfalls zur Grundausstattung gehören die elektronische Stabilitätskontrolle, die Reifendrucküberwachung sowie ein fortschrittliches Antiblockiersystem.
Ab der Premium/Luxe-Ausstattung ist zusätzlich ein Spurhalteassistent an Bord, während die nächsthöhere Ausstattungsvariante auch einen Totwinkelwarner enthält. Der Q30 wurde vom Euro NCAP Crashtest-Programm mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Ein Reifendichtmittel gehört zur Serienausstattung, ein Reserverad - auch kein Notrad - ist jedoch nicht verfügbar.
Verbrauch und Kraftstoffkosten
"Der 1,5-Liter-Diesel ist die sparsamste Version, aber interessanterweise können wir dir nicht genau sagen, wie sparsam er tatsächlich ist."

Das liegt daran, dass der Motor noch vor der Einführung der aktuellen WLTP-Teststandards eingestellt wurde, weshalb keine offiziellen Verbrauchswerte vorliegen. In den früheren NEFZ-Tests war er jedoch mit Abstand die sparsamste Motorisierung. Der andere Dieselmotor ist mit einem offiziellen WLTP-Verbrauch von 6,3 l/100 km die zweitbeste Option, wobei der Verbrauch mit Allradantrieb auf 7,1 l/100 km steigt.
Beim 1,6-Liter-Benziner erhöht sich der Verbrauch von 7,4 l/100 km mit Handschaltung auf 7,6 l/100 km mit Automatikgetriebe. Der 2,0-Liter-Benziner verbraucht 8,1 l/100 km, mit Allradantrieb steigt der Wert auf 8,8 l/100 km. Diese Werte sind durchaus wettbewerbsfähig, liegen aber etwas über denen der Konkurrenz.
Wie viel solltest du für einen gebrauchten Infiniti Q30 bezahlen?
"Zum Zeitpunkt dieser Analyse war der Q30 bereits nicht mehr im Verkauf, da sich Infiniti aus dem Neuwagengeschäft in Deutschland zurückgezogen hatte."

Damals begannen die Preise bei etwa 24.500 Euro für den 1.6 Pure mit Handschaltung und stiegen auf einen geradezu absurden Betrag von fast 44.000 Euro für den 2,0-Liter-Benziner mit Automatikgetriebe in der Sport Tech-Ausführung mit Allradantrieb. Das ist schlichtweg lächerlich teuer. Zudem hatte Infiniti zu diesem Zeitpunkt bereits den besten Motor - den 1,5-Liter-Diesel - aus dem Programm genommen. Der andere Diesel, der unser zweitliebster Motor ist, kostete ab 30.000 Euro - und das in der einfachen Pure-Ausstattung.
In der Luxe-Ausstattung stieg der Preis auf 31.500 Euro, und in der Luxe Tech-Ausführung wurde ein atemberaubender Preis von fast 41.000 Euro aufgerufen. Auch das ist absolut überzogen und sogar etwas mehr als bei den meisten etablierten Konkurrenten von Audi, BMW und Mercedes. Allerdings hält der Infiniti seinen Wert bei weitem nicht so gut wie die Konkurrenz.
Das sind katastrophale Nachrichten für Neuwagenkäufer, bedeutet aber gleichzeitig, dass Gebrauchtwagenkäufer vergleichsweise echte Schnäppchen machen können. Bei uns findest du viele Exemplare deutlich unter der 15.000-Euro-Marke, und das nicht etwa mit extremer Laufleistung.
Ausstattungsvarianten und Serienausstattung
Anfangs war die Struktur der Q30-Ausstattungslinien recht verwirrend. Im Wesentlichen basierten die verfügbaren Varianten auf den Ausstattungslinien SE, Prestige und Sport, wobei es oberhalb der Prestige-Ausstattung verschiedene Unterlinien gab, die einerseits zusätzliche Ausstattung boten, diese aber andererseits gegen andere Elemente austauschten. Mit dem Facelift 2018 wurde das System vereinfacht.
Die Ausstattungslinien wurden in Pure, Luxe, Luxe Tech, Sport und Sport Tech umbenannt. Statt zahlreicher zusätzlicher Ausstattungsvarianten wurden nun Optionspakete angeboten. Die neuen Ausstattungslinien entsprachen weitgehend den Spezifikationen der vorherigen Varianten, mit einigen kleineren Unterschieden.
Die Pure-Ausstattung des Q30 umfasst elektrische Fensterheber rundum, manuelle Klimaanlage, Automatiklicht, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Leichtmetallfelgen, Stoffsitze sowie Lenkrad und Schalthebel in Lederausführung. Die Luxe-Ausstattung ergänzt Parksensoren hinten, Tempomat, Navigationssystem, DAB-Radio und elektrisch anklappbare Außenspiegel.
Gemessen am Fahrzeugpreis wirken diese beiden Ausstattungslinien nicht besonders großzügig. Deutlich umfangreicher zeigt sich die Luxe Tech-Variante mit Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Regensensor, schlüssellosem Zugang, elektrisch verstellbaren Vordersitzen, Lederausstattung, adaptivem Tempomat, Einparkautomatik mit Rückfahrkamera und verbessertem Soundsystem. Die Sport- und Sport Tech-Ausstattungen entsprechen weitgehend den Luxe- und Luxe Tech-Varianten, bieten aber zusätzlich ein Sportfahrwerk und diverse sportliche Designelemente.